Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
006 - In der weißen Hölle

006 - In der weißen Hölle

Titel: 006 - In der weißen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
nicht daran, dass sie einen mächtigen Zauber besaß und ihm den Kopf von den Schultern reißen konnte.
    »Im… im roten Zelt«, stammelte er.
    Matt stieß ihn von sich und stürmte die Gasse zwischen den Unterkünften der Krieger hinab.
    Irgendwo wurde ein Alarmsignal gegeben. Unter aufgeregten Schreien kamen die Soldaten aus den Zeiten und eilten der lodernden Feuersbrunst entgegen.
    Keiner von ihnen schenkte Matt Beachtung; der Fellmantel, den er trug, und die Dunkelheit halfen ihm dabei, unbehelligt das rote Zelt zu erreichen, das ihm der Krieger beschrieben hatte. Er stürzte hinein - und dankte seinem Schöpfer, als er Aruula lebend und gesund erblickte.
    »Maddrax!« Ihre Miene hellte sich auf, als sie ihn sah. »Als ich den Donner hörte, wusste ich, dass nur du es sein kannst…«
    »Wir verziehen uns«, verkündete Matt, froh darüber, endlich wieder seine Muttersprache benutzen zu können, er trat auf Aruula zu, nahm sie schützend in seine Arme und richtete die Beretta auf die Kette, die um das Fußgelenk der Barbarin gelegt war. Das Projektil zerfetzte das rostige Metall. Aruula war frei.
    Matt packte die junge Frau am Arm und wollte sie mit sich fortreißen - doch sie blieb stehen, zog ihn an sich heran und küsste ihn innig auf den Mund. Ein heißes Gefühl durchströmte Matt. Wieder wurde er sich bewusst, dass Aruula längst mehr für ihn war als nur eine Kampfgefährtin. Er erwiderte ihren Kuss, und für einen kurzen Moment schienen das Geschrei der Soldaten und das Prasseln des Feuers einer anderen, fremden Welt anzugehören. Dann wandten sie sich zur Flucht. Hals über Kopf stürzten sie aus dem Zelt - und wurden nur um Haaresbreite von einer blitzenden Klinge verfehlt, die aus dem dunklen Nachthimmel herabzuckte. Reaktionsschnell stieß Matt Aruula beiseite, hechtete nach vorn und rollte sich ab. Sofort kam er wieder auf die Beine, fuhr herum - und sah einen bulligen Krieger vor sich stehen. Der Kerl hielt ein großes Zweihänder-Schwert in Händen, das er bedrohlich durch die Luft wirbeln ließ.
    »Stirb«, keuchte er kehlig.
    »Sorry, Junge«, knurrte Maddrax entschuldigend. »Keine Zeit…« Damit hob er seine Pistole und feuerte - und der Riese, dessen Knie die Kugel zerschmetterte, ließ seine Waffe fallen und brach jammernd zusammen. Aruula zögerte keinen Augenblick und nahm das herrenlose Schwert an sich.
    »Wohin jetzt?«, fragte sie.
    »Zum Gehege«, erwiderte Matt und zeigte zur anderen Seite des Lagers, wo sich der Pferch mit den Efranten befand.
    »Dann los«, meinte Aruula.
    Im Laufschritt hetzten Matt und sie die Zeltgasse hinab und durchquerten das Lager, in dem totales Chaos herrschte. Die meisten von Alcams Männern waren damit beschäftigt, die Brände zu löschen und zu verhindern, dass die Flammen, die schon drei Zelte verzehrt hatten, auch auf das restliche Lager übergriffen. Die wenigen Krieger, die Matt und Aruula erkannten und sich ihnen in den Weg stellten, wurden von den beiden kurzerhand über den Haufen gerannt. Ihr Geschrei ging im allgemeinen Durcheinander unter. Atemlos erreichten Matt und Aruula den Pferch mit den Last- und Reittieren.
    »Halt!« rief der Wächter, einer der wenigen, die auf ihrem Posten geblieben waren. Als er Matt und Aruula heran stürmen sah, hob er seinen Speer und wollte ihn werfen.
    Aruula kam ihm zuvor. Ihr Schwert, das sie mit tödlicher Präzision von sich schleuderte, schnitt flirrend durch die Luft - und bohrte sich mit schrecklicher Wucht in den Brustkorb des Kriegers. Der Mann war sofort tot.
    Aruula zog die Klinge aus dem Leichnam und nahm den Fellumhang des Postens an sich, während Matt bereits das Geländer des Pferchs überwand und sich einem gesattelten Efranten näherte. Er war noch nie zuvor auf einem dieser zottigen Tiere gesessen, aber er hatte auf der Ranch seines Onkels oft wilde Buckskins geritten. Er mochte keine Ahnung davon haben, wie man eine mutierte Riesenameise durch die Lüfte dirigierte - einen Vierbeiner zu reiten traute er sich jedoch allemal zu…
    Er krallte sich am festen langen Fell des Efranten ein und erklomm den Sattel, der im Nacken des mächtigen Tieres angebracht war. Die mächtigen gebogenen Stoßzähne waren furchterregend anzusehen, der Efrant stank wie ein Yak - aber wenn er ihnen zur Flucht aus Alcams Lager verhalf, sollte es Matt Recht sein…
    Rasch half er Aruula dabei, das riesige Tier zu erklimmen und hinter ihm in den Sattel zu steigen, dann ließ er die Zügel schnalzen. Der mächtige

Weitere Kostenlose Bücher