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0060 - Festung Atlantis

Titel: 0060 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte ich fassungslos. „Wie ist das zu erklären?"
    „Die Berechnungen laufen, Erhabener. Wir denken an eine neuartige Waffe, deren Wirkung ausschließlich auf organisches Leben beschränkt ist. Es könnte sich um ein Konvertergeschütz handeln, dessen Feld im Zielbrennpunkt eine Strukturveränderung bewirkt. Organisches Material wird entmaterialisiert und in eine andere Ebene versetzt. Im vorliegenden Falle scheint es sich um einen Streifschuß zu handeln. Der Oberkörper des Mannes wurde von schwachen Feldausläufern nur berührt, die Beine blieben ganz verschont. Es erfolgte keine Entstofflichung, sondern nur eine Verdichtung.
    Zugleich hat eine Verschiebung der Eigenzeit stattgefunden. Möglicherweise erlebt der Verletzte alles, nur in einem viel langsameren Ablauf. Auf alle Fälle hat er die Hand bewegt. Die Beine sind seiner bewußten Geisteskontrolle, entzogen."
    Ich fühlte meine Augen feucht werden: ein Zeichen höchster Erregung. Grun hatte so nüchtern gesprochen, wie es nur ein Wissenschaftler vermochte.
    „Was ist daraus zu folgern?" fragte ich nervös.
    „Alles und nichts, Erhabener. Eine solche Waffe könnte auch den Krieg mit den Methans entscheiden. Es müßte gelingen, ein Schiff der Unbekannten zu erbeuten."
    „Wie?" fragte ich höhnisch. Grun wußte wieder Rat. „Wir sollten den nächsten Angriff abwarten und auf die Verwendung normaler Mittel verzichten. Ich empfehle die Impulstriebwerke einiger älterer Kreuzer als Strahlkanonen zu verwenden. Sie arbeiten auf überdimensionaler Basis. Es sollte eine Fernsteuerschaltung eingebaut werden, damit eine Gefährdung der Mannschaften ausgeschlossen ist.
    Eventuell müßten wir den Verlust der Kreuzer in Kauf nehmen."
    Grun war ein klarer Denker. Der Vorschlag erschien einleuchtend. Etwas gefiel mir jedoch nicht.
    „Die waffentechnischen Fragen sind für mich als Chef eines Imperiumgeschwaders erst in zweiter Linie wichtig", erklärte ich. „Ich möchte vordringlich wissen, mit wem wir es überhaupt zu tun haben. Ich halte es für ausgeschlossen, daß wir auf ein Raumschiff der Methans gestoßen sind. Wenn sie solche Waffen besäßen, hätten wir sie im Nebelsektor längst zu spüren bekommen. Ist es wahrscheinlich, daß wir hier mit gänzlich andersartigen Intelligenzen zusammengetroffen sind? Eventuell mit solchen, die von unserem Verzweiflungskampf mit den Monstern überhaupt nichts wissen?"
    „Wahrscheinlich mit siebenundneunzig Prozent", bestätigte der Physiker. „Ich habe es bereits durchgerechnet. Damit ergibt sich für uns eine völlig neuartige Situation."
    Ich war ihm dankbar, daß er es unterließ, mich auf einen dringend erforderlichen Bericht an den Großen Rat von Arkon hinzuweisen. Ich hätte auch nichts mitzuteilen gewußt. Die Lage war so verworren, daß die weitere Entwicklung erst einmal abgewartet werden mußte.
    Ich opferte die beiden ältesten Kreuzer des Verbandes als Versuchs-Waffenschiffe. Die Besatzungen wurden auf die neue, aber herrenlose MATATO und den unter Technikermangel leidenden Schlachtkreuzer PAITO verteilt. Damit verfügte ich noch über vierzig Schwere und Leichte Kreuzer. Die beiden Fernlenkboote schrieb ich jetzt schon ab.
    Nachdem sich Grun verabschiedet hatte, stieß ich mit den drei Einheiten meines Verbandes in die dichte, nebelartige Lufthülle des zweiten Planeten vor. Die Hauptstadt Amonaris am Berghang nahe des Äquatorialmeeres bot den Anblick einer von Flüchtlingen wimmelnden Siedlung.
    Das große Robotsystem in den Bergen, ehemals von dem verbrecherischen Administrator Amonar gebaut, war fertiggestellt worden. Nach der Landung gab ich sofort Befehl, alle verfügbaren Techniker abzustellen, um den doppelten Abwehrring dieser Robotfestung noch mehr zu verstärken.
    Bereits drei Stunden später gingen die beiden alten Kreuzer TITSINA und VOLOP in die große und gut ausgerüstete Werft von Larsa. Wir machten alle Anstrengungen, die Querschnittsverstellung der mächtigen Impulsfelddüsen waffentechnisch zu verändern und zuzüglich zur bereits existierenden Fernlenkelektronik eine halbautomatische, auf hyperkurze Steuersignale reagierende Waffenschaltung einzubauen. Es erforderte einen erheblichen Aufwand an Zeit, Material und Fachleuten, die mir auf Larsa aber in genügender Anzahl zur Verfügung gestellt wurden.
    Anschließend besichtigte ich die Angriffsgebiete, in denen nunmehr hundertfünfzigtausend Kolonisten spurlos verschollen sein sollten.
    Der Chefphysiker Grun war mit seinem Stab

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