Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
006 - In der weißen Hölle

006 - In der weißen Hölle

Titel: 006 - In der weißen Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
Vom Netzwerk:
Narka-to hervor, den er dem General entgegenschleuderte.
    Alcam sprang auf, als das furchterregende Haupt des Raubtiers zu seinen Füßen landete. Entsetzt blickte er auf die mächtigen Hauer und die mörderischen Zähne. Dann sah er das viele Blut und die toten schwarzen Augen - und brach in schallendes Gelächter aus.
    »Er ist tot!« schrie er triumphierend und ballte die Fäuste. »Der Narka-to ist tot! Maddrax hat ihn besiegt!«
    »Ja, er ist tot«, bestätigte Matt mit freudlosem Grinsen. »Dein sehnlichster Wunsch hat sich erfüllt. Was jetzt, Alcam? Willst du rufen deine Wachen, um auch mich töten zu lassen?«
    »Was?« Das Lächeln des Generals gefror in seinem Gesicht. »Wovon spricht mein Freund?«
    »Ich bin nicht dein Freund«, erwiderte Matt hart. »Nie gewesen. Du hattest nie etwas anderes vor, als mich auszunutzen für deine Pläne. Nun, nachdem ich den Narka-to getötet habe, bin ich wertlos für dich geworden. Warum also solltest du mich leben lassen?«
    Der General sandte Matt einen entsetzten Blick. Aber sofort entspannten sich seine Züge wieder und das falsche Grinsen kehrte zurück.
    »Maddrax lernt schnell«, anerkannte er.
    »Nicht wahr?« Matt nickte grimmig. »Und das ist noch nicht alles. Wo ist Aruula?«
    Der gehetzte Blick kehrte in Alcams Miene zurück.
    »Spucks schon aus!« forderte Matt, zückte seine Pistole und richtete sie auf den General.
    »Oder es wird dir nicht besser ergehen als dem Narka-to!«
    Einen Herzschlag lang stand der Kriegsherr starr vor Schreck. Dann stieß er einen knappen heiseren Befehl aus - und im nächsten Moment erlebte Matt eine böse Überraschung.
    Die aus Tierhäuten gefertigten Bahnen, die die Wände des runden Zeltes bildeten, fielen plötzlich herab - und Dutzende von Bogenschützen kamen zum Vorschein, die ihre schussbereiten Waffen auf Matt gerichtet hielten.
    »Wie Maddrax siehst, habe ich vorgesorgt«, verkündete Alcam triumphierend. »Wenn Maddrax mich tötet, wird er im nächsten Augenblick selbst sterben, von Pfeilen durchbohrt.«
    Matt Drax blickte sich gehetzt um. Dieser hinterlistige Schweinehund!
    Ihre Blicke trafen sich, schienen in der Lift zu gefrieren.
    »Du hast Recht«, erklärte Matthew plötzlich und ließ seine Waffe langsam sinken.
    Schon glaubte sich Alcam am Ziel seiner Wünsche - als Matt plötzlich abdrückte. Er hatte nicht auf Alcam gezielt, sondern auf den Kopf des Narka-to, der unbeachtet am Boden lag. Und er hielt auch nicht seine Beretta 98 G in Händen, sondern die Signalpistole aus dem Notpaket.
    Alles geschah im Bruchteil einer Sekunde.
    Mit einem lauten Knall, der die Bogenschützen zusammenfahren ließ, jagte die Signalkugel aus dem Lauf und explodierte in gleißendem Licht, das alle blendete, die - wie Matt - in diesem Moment ihre Augen nicht fest zugekniffen hatten. Die Flamme sprang auf das Haupt des Narka-to über - und das mit Öl getränkte Fell fing sofort Feuer.
    Mit einer dumpfen Verpuffung entzündete sich der Schädel, verwandelte sich von einem Augenblick zum anderen in einen lodernden Feuerball.
    Alcam, der direkt daneben stand, wurde von den Flammen erfasst. Unerträgliche Hitze flutete nach allen Seiten. Explosionsartig griff das Feuer auf das Zelt über, setzte sofort die hölzernen Stangen und die Bahnen in Brand.
    Unter den geblendeten Bogenschützen brach heillose Panik aus. Einige waren den Flammen zu nahe und ließen ein entsetzliches Geschrei hören, als ihre Kleidung Feuer fing; andere ergriffen sofort blindlings die Flucht; wieder andere warfen sich entsetzt zu Boden, weil sie glaubten, Orguudoo hätte einen vernichtenden Feuerzauber gewirkt. Nicht einer dachte daran, auf Maddrax zu schießen.
    Binnen Sekunden herrschte ein unbeschreibliches Durcheinander. Die Flammen fauchten, die Männer schrieen aus Leibeskräften. Aufgeschreckte Wachtposten eilten heran, Krieger irrten als lebendige Fackeln durch die hereinbrechende Dunkelheit, setzten in ihrer Agonie noch weitere Zelte in Brand. Auch Alcam selbst rannte lichterloh brennend nach draußen und warf sich in den Schnee.
    Das Chaos nutzend, machte sich Matt aus dem Staub. Er griff sich den nächstbesten Soldaten, der ihm über den Weg lief.
    »Die Frau!« herrschte er ihn mit Stentorstimme an. »Die Barbarin! Wo ist sie?« Der Krieger wusste nicht, wie ihm geschah, als ihm Matt den Lauf seiner Beretta, die er gegen die Signalpistole vertauscht hatte, an den Hals presste. Er hatte eine solche Waffe noch niemals gesehen - aber er zweifelte

Weitere Kostenlose Bücher