Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
006 - Der Teufelsbeschwörer

006 - Der Teufelsbeschwörer

Titel: 006 - Der Teufelsbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Entscheidung ab.
    Fast gleichzeitig mit dem grollenden Donner erhellte ein Blitz das Innere der verfluchten Kapelle. Das grelle Licht riß zwei grauenerregende Gestalten aus der Dunkelheit.
    Teufelsmönche!
    Sie hielten lange schwarze Lederpeitschen in ihren knorrigen Händen…
    ***
    Ich hörte, wie Roxane neben mir die Luft geräuschvoll ausstieß. Das Erscheinen der beiden Mönche hatte auch sie überrascht. Wenigstens diese beiden brauchten wir nicht zu suchen. Sie präsentierten sich uns von selbst, und sie wollten uns mit dem Tod bestrafen, weil wir es gewagt hatten, ihre letzte Ruhestätte zu betreten.
    Langsam kamen sie näher.
    Ihre Körper zerflossen in der Dunkelheit. Da sie schwarze Kutten trugen, waren sie kaum zu sehen. Wir mußten sie mehr erahnen, fühlen.
    In all den Jahren, die ich im Kampf gegen die schwarze Macht hinter mich gebracht hatte, hatte ich eines gelernt: daß Angriff immer die beste Verteidigung ist.
    Roxane und ich mußten den ersten Zug tun, das würde uns einen Vorteil einbringen. Wir durften nicht auf die Attacke der Mönche warten, wollten uns auf keinen Fall in die Defensive drängen lassen.
    Die grauen Gesichter unserer schrecklichen Gegner schimmerten unheimlich in der Finsternis. Die dunklen Augen glitzerten kalt wie Glasmurmeln.
    Roxane hob langsam die Hände. Nicht, um sich zu ergeben. Ich wußte, was sie vorhatte. Sie wollte gegen die unheimlichen Mönche ihre übernatürlichen Fähigkeiten einsetzen.
    Die Hexe aus dem Jenseits war imstande, schwarze Gegner mit magischen Blitzen, die aus ihren Fingerspitzen rasten, zu vernichten.
    Sie brauchte nur einen kurzen Moment, um den Angriff vorzubereiten.
    Dann handelte sie.
    Und ich ebenfalls.
    Es knisterte. Helle, verästelte Strahlen fegten auf die Mönche zu.
    Doch unsere unheimlichen Gegner schienen diesen Trick zu kennen und auch erwartet zu haben. Sie reagierten unglaublich schnell, spritzten auseinander. Der eine warf sich nach links, der andere nach rechts. Roxanes Blitzgewirr schoß zwischen den Teufelsmönchen hindurch, raste aus der verfluchten Kapelle und verlor sich in der Nacht.
    In dem Augenblick, wo es an Roxanes Fingerspitzen knisterte, zuckte meine Hand zum Colt Diamondback.
    Die Waffe sprang mir förmlich in die Hand. In meinem Hosenbund steckte auch noch eine superflache Weihwasserpistole, die sich bereits bestens bewährt hatte. Mein Freund und Nachbar, der Parapsychologe Lance Selby, hatte sie für mich anfertigen lassen, und ich hatte sie auch schon eingesetzt, aber der Diamondback war mir doch ein wenig vertrauter, deshalb griff ich weiterhin in erster Linie nach ihm.
    Ich knickte in den Knien leicht ein, meine Beine waren ein wenig gegrätscht, die linke Schulter etwas zurückgenommen. Combat-Stellung nennt man das. Es war keine Zeit, zu zielen. Ich drückte einfach ab. Donnernd entlud sich meine Waffe. Sie spie Feuer. Der Colt bäumte sich auf, nachdem er das geweihte Silber herausgeschleudert hatte.
    Aber die Kugel traf nicht.
    Der Mönch, auf den ich gezielt hatte, war einen Sekundenbruchteil früher aus der Flugbahn geschnellt.
    Das Projektil hieb in das Holz der Kapellentür.
    Und dann griffen die Teufelsmönche an. Mit den Peitschen. Ein Pfeifen und Klatschen. Roxane stieß einen Wehlaut aus. Sie mußte getroffen worden sein, sprang zurück. Ihre Abwehrblitze verfehlten den Gegner abermals. Durch meine Eingeweide wühlte sich eine heiße Wut. Wer Roxane einen Schmerz zufügte, der tat auch mir weh.
    Dafür sollte der Satansmönch bezahlen.
    Mein Colt schwenkte in seine Richtung. Ein Blitz. Ich sah das häßliche graue Gesicht deutlich vor mir und krümmte den Finger.
    Das Silbergeschoß hätte den Unheimlichen zerstören müssen.
    Aber hier ging es nicht mit rechten Dingen zu. Die Teufelsmönche zeigte, wie schnell und gefährlich sie waren. Während ich auf den einen zielte, schlug der andere mit seiner verdammten Peitsche nach meiner Revolverhand. Mir war, als würde mich eine Giftschlange beißen. Ein furchtbarer Schmerz raste durch meinen Arm und explodierte im Schultergelenk.
    Es war mir unmöglich, den Colt festzuhalten.
    Er fiel zu Boden.
    Für wenige Augenblicke war mein rechter Arm unbrauchbar, wie gelähmt. Die Peitschen pfiffen mir entgegen. Ich federte zurück, Roxane wich mir aus, und das führte zur Katastrophe.
    Roxanes Fuß trat ins Leere.
    Es war kein Boden da.
    Sie schrie laut auf, kippte nach hinten weg und stürzte in die Knochenkammer hinunter. Mir standen unter dem Hut die Haare

Weitere Kostenlose Bücher