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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich um seine Umgebung zu kümmern, machte er sich an die Arbeit. Niemand störte ihn. Wie gebannt sahen sie zu.
    Nach zehn Minuten entspannte sich Noir und drehte sich nach Rhodan um. Sein Gesicht wirkte verfallen und müde; in den Augen flackerte nicht nur Enttäuschung, sondern auch Befremden.
    „Unmöglich, Sir. Ich kann nicht einmal den Schutzschirm durchbrechen, der um sein Gehirn gelegt wurde. Der Hypno, der das vollbrachte, ist stärker als ich. Vielleicht gelingt es, wenn wir mehr Geduld aufbringen."
    „Ein stärkerer Hypno als Sie?" Unglaube lag in Rhodans Stimme. „Ist das möglich?" Noir nickte.
    „Warum nicht, Sir? Es kann sich allerdings auch um einen künstlich erschaffenen Hypno handeln, um einen Robot. Dann wäre aber immer noch die Frage, wer diesen Robot bediente. Jemand muß ja den Befehl gegeben haben, Kulman zu verwandeln."
    Rhodan sah seine Vermutungen bestätigt, wollte aber noch etwas wissen, das ihm wichtig erschien.
    „Eine Frage noch, Noir: Wenn man Kulman entsprechend behandelt hat und er seine Erinnerung verlor, wenn er also auf einer neu geschaffenen Erinnerung seine jetzigen Handlungen aufbaut, kann dann ein Telepath ihn durchschauen? Mit anderen Worten: Wenn der neue Kulman weiß, daß er der Spion ist, kann er das vor Marshall verheimlichen?"
    „Nein", erwiderte Noir. „Das kann er auf keinen Fall" Rhodan atmete auf. „Dann ist er also nicht der Spion. Mehr wollte ich jetzt nicht wissen. Versuchen Sie es weiter, Noir. Ich muß erfahren, wer den Alarmruf Dreimal Glockenschlag auslöste, von dem Kulman angeblich nichts mehr weiß. Vielleicht ist Kulman es sogar selbst gewesen, und man hat ihm die Erinnerung daran genommen. Dann aber muß für Kulman ein triftiger Grund vorgelegen haben, sich von Swoofon abholen zu lassen! Diesen Grund müssen wir herausbringen! Haben wir ihn, erhalten wir gleichzeitig den Schlüssel für das Rätsel, vielleicht sogar den Hinweis, wer der Spion ist, der sich an Bord der DRUSUS aufhält." Noir hielt den Kopf schief. „Wenn es Kulman nicht ist, kann es nur sein Hund sein" Rhodan lächelte leicht. „Muzzel? Nein, das halte ich für gänzlich ausgeschlossen. Muzzel ist ständig mit Gucky zusammen, und Sie können mir glauben, daß dem Mausbiber nichts entgeht. Aber ich werde Gucky trotzdem warnen, denn wir müssen mit allem rechnen. Immerhin kann der Dackel kein künstlicher Dackel sein, denn er sendet organische Gedankenimpulse aus. Das kann kein Robot! Das einzige, woran man einen Robot erkennen kann, ist das Fehlen wirklicher Gedankenimpulse. Und wenn Muzzel kein Roboter ist, kann er auch nicht der Spion sein, weil ihm dazu die Intelligenz fehlt."
    „Hm", machte Noir und sah wieder auf Kulman. „Ich werde es also versuchen, Sir, und gebe Ihnen Bescheid, wenn ich Erfolg habe."
    „Ich bitte darum, Noir", nickte Rhodan auch den anderen zu und verließ die Psycho-Abteilung. In Gedanken versunken schritt er den Korridor entlang und betrat den Antigravlift, der ihn einige Decks höher brachte. Mit dem Rollband fuhr er dann weiter. Vor einer Kabinentür verließ er das Rollband und blieb einen Augenblick stehen, um dann mit einem Ruck die Tür aufzustoßen.
    Gucky saß bewegungslos und hoch aufgerichtet in der Mitte seiner Kabine und hielt die Augen halb geschlossen, als denke er angestrengt nach. Natürlich sah er Rhodan, der die Tür langsam hinter sich zuzog, aber er nahm keinerlei Notiz davon.
    „Was soll das?" fragte Rhodan erstaunt. „Wo ist Muzzel?" Als er keine Antwort erhielt, fügte er hinzu: „Ich hörte, ihr seid dicke Freunde geworden. Er soll hier sein, sagt man."
    Gucky gab keine Antwort. Fast unmerklich verdrehte er die Finger an der rechten Hand und zeigte gegen die Decke. Sonst rührte er sich nicht.
    „Bist du beim Meditieren?" erkundigte sich Rhodan belustigt, erntete aber nur einen fast verächtlichen Blick des Mausbibers, der anscheinend nicht gewillt war, sich in seiner befremdenden Tätigkeit stören zu lassen.
    „Rede, sonst mache ich dir Beine!" drohte Rhodan.
    Gucky öffnete das eine Auge ganz und warf Rhodan einen vorwurfsvollen Blick zu.
    „Lenk mich nicht ab! Ich konzentriere mich."
    „Worauf?"
    „Auf diesen lausigen Possonkal, der nichts anderes zu tun hat, als mich an der Nase herumzuführen."
    „Ich verstehe kein Wort", gab Rhodan zu. „Wo ist Muzzel denn? Ich kann ihn nicht sehen. Warum also konzentrierst du dich auf ihn?"
    „Wir spielen doch Verstecken", erklärte Gucky ernsthaft. „Einmal verkriecht

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