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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nickte ein wenig müde und meinte: „Natürlich, Sir. Ich hatte so etwas schon erwartet. Selbstverständlich bin ich der erste Verdächtige."
    „Sie nehmen mir einen Stein vom Herzen, wenn Sie's so auffassen", gestand Rhodan. „Niemand verdächtigt Sie bisher... aber wir brauchen Sicherheit. Mit Vertrauen allein kommen wir hier nicht weiter."
    Kulman lächelte. „Natürlich nicht, Sir", antwortete er.
    Kurze Zeit später wurde bekannt, was der Spion an der Schiffspositronik zu suchen gehabt hatte.
    Die Maschine war um 10.32 Uhr Bordzeit von einem Unbekannten in Betrieb genommen worden, also rund eine Viertelstunde, bevor Atlans offizielle Maschinenzeit begann. Das sogenannte Bereitschalten der Maschine, das automatisch jeweils zwei Minuten vor dem Beginn einer offiziell erteilten Maschinenzeit erfolgte und den Zweck hatte, alle vom vorherigen Benutzer etwa nicht zu Ende geführten Rechen- oder Kombinationsoperationen zu löschen und die Maschine uneingeschränkt betriebsbereit zu machen, hatte den Unbekannten wahrscheinlich in seiner Arbeit gestört und ihn gleichzeitig darauf hingewiesen, daß Besuch im Maschinenraum zu erwarten war.
    Er hatte sich versteckt und Atlan unschädlich gemacht, um seine Rechnungen in Ruhe zu Ende führen zu können. Natürlich: Günstiger hätte er es sich gar nicht wünschen können. Atlans Maschinenzeit war vergeben, also war außer dem Arkoniden kein Besucher mehr zu erwarten - während er zuvor in jedem Augenblick mit einer Störung hatte rechnen müssen.
    Man hatte herausgefunden, auf welche Weise die Beleuchtung zum Verlöschen gebracht worden war.
    Der Spion hatte dicht über dem Boden, wahrscheinlich mit Hilfe eines Desintegrators, ein Stück der Hauptleitung verschwinden lassen. Es hatte nicht einmal einen Kurzschluß gegeben.
    Alarmierend war, womit er sich an der Positronik beschäftigt hatte. Die Mathematiker wiesen nach, daß es ihm darum zu tun gewesen war, den terranischen Hyperfunk-Kode kennenzulernen.
    Hyperfunksendungen waren im allgemeinen - es gab nur sehr wenige Ausnahmen - kodifiziert. Sie wurden erstens verschlüsselt und zweitens auf eine ganz bestimmte Weise gerafft, so, daß eine Botschaft, die vorzulesen vielleicht eine halbe Stunde gedauert hätte, in Bruchteilen einer Tausendstelsekunde abgestrahlt werden konnte. Dieses Kodesystem war von irdischen Mathematikern entwickelt worden und unterschied sich in wesentlichen Zügen vom arkonidischen System. Es gab eine Reihe von Modifizierungen, die eine Entschlüsselung durch Unbefugte zusätzlich erschwerten, wenn nicht gar unmöglich machten.
    Der Spion wollte also den irdischen Hyperfunk-Kode kennenlernen. Ohne Zweifel zu dem Zweck, die neu gewonnene Information auf dem schnellsten Wege seinem Auftraggeber - vermutlich dem Robot-Regenten auf Arkon - zu übermitteln, so, daß dieser von da an in der Lage war, terranische Hyperkom-Sprüche zu entziffern.
    Eine Frage allerdings ließ sich vorläufig nicht beantworten: Warum war der Spion nicht unauffälliger vorgegangen? Er mußte damit rechnen, daß man sich nach dem Anschlag auf Atlan im Maschinenraum umsehen und herauszufinden versuchen würde, was er, der Spion, dort zu tun gehabt hatte. Wenn er von den Arbeitsmethoden eines positronischen Rechengehirns auch nur ein klein wenig verstand, dann mußte er sich sagen, daß man sein Interesse für den terranischen Hyperfunk-Kode ziemlich schnell ermitteln würde. Damit war die gewonnene Information aber für ihn und den Robot-Regenten auf Arkon wertlos; denn Terra würde natürlich sofort einen neuen Kode entwickeln. Was also hatte er wirklich im Sinn?
     
    4.
     
    Die DRUSUS stand immer noch im Raum. Eigentlich „stand" sie nicht, sondern fiel mit annähernd einfacher Lichtgeschwindigkeit auf das Zentrum der Milchstraße zu. Aber im Vergleich zu der Geschwindigkeit, mit der sie sich während eines Sprunges durch den Hyperraum bewegte, stand sie doch.
    Rhodan hatte es bisher noch nicht gewagt, den zweiten Versuch zu unternehmen. Innerlich war er davon überzeugt, daß dann sofort wieder ein winziger Peilsender in Tätigkeit treten würde, um ihre Position zu verraten. Der unbekannte Empfänger würde dann auf seiner Karte einen dritten Punkt eintragen können und damit beginnen, sich Gedanken über das mögliche Ziel der DRUSUS zu machen.
    Rhodan mußte lächeln, wenn er daran dachte. Eine wirkliche Gefahr bestand nicht, solange er nicht beschloß, in einem einzigen Sprung zur Erde zurückzukehren. Einmal aber

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