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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedoch durch Muzzels Verhalten wieder entkräftet wurden. Besonders durch das frische Blut aus der Wunde des Dackels.
    „Warum mußt du ausgerechnet durch diesen Gang stolpern, Atlan?" erkundigte sich der Mausbiber mit schriller Stimme, die erheblichen Zorn verriet. „Das Schiff ist so groß, aber..."
    „Würdest du die Freundlichkeit haben, Muzzel zur Medizinischen Station zu bringen, damit seine Wunde behandelt wird?" unterbrach ihn der Unsterbliche. „Ich wäre dir sehr dankbar. Beim nächstenmal passe ich besser auf."
    Er nickte Gucky zu und schritt davon, sorgfältig darauf achtend, daß seine rechte Hand frei blieb und das Blut nicht verwischt wurde.
    Gucky sah ihm nach und kniff die Augen zusammen, aber vergeblich versuchte er, den Block zu durchbrochen, den Atlan um sein Bewußtsein gelegt hatte. Es war somit auch Gucky unmöglich zu erfahren, was der Arkonide dachte. Gucky seufzte und wandte sich an Muzzel.
    „Tut es weh. Kleiner? Komm, ich bringe dich zu den Knochenschustern. Die flicken dich wieder zusammen."
    Es ist nicht nötig, Gucky. Es tut auch gar nicht mehr weh.
    „Keine Widerrede, Muzzel! Ein Verband schadet nicht. Los, halt dich an mir fest."
    Muzzel winselte erneut und befolgte den Befehl. Als die beiden in der Medizinischen Abteilung materialisierten, erschrak Chefarzt Dr. Arnulf Sköldson fast zu Tode. Der etwas dickliche Mann mit den strohblonden Haaren kannte natürlich Gucky, wie jeder Mann auf der DRUSUS den Mausbiber kannte, aber wer erschrickt nicht, wenn plötzlich ganz unvermutet vor ihm aus der Luft ein Wesen entsteht?
    „Lieber Himmel!" rief Sköldson und wich erbleichend zwei Schritte zurück, um sich am Tisch festzuhalten. Ein anderer Arzt, der an einem Schrank hantierte, drehte sich schnell um und wußte nicht, warum sein Chef so erschrocken war. Er nahm an, Gucky sei mit Muzzel durch die Tür gekommen.
    „Laß den lieben Himmel aus dem Spiel", riet der Mausbiber und deutete auf Muzzel. „Der arme Dackel rannte gegen die harten Schienbeine eines Monsters und hat sich bald sämtliche Knochen gebrochen.
    Haben Sie Verbandsmull?"
    Sköldson hatte sich von seiner Überraschung erholt. Er war ein großer Tierliebhaber, und gerade Dackel waren ihm besonders sympathisch. Kaum erblickte er Muzzels Wunde, da brach das Mitleid durch.
    „Ja, mein armer, kleiner Wauwau", säuselte er und bückte sich, was ihm bei seiner Leibesfülle nicht ganz leichtfiel. „Wo ist denn das Wehwehchen? Tut der kleine Hund auch nicht beißen?"
    Gucky verdrehte die Augen und ließ sich auf das Hinterteil plumpsen.
    „Man sollte nicht meinen, daß erwachsene Männer so kindische Fragen stellen können! Statt so einen Unsinn zu reden, solltest du lieber helfen."
    Sköldson warf Gucky einen verächtlichen Blick zu.
    „Was verstehst du schon von der psychologischen Heilkunde?" Er richtete sich auf und wandte sich an den anderen Arzt. „Behrends holen Sie das Verbandszeug. Ein leichter Fall, hoffe ich. Vielleicht müssen wir auch röntgen, wenn ein Knochenbruch vorliegt."
    Das aber war zum Glück nicht der Fall. Die oberflächliche Untersuchung ergab, daß es sich nur um eine harmlose Fleischwunde handelte. Die Haut war aufgeplatzt, mehr nicht. Minuten später verließ Muzzel mit einem Pflaster auf dem Rücken die Krankenstation und ließ sich dann von Gucky in die gemeinsame Kabine bringen.
    Der Vorfall konnte vergessen werden.
    Atlan war anderer Meinung. Kaum waren Gucky und Muzzel verschwunden, verwandelte sich sein gelassenes Benehmen. So schnell er konnte, lief er zum Antigravlift und ließ sich zur Physikalischen Abteilung bringen, die eng mit dem Analytischen Labor zusammenarbeitete.
    Major Hill sah interessiert auf, als Atlan eintrat. Seine Augen weiteten sich erschrocken, als er das Blut an der Hand des Arkoniden bemerkte, und sprang mit einem Satz aus seinem Sessel.
    „Mein Gott, Sie sind verletzt, Atlan? Ist es schlimm?"
    „Kaum", beruhigte ihn der Unsterbliche. „Es ist nicht mein Blut, was Sie sehen. Aber ich hätte eine Bitte an Sie: Analysieren Sie den Stoff!"
    „Stoff? Ich meinte, es wäre Blut..."
    Hill schien überhaupt nichts mehr zu verstehen.
    „Ja, es ist auch Blut. Trotzdem möchte ich Sie bitten, eine sorgfältige Analyse vorzunehmen. Bemühen Sie Ihre Abteilung genauso, als müßten Sie eine unbekannte Chemikalie untersuchen und feststellen, woraus sie besteht. Ich werde Ihnen auch auf keine Ihrer Fragen antworten, um Sie nicht zu beeinflussen. Bitte, nehmen Sie mir mein

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