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006 - In der weißen Hölle

006 - In der weißen Hölle

Titel: 006 - In der weißen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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keine Chance hatte - sobald die Kerle ihren ersten Schreck überwunden hatten, würden sie sich gierig und geifernd auf sie stürzen. Waffenlos und angekettet wie ein Tier hatte sie keine Hoffnung, gegen die Übermacht zu bestehen…
    Schon blitzte es in den Augen eines der Krieger auf, erwartete Aruula, dass er vorspringen und sich auf sie stürzen würde - als eine messerscharfe Stimme durch die Luft schnitt.
    »Was geht hier vor?«
    Die Männer schraken zusammen. Ihre Reihen teilten sich, als ein Mann mit schulterlangem schwarzen Haar und hervorspringenden Augen das Zelt betrat. Wie die anderen trug er Fellkleidung und Rüstung, aber an der unterwürfigen Haltung, die die Männer einnahmen, konnte Aruula sofort erkennen, dass es sich um ihren Anführer handeln musste. Anstatt sich wie die anderen zu verbeugen, richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf und blickte dem Fremden stolz entgegen.
    »Deine Männer suchten Spaß«, stellte der fest, als er die Verletzten erblickte. »Und zu so vielen gegen eine unbewaffnete Frau fühlten sie sich wohl stark genug.«
    »Sie hat uns zum Kampf herausgefordert, General«, verteidigte sich einer der Männer.
    »Sie ist wie ein wildes Tier!« rief ein anderer.
    »Natürlich ist sie das«, bestätigte der General und blieb vor Aruula stehen, musterte sie von Kopf bis Fuß. »Sie ist wild und ungezähmt. Eine Frau, die eines großen Kriegers würdig ist. Ich werde sie mir nehmen…,«
    Er streckte seine Hand aus und wollte nach Aruulas üppigem Busen greifen - als von draußen ein heiserer Schrei erklang.
    »General! Es ist Maddrax! Er ist zurück…!«
    ***
    Fluchend stapfte Matt durch den hohen Schnee. Die Schneeschuhe aus Rattenfell leisteten zwar gute Dienste, doch das Gepäck, das er auf seinen Schultern mit sich schleppte, war so schwer, dass jeder Schritt eine verdammte Qual war.
    Matthew war froh, als er bei Einbruch der Dunkelheit das Palisadenlager vor sich auftauchen sah. Rauch wand sich von einigen der Zelte in den dunkelnden Himmel. Lagerfeuer loderten, in deren Schein er die Kriegsmaschinen sehen konnte, die Efranten und einige Frekkeuscher. Alcams Lager.Er war zurück.
    Matt atmete tief durch, machte sich dann an den Abstieg. Das Lager des Generals lag in einer weiten Senke. Er war sicher, dass ihn die Männer auf den Wachtürmen schon längst gesichtet hatten. Sollten sie.
    Schritt für Schritt näherte sich Matt dem Lager, dessen Palisaden immer höher vor ihm aufragten. Er war völlig ruhig, trotz der Verantwortung, die im wahrsten Sinn des Wortes auf seinen Schultern lastete. Das Gift, das ihm Sam verabreicht hatte, befand sich noch immer in seinen Adern. Es war die einzige Bedingung gewesen, die die Narka gestellt hatten - für sie war das Gift die Garantie, dass Matt sein Versprechen halten und zu ihnen zurückkehren würde. Ansonsten hatten ihm Yorl und seine Leute ihr volles Vertrauen geschenkt und ihm das Wertvollste anvertraut, was sie hatten…
    Matt näherte sich dem Haupttor.
    Die aus Holz gezimmerten Torflügel schwangen auf, gaben den Zugang zum Lager frei. Die Posten ließen Matt passieren, starrten staunend auf den großen Sack, den er bei sich trug und dessen Stoff sich blutrot verfärbt hatte. Matt achtete nicht auf ihre Blicke. Unbeirrt durchschritt er das Lager und trat auf das Zelt des Generals zu, das sich in der Mitte befand. Die Posten, die zu beiden Zeiten des Offizierszeltes Wache hielten, präsentierten ihre Speere.
    »Sei gegrüßt, Maddrax«, sagte einer von ihnen, »Alcam erwartet dich bereits….«
    Matt murmelte eine Bestätigung und trat ein.
    ***
    Alcam saß auf einer Art Thron - einem grob gezimmerten Stuhl aus Holz, über dem mehrere Lagen Fell lagen - und blickte seinem Besucher erwartungsvoll entgegen.
    »Ich sehe mit Freude, dass Maddrax noch lebt«, meinte er. »Alcam von Asmark entbietet dem großen Krieger seinen Gruß.«
    »Auch ich grüße dich, Alcam«, ließ sich Matt auf das Spielchen ein.
    »Konnte Maddrax seine Gefährtin finden und befreien?«, erkundigte sich der General heuchlerisch.
    »Nein«, antwortete Matt wahrheitsgemäß.
    »Ich bin gekommen zu spät. Der Narka-to hatte sie bereits getötet. Mir blieb nur noch die Rache.«
    »Ja?«, fragte Alcam und reckte neugierig seinen kurzen Hals.
    Anstatt zu antworten, lud Matt den blutigen Sack von seinen Schultern, stellte ihn ab und öffnete ihn. Mit verheißungsvollem Blick griff er hinein -und zog den blutbesudelten, mit zottigem Fell besetzten Kopf des

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