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006 - Der Teufelsbeschwörer

006 - Der Teufelsbeschwörer

Titel: 006 - Der Teufelsbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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bedrohlich sah das Gebäude aus. Ich stoppte meinen Wagen vor dem Parkeingang, wir stiegen aus und patschten mit unseren Gummistiefeln durch tiefe Pfützen. Der Wind wollte mir den Hut stehlen, ich drückte ihn fester auf meinem Kopf, zog die Krempe noch tiefer in die Stirn.
    Wasserperlen glänzten auf unseren Gesichtern.
    »Hier sind wir richtig, Tony«, keuchte Roxane.
    »Von hier geht die gefährliche Strahlung aus, nicht wahr?«
    »Ja, ich spüre sie ganz deutlich«, sagte die Hexe aus dem Jenseits.
    »Wir müssen vorsichtig sein. Die verfluchte Kapelle kann sich für uns in eine tödliche Falle verwandeln.«
    Ich grinste. »Hör mal, traust du dir denn gar nichts zu? Wir werden mit dem Teufelspack gehörig aufräumen.« Mein lockerer Spruch sollte Roxane aufmuntern. Natürlich wußte ich haargenau, daß wir uns in große Gefahr begaben. Wir riskierten unser Leben, wenn wir die verfluchte Kapelle betraten. Trotzdem würden wir nicht draußen bleiben.
    Vor fast zehn Jahren hatte ich den Kampf gegen die schwarze Macht begonnen, und ich war entschlossen, ihn fortzusetzen, solange ich atmete und noch ein Funken Leben in mir war.
    Die steinernen Wasserspeier versuchten uns zu treffen, wir wichen aus. Graue Regenschauer huschten geisterhaft durch den Park.
    Wesen oder Trugbilder? Es war nicht zu unterscheiden.
    Vier Stufen, über die Wasserkaskaden plätscherten. Eine offene Tür. Ungewöhnlich. Wer hatte sie geöffnet? Die Mönche? Jemand anders? Roxane und ich eilten die Stufen hinauf und betraten ohne zu zögern die unheimliche Kapelle. Auf das sensible Para-Mädchen strömten Impulse ein, die ich nicht zu registrieren vermochte.
    Schwarze Attacken trafen das Girl neben mir. Ich sah, wie Roxane zusammenzuckte, öffnete rasch meinen Gummimantel, um schnell genug an meinen Colt Diamondback zu gelangen, falls es nötig sein sollte. Der mit geweihten Silberkugeln geladene Ballermann steckte in meiner Schulterhalfter.
    Ein greller Blitz – ein ohrenbetäubendes Krachen.
    Wasser klatschte, durch das defekte Kapellendach kommend, auf die schwarzenMarmorplatten. Meine Nervenstränge strafften sich.
    Ein Angriff der Höllenmönche war nicht auszuschließen. Er konnte jederzeit erfolgen. Deshalb war ich auf der Hut.
    Wir schritten an den morschen Bänken vorbei.
    Ich versuchte meine Augen überall zu haben, damit uns die gefährlichen Mönche nicht überrumpeln konnten.
    Eine bleierne Schwärze lastete im Inneren der Kapelle. Man sah kaum die Hand vor den Augen. Nur wenn ein Blitz aufflammte, war die Umgebung klar und deutlich zu erkennen. Aber immer nur für einen kurzen Moment. Dort oben im Himmel spielte jemand mit dem Lichtschalter.
    Wir strebten auf den entweihten Altar zu.
    Plötzlich blieb Roxane unvermittelt stehen. Sie war meine lebende Antenne. Nach ihr konnte ich mich richten.
    »Ist was?« raunte ich ihr zu.
    Sie streckte die Hand aus und wies mit dem Zeigefinger auf den Marmorboden. Im selben Augenblick knisterte ein Blitz über den Himmel, und ich erkannte, daß der Boden aufgebrochen war.
    Und noch etwas nahm ich in dieser winzigen Zeitspanne wahr: daß die tiefe Knochenkammer leer war. Kein einziger Mönch befand sich mehr in ihr.
    Mein Mund trocknete aus.
    Wir waren zu spät gekommen!
    »Mist!« entfuhr es mir, und ich merkte, wie sich meine Kopfhaut unter dem breitkrempigen Hut zusammenzog. Die gefährlichen Teufelsmönche hatten ihre letzte Ruhestätte verlassen, hatten die Knochenkammer aufgebrochen und waren nun irgendwo in der Nacht unterwegs.
    Sie suchten Opfer.
    Und sie würden welche finden, das stand außer Zweifel.
    »Ich glaube, du denkst dasselbe wie ich«, sagte Roxane.
    »Vermutlich ja.«
    »Der Tod geht um.«
    »In siebenfacher Gestalt«, knurrte ich. »Wie sollen wir die Mönche finden? Wie können wir sie an dem, was sie vorhaben, hindern, Roxane?«
    »Ich weiß es nicht, Tony«, sagte die Hexe aus dem Jenseits bedauernd.
    Mr. Silver gelang es hin und wieder, Dämonen zu orten. Er verfügte über eine Art Radar, das jedoch nicht immer funktionierte.
    Es kam dabei auf vielerlei Faktoren an. Wenn es mit dem Radar aber klappte, war es uns möglich, unseren Gegner wie auf einem Leitstrahl zu finden. Aber der Ex-Dämon war nicht bei uns. Er amüsierte sich auf einer Bücherwurmparty und knickte in diesem Augenblick wahrscheinlich ein paar Mädchenherzen, während wir nicht weiterwußten.
    Die Teufelsmönche kamen uns zu Hilfe.
    Es klingt verrückt, aber so war es.
    Die Mönche nahmen uns die

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