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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er sich, einmal ich. Jeweils der andere muß suchen. Natürlich dachte ich, es würde für mich einfach sein, wo ich doch Teleporter bin und ihn mit der Telepathie überall aufspüren kann. Aber Pustekuchen! Der Kerl findet immer neue Verstecke... und bessere! Wenn ich nicht die schwachen Ausstrahlungen seines kleinen Hundegehirns wahrnehmen könnte, würde ich ihn wahrscheinlich niemals finden."
    „Kannst du nicht einmal eine Pause einlegen? Ich hätte einige Fragen an dich."
    „Muß das jetzt sein?"
    Gucky schien ungehalten. „Wo wir gerade so schön beim Spielen sind ..."
    „Ja, gerade jetzt! Du bist allein! Eine Frage: Kannst du dich gut mit Muzzel verständigen? Spricht er etwa?"
    „Nein, er denkt", gab Gucky Auskunft und schien sich damit abzufinden, dieses Versteckspiel zu verlieren. „Ich lese seine Gedanken."
    „Und wie versteht er dich?"
    „Ich spreche Englisch. Das muß er von Kulman gelernt haben. Für einen Hund allerhand, obwohl ich ja immer behauptet habe, daß auch ein Hund der Erde ..."
    „Er versteht also, was du sprichst? Und dann antwortet er gedanklich, damit du es hörst? Sehr interessant. Und was denkt dein Dackelfreund, wenn er allein ist? Du verstehst, wie ich das meine? Jeder denkt doch ununterbrochen, auch wenn er sich dessen nicht bewußt ist. Geht es Muzzel genauso?"
    „Ja - schon", zögerte Gucky mit der Antwort, schon weil er nicht genau wußte, was Rhodan mit der Frage bezweckte. „Er denkt eigentlich immer, wenn auch nicht sehr viel und ausgeprägt. Meist denkt er viel schwächer, als wenn er mir etwas mitteilen will. Aber er denkt."
    „Aha", nickte Rhodan und sah seine Vermutung bestätigt. Muzzel konnte nie und nimmer ein Robot sein. „Und was denkt er?"
    Gucky kicherte albern. „Blödsinnige Sachen für einen Dackel, finde ich. Warum denkt er nicht an Kaninchen oder Mäuse, an Füchse oder ans Wildern? Warum nicht an geröstete Würste oder an rohes Fleisch? Nein, das tut er nicht. Weißt du woran er denkt?"
    „Woher soll ich das wissen?"
    Rhodan verriet Ungeduld.
    Gucky nickte. „Ja, stimmt, woher sollst du das wissen? Muzzel denkt immerzu an Wasser, wenn er allein ist. Er schwimmt im Wasser und fängt Plankton. Ich weiß überhaupt nicht, was das ist ..."
    „Plankton nennt man die winzigsten Lebewesen, die im Meerwasser schwimmen. Von ihnen ernähren sich die Krebse und kleinen Fische, auch die anderen Weichtiere und ..."
    „Ha!" gellte Gucky und begann schrill zu lachen. „Dann hat Muzzel früher sicher Krebse gefangen und kann sich von der Erinnerung nicht mehr trennen."
    Rhodan nickte, aber er sagte nichts. Auf seiner Stirn waren nachdenkliche Falten, und seine Augen waren plötzlich ungewöhnlich schmal geworden.
    Gucky nahm an, das Verhör sei beendet. Er schloß wieder die Augen und tat plötzlich einen Luftsprung von gut einem Meter.
    „Ich hab ihn!" quietschte er voller Freude. „Jetzt habe ich ihn erwischt. Sein Fehler, wenn er immer in Erinnerungen schwelgt. Er steckt im F-Deck, genau über uns. In einem Lagerraum. Moment, ich hole ihn."
    Gucky war sofort verschwunden, materialisierte aber gleich wieder. Der Dackel sprang mit einem Winseln von seinen Armen und kam zu Rhodan, um an dessen Beinen zu riechen. Dann wedelte er freundlich mit dem Schwanz.
    „Er mag dich", verkündete Gucky zufrieden. „Hunde haben ein ausgezeichnetes Gefühl dafür, wem sie vertrauen können und wem nicht. Dich jedenfalls mag er."
    „Wie mich das freut", gab Rhodan zu und bückte sich. „Nun, Kleiner? Gefällt es dir bei uns? Hast du dich mit Gucky schon angefreundet?"
    Muzzel sah Gucky an. Für drei Sekunden war Stille, dann rief der Mausbiber: „Na, hast du es vernommen? Er findet dich auch nett" Rhodan schüttelte den Kopf. „Ich habe gar nichts vernommen. Willst du etwa behaupten, er habe eine telepathische Botschaft gesendet?"
    In Guckys Gesicht stand Verwunderung.
    „Ganz deutlich hat er das getan! Dann verstehe also nur ich ihn, und sonst niemand? Ich habe seine Wellenlänge, das ist es!"
    „Unsinn! Es muß einen anderen Grund haben. Versuchen wir es noch einmal."
    Aber auch der zweite und dritte Versuch brachten keine Änderung. Zwar glaubte Rhodan zu spüren, daß der Dackel dachte, aber er verstand ihn nicht. Immerhin war er überzeugt, es nicht mit einem Roboter zu tun zu haben, besonders, als Gucky ihm noch mitteilte, was sie alles gemeinsam gegessen hatten.
    Nein, der Gedanke, Muzzel könne der Spion oder gar ein Roboter sein, war zu absurd. Roboter

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