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0059 - Rückkehr aus dem Nichts

Titel: 0059 - Rückkehr aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von ihm ausging. Ohne einen Anhaltspunkt zu haben, wußte er, daß er nicht länger warten durfte. Die Besichtigung des Gebäudes mußte er auf ein andermal verschieben.
    Er lief davon, so schnell es ihm die wunden Füße erlaubten. Er bog nach links um den gigantischen Bau herum, um so schnell wie möglich die Stelle zu erreichen, von der aus er nach Mirsal zurückkehren konnte.
    Er war gerade dabei, eines der Hindernisse, die ihm Ausläufer, Schrunden und Vorbauten des Riesenhauses immer wieder in den Weg schoben, zu umgehen, als er im Schatten zweier pfeilerähnlicher Gebilde eine reglose Gestalt entdeckte.
    Er wollte weiterlaufen, weil er im ersten Augenblick glaubte, es handele sich um einen der verschleppten Mirsalesen, der dort im Halbdunkel sein langsames Leben fristete. Aber dann sah er, daß diese Gestalt größer war als alle, die er bisher gesehen hatte. Er wandte sich um und drang zwischen die beiden Pfeiler ein.
    Seine Augen waren geblendet von der Helligkeit, die draußen unter dem blaßblauen Himmel herrschte.
    Er sah zunächst nichts anderes, als, daß diese Gestalt einen Kopf größer war als die anderen. Dann entdeckte er, daß sie, im Gegensatz zur mirsalesischen Mode, langes, schwarzes Haar trug.
    Und als die Augen sich vollends an das Halbdunkel gewöhnt hatten, sah er, daß es Rosita Peres war!
    Rous überwand seine Überraschung mit der Konsequenz eines Mannes, der weiß, daß ihm irgendeine fremde, tödliche Gefahr dicht auf den Fersen ist. Er versuchte, Rosita zwischen den beiden Pfeilern hinauszubugsieren, aber das gelang ihm erst, als er sie langsam vornüberkippen ließ, um die Taille faßte und forttrug wie ein Stück Holz. Rosita zeigte keinerlei Reaktion, sie war der gleichen Dehnung des Zeitablaufs unterworfen wie die Mirsalesen. Sie knickte nicht ein, wie es jeder getan hätte, der auf diese Weise transportiert wurde - sie blieb steif, als sei sie aus Stein, und erleichterte Rous dadurch die Arbeit.
    Rous beeilte sich, aber natürlich kam er jetzt noch langsamer vorwärts als zuvor. Die Couch, die er als Wegweiser aufgestellt hatte, war nicht mehr als zweihundert Meter entfernt - aber die Zeit, die er für diese Strecke benötigte, wurde für Rous mit seiner Last zu einer Ewigkeit.
    Er erschrak entsetzlich, als vor ihm, neben der Couch, aus dem Nichts heraus eine Gestalt erschien, die, ganz im Gegensatz zu der Langsamkeit, mit der diese Welt behaftet war, wirbelnd die Arme schwenkte und schrille Laute von sich gab, die Rous nicht verstand. Rous blieb stehen, dafür kam die aufgeregte Gestalt näher. Rous fiel ein Stein vom Herzen, als er sah, daß es Fellmer Lloyd war.
    „Kommen Sie, schnell! Gefahr im Verzug!" rief Lloyd.
    „Helfen Sie mir!" schrie Rous zurück. „Ich habe Rosita gefunden!"
    Lloyd kam vollends heran. Vor lauter Sorge um Rous hatte er sich bisher keine Zeit genommen, seine Umwelt zu betrachten. Jetzt, da er wußte, daß Rous schon so gut wie in Sicherheit war, sah er sich um.
    „Mein Gott!" murmelte er. „Was ist das für eine seltsame ..."
    „Fassen Sie mit an!" unterbrach Rous ihn ungeduldig. „Wir haben keine Zeit zum Staunen."
    Zu zweit konnten sie Rosita leichter transportieren. In wenigen Minuten erreichten sie die Couch und die flimmernde, schrägliegende Ellipse dahinter.
    „Wer ist drüben?" fragte Rous. „Flaring?" Lloyd nickte.
    „Ich habe ihm gesagt, er soll aufpassen", erklärte er.
    „Kommen Sie! Dann wollen wir zuerst Rosita hinüberschaffen."
    Das bereitete einige Schwierigkeiten. Die Psychologin war immer noch so steif wie ein Brett. Sie schoben sie in das flimmernde Oval hinein und sahen zu, wie sie verschwand.
    Dann stieg Lloyd in die Ellipse. Für Rous, der solches zum erstenmal beobachtete, war es trotz der Aufregung, in der er sich befand, ein frappierender Anblick, zu sehen wie Lloyds Beine stückweise verschwanden, wie die Grenze der Unsichtbarkeit an seinem Leib emporkroch und schließlich nur noch der Kopf herausragte. Einen Augenblick später war Lloyd vollends verschwunden.
    Rous folgte ihm sofort. Diesmal spürte er überhaupt nichts - weder den Widerstand, den er ursprünglich erwartet, noch das Saugen, das er statt dessen gefunden hatte. Er stieg einfach durch die Ellipse hindurch und fand sich nach einem kurzen Augenblick weißgrauen Flimmerns auf der Seitenwand des Schrankes stehend, der zuvor bis an den Lichtkreis herangeschoben worden war, um ihm das „Einsteigen" zu erleichtern.
    Rosita war inzwischen aus ihrer

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