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0060 - Ich saß im Todesblock

0060 - Ich saß im Todesblock

Titel: 0060 - Ich saß im Todesblock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich saß im Todesblock
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für uns hast, werden sie mit dir die Wasserkur machen. Hast du schon einmal etwas von der Wasserkur gehört?«
    Der Neger rutschte vom Stuhl und warf sich vor dem kleinen Italiener auf die Knie. Er war nur noch ein Bündel schlotternder Angst. Der Schweiß lief ihm in kleinen Rinnsalen kalt über die glänzende Stirn. Seine Stimme hatte einen heiser krächzenden Klang, als er zu Tode erschrocken wimmerte: »Nicht Wasserkur! Mistah, ich tue alles für Sie, was Sie von mir verlangen, aber nicht Wasserkur! Ich will nicht sterben. Mistah, vielleicht finde ich morgen viel Tabak, ganz viel!«
    Marecci schlug ihm rechts und links in das schweißüberströmte Gesicht.
    »Halt dein Maul! Willst du so lange brüllen, bis uns der Doc hört? Weißt du, wie lange die Wasserkur dauert?«
    Der Neger schüttelte leise wimmernd den Kopf. Marecci beugte seinen Kopf nieder zu ihm, bis er dem Schwarzen aus nächster Nähe in die ängstlich geweiteten Pupillen blicken konnte. Leise erklärte er: »Die Wasserkur dauert mindestens fünf Stunden, bevor du endl ich krepierst. Aber in der Zwischenzeit wirst du vor Schmerzen pausenlos brüllen.«
    Der Neger wand sich in Todesangst. Marecci richtete sich wieder auf und fragte mit gleichgültiger Miene: »Es gäbe vielleicht etwas, was dich vor der Wasserkur bewahren könnte.«
    Ein schwacher Hoffnungsschimmer glomm in den Augen des Negers auf. Diensteifrig versicherte er: »Ich tue alles, Mistah! Alles!«
    Marecci schnippte mit den Fingern. »Eigentlich ist es ja nur eine Kleinigkeit, was wir brauchen. Weißt du, wo die Bullen ihr Waffenmagazin haben?«
    Der Neger sagte: »Mistah! Ich weiß!«
    Marecci nickte befriedigt. »Okay. Du wirst mir jetzt eine Bescheinigung ausschreiben, dass ich heute Abend vor dem Abendbrot noch einmal zur Untersuchung kommen muss. Bis dahin beschaffst du mir eine Zeichnung, aus der die genaue Lage des Waffenmagazins ersichtlich ist. Die Zeichnung muss sämtliche Fenster und Türen enthalten, die in das Waffenmagazin hineinführen. Außerdem genaue Angaben darüber, wie das Magazin bewacht und kontrolliert wird. Wenn du die Zeichnung bis heute Abend beschaffen kannst, werde ich mir Mühe geben, meine Freunde von der Wasserkur mit dir abzuhalten. Also gib dir Mühe! Und jetzt tu so, als wenn ich untersucht werden müsste.«
    Der Neger tat, wie ihm Marecci befohlen hatte. Er führte bei dem Gefangenen einige leichte Routinemessungen durch wie Puls-, Blutdruck und Temperaturmessungen, dann stellte er das Gewicht des Sträflings fest, trug alle Werte in eine Karteikarte ein und meldete Marecci schließlich bei Doc Fehlinger zur Untersuchung an. Als Marecci an ihm vorbei in das eigentliche Behandlungszimmer des Arztes trat, raunte er dem Schwarzen zu: »Beschaffe mir schnell ein paar Gramm Zyankali! Der Doc hat dieses verdammte Teufelszeug doch bestimmt in seinem Labor.«
    Der Neger riss entsetzt die Augen auf.
    »Denk an die Wasserkur!«, flüsterte Marecci, dann ging er mit einem freundlichen Lächeln auf den Doktor zu.
    Marecci heuchelte Bauchschmerzen, deren Vorhandensein kein Mediziner wissenschaftlich widerlegen könnte, erhielt vom Doc ein paar Tabletten und die hochwillkommene Aufforderung, sich abends, wenn die Schmerzen bis dahin nicht nachgelassen haben sollten, wieder zur Untersuchung einzufinden. Doc Fehlinger hatte sich ungefähr zehn Minuten lang mit dem Gefangenen beschäftigt. Als Marecci danach zurück ins Vorzimmer kam, wurde er bereits von Lieutenant Leemington erwartet.
    Der Neger händigte ihm die Bescheinigung darüber aus, dass er sich abends zu einer zweiten Untersuchung einzufinden hätte, und drückte ihm gleichzeitig ein kleines Kästchen in die Hand. Marecci ließ es gewandt in seiner Hosentasche verschwinden. Dass er nun ausreichend Gift besaß, um zwanzig Menschen einem qualvollen Tod auszuliefern, konnte Lieutenant Leemington beim besten Willen nicht wissen.
    ***
    Punkt zwei Uhr nachmittags fuhren vierzig Sträflinge des Blockes B 2 auf sechs Lastwagen die breite Ausfallstraße nach Süden hinauf. Das Gelände stieg stetig an, bis es in einer Entfernung von drei Meilen vor der Stadt in eine zerklüftete Felswirrnis auseinanderbrach. Auf dem höchsten Gipfel der Erhebung zweigte ein breiter Weg, der eigentlich nur aus tief ausgefahrenen Radspuren bestand, nach links ab und führte in mehreren Windungen hinüber zum Giant Rock wo die Granitsteinbrüche der Southern Engineering Company lagen.
    Auf dem dritten Wagen von vorn hockte Rob Caroon,

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