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006 - Der Teufelsbeschwörer

006 - Der Teufelsbeschwörer

Titel: 006 - Der Teufelsbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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zu Berge.
    »Roxane!« gellte mein Schrei gegen die Wände.
    Ich sah das Mädchen unten liegen. Auf grauem Stein. Die weiße Hexe erhob sich nicht. Hatte sie sich lebensgefährlich verletzt? Mein Herz übersprang einen Schlag. Da traf mich bereits der nächste Schock.
    Der Riß im schwarzen Marmorboden schloß sich. Knirschend bewegten sich die Platten aufeinander zu. Sekunden später war die Hexe aus dem Jenseits verschwunden!
    ***
    Ich war allein, und voller Wut. Ich wollte mir meinen Colt wiederholen, hechtete danach, doch ein gemeiner Peitschenschlag beförderte die Waffe blitzschnell von mir weg.
    Ich sprang auf.
    Die Teufelsmönche wollten mit mir nun kurzen Prozeß machen.
    Immer wieder schnellten mir ihre schwarzen Peitschen entgegen.
    Sie trieben mich zurück. Ich stieß gegen den Altar.
    Ein Peitschenende schlang sich um mein linkes Bein. Ein kräftiger Ruck. Ich verlor das Gleichgewicht und knallte hart auf die Marmorplatten. In meinem Ellenbogen glühte ein Schmerz auf.
    Ich kämpfte mich hoch.
    Da pfiff der nächste Schlag heran. Das schwarze Leder ringelte sich wie eine lebende Schlange um meinen Hals und gab mich nicht mehr frei. Keine Luft mehr. Pochende Schmerzen im Hals. Panik.
    Ich fiel auf den Rücken. Die Peitsche drohte mich zu erdrosseln. Die schwarze Kraft, die in ihr war, wollte mir mein Leben aus dem Körper reißen.
    Ich wurde fast wahnsinnig vor Angst.
    Mein Gesicht war verzerrt, der Mund weit aufgerissen, die Augen ebenfalls. Ich war starr vor Entsetzen.
    Die Teufelsmönche hatten mich erwischt.
    In mir sprang so etwas wie ein Notstromaggregat an. Der Selbsterhaltungstrieb setzte eine Motorik in Gang, die mein Geist nicht zu steuern brauchte. Die Schwärze, die sich auf meine Augen legen wollte, hatte nichts mit der Nacht zu tun. Das war die Ohnmacht, und ihr würde der Tod folgen, wenn es mir nicht gelang, mich von diesem gnadenlosen Würgegriff zu befreien.
    Jetzt gehst du über den Jordan. Jetzt legst du den Löffel weg. Jetzt nippelst du ab… Es gab Hunderte von Formulierungen für das, was ich im Begriff war zu tun.
    Meine einzige Chance war, daß ich instinktiv das richtige machte, sonst war ich erledigt.
    Meine rechte Hand zuckte hoch, ich bekam es gar nicht richtig mit, war zu sehr damit beschäftigt, gegen die Ohnmacht anzukämpfen, während die Atemnot immer schrecklicher wurde.
    Das Leder der Peitsche grub sich tief in meinen Hals.
    Ich warf mich hin und her, versuchte die Peitsche von meinem Hals zu reißen, doch sie war zu straff gespannt, ich vermochte sie nicht herunterzuwinden, aber etwas in mir entsann sich des magischen Rings, den ich an der rechten Hand trug.
    Als der schwarze Stein das Leder berührte, passierte etwas, worauf ich nicht mehr zu hoffen gewagt hatte. Ein konvulsivisches Zucken ging durch die Peitsche, die ein höllisches Eigenleben führte.
    Sie schnellte von meinem Hals ab und schwirrte zurück.
    Luft!
    Ich bekam wieder Luft. Herrliche, feuchte, schwere, lebenerhaltende Luft. Ich pumpte damit gierig meine zitternden Lungen voll.
    Aber ich mußte mehr tun, denn ich war noch nicht gerettet. Die Teufelsmönche würden gleich wieder zuschlagen. Wenn es ihnen gelang, meinen rechten Arm auszuschalten, war ich verloren.
    Ehe sie mich im zweiten Anlauf erledigen konnten, riß ich die superflache Weihwasserpistole aus dem Gürtel. Zwei schwarze Schemen. Egal, welchen Gegner der mit Hochdruck herausgepreßte Weihwasserstrahl treffen würde, Hauptsache er traf.
    Ich drückte ab.
    Kaum hörbar zischte die Pistole.
    Fast gleichzeitig brüllte einer der beiden Teufelsmönche auf, wirbelte herum und hetzte aus der verfluchten Kapelle. Das Weihwasser konnte ihn nicht getroffen haben. Er war davon sicherlich nur gestreift worden. Aber das hatte genügt, um ihn in die Flucht zu jagen.
    Ich richtete meine Weihwasserpistole auf den andern Mönch. Gewarnt vom Gebrüll seines Kumpans, gab auch er Fersengeld.
    Erst jetzt merkte ich, wie erschöpft ich war. An eine Verfolgung der Teufelsmönche war im Augenblick nicht zu denken. Ich mußte erst wieder zu Kräften kommen.
    ***
    Roxane lag auf dem harten Steinboden und hatte das Gefühl, sich sämtliche Knochen gebrochen zu haben. Sie war beim Sturz mit dem Kopf aufgeschlagen, hätte sich beinahe das Genick gebrochen und brauchte einige Zeit, um sich zu sammeln.
    Tapfer biß sie die Zähne zusammen.
    Langsam setzte sie sich auf, schaute nach oben und stellte fest, daß sich die Decke der Knochenkammer geschlossen hatte.
    Sie war

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