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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlug eine neue Richtung ein und wanderte durch den Korridor, bis er vor einer Tür haltmachte.
    Ohne anzuklopfen trat er ein.
    Gucky erwartete ihn in sitzender Stellung.
    „Ich möchte erleben, daß du dich wie ein Gentleman benimmst", meckerte er und maß Bully mit einem verachtungsvollen Blick. „Hast du noch nie etwas von Anklopfen gehört?"
    „Welchen Sinn soll das haben?" erkundigte sich Bully und rümpfte die Nase. Spöttisch setzte er hinzu: „Du hast es gerade nötig, mir gute Manieren vorzuhalten. Bei dir stinkt es wie in einem Ziegenstall." Der Mausbiber kam langsam hoch. „Ich will dir mal etwas sagen. Dicker. Erstens stinkt es bei mir nicht, und zweitens... wenn es hier stinken würde, so ginge dich das nichts an. Hier darf es stinken, so lange ich will!"
    „Einverstanden, Kleiner. Von mir aus." Er sah sich um. „Übrigens, wo ist denn dein neuer Freund Muzzel? Ihr sollt ja unzertrennlich sein."
    „Eifersüchtig?"
    Gucky strahlte vor Schadenfreude. „Hast du vielleicht gegen Muzzel auch etwas einzuwenden?"
    „Eine ganze Menge", nickte Bully und sah sich durchschaut. „So ein Dackel ist unzuverlässig, das weiß doch jeder. Ich würde mich nicht so sehr auf ihn verlassen und..."
    „Hör schon auf damit. Dicker! Neidhammel! Muzzel und ich verstehen uns ausgezeichnet, und du bist der letzte, der uns auseinander bringen kann."
    „Wir wollen niemals auseinander gehn...", intonierte Bully schrecklich falsch einen Schlager aus der Mottenkiste und grinste. „Aber ehrlich: Der Gestank in der Entlüftung stammt von Mohrrüben. Das wurde einwandfrei festgestellt. Was sagst du nun?"
    „Ach...? Mohrrüben? Und was wurde sonst noch festgestellt?"
    „Das wird dir Rhodan bei Gelegenheit erzählen. Im Augenblick ist dicke Luft auf der DRUSUS. Der Spion hat die Positionsdaten der Erde aus dem Speicher gestohlen. Im übrigen hast du meine Frage noch nicht beantwortet: Wo ist Muzzel?"
    „In der Küche. Er hatte Hunger und wollte sich die Beine vertreten. Warum?"
    „Nur so. Ach, er wollte sich die Beine vertreten? Die krummen Dackelhaxen?"
    Gucky richtete sich auf. „Ich lasse es nicht zu, wenn du meine Freunde beleidigst. Hast du schon mal in den Spiegel geschaut, wenn du eine Badehose anhast?"
    „Nein ... nein", stammelte Bully überrumpelt.
    „Dann tu das mal! Du wirst dich wundern, wer krumme Haxen hat."
    Ohne Bully noch eines Blickes zu würdigen, sprang der Mausbiber auf seine Couch, rollte sich in der äußersten Ecke zusammen und schloß die Augen. Sekunden später verkündeten regelmäßige Schnarchtöne, daß er - angeblich - eingeschlafen war. Bully ging zur Tür. „Dir wird der Hochmut noch vergehen, warte nur! Du wirst mich noch einmal anflehen, daß ich mit dir spiele oder dein Fell kraule. Aber dann werde ich dir..."
    Er sagte nicht, was er würde, sondern verließ den Raum.
    So schnell er konnte, eilte er zur Küche.
    Der Chefkoch kam herbei und beeilte sich, die Fragen von Rhodans Stellvertreter zu beantworten. Er schüttelte entschieden den Kopf.
    „Nein, Sir. Das muß ein Irrtum sein. Dieser Muzzel war nicht hier bei mir, um Fleisch zu holen. Das tut Gucky immer. Doppelte Rationen", fügte er bedeutsam hinzu. „Im übrigen halte ich mich an die Vorschrift: Hunden ist das Betreten der Küche nicht gestattet."
    „Sehr richtig!" lobte Bully und bedankte sich.
    Ein wenig nachdenklich geworden, begab er sich nun endlich in seine Kabine, um die halbe Stunde Schlaf nachzuholen.
    So einfach war es nun doch nicht, den berühmten Sherlock Holmes zu spielen.
     
    *
     
    „Kann sein", sagte Atlan zu Rhodan, als sie beide in der Aussichtskuppel der DRUSUS standen, um sich herum das gewaltige Panorama des Universums. Sie hatten sich hierher zurückgezogen, um ganz ungestört zu sein. „Ja, das kann natürlich auch sein. Wir müssen mit jeder, aber auch jeder Möglichkeit rechnen."
    Rhodan nickte ernst. „Gut, dann wollen wir festhalten: Die Sache mit dem Entlüftungsschacht ist kein endgültiger Beweis. Jemand - der Spion - lenkt den Verdacht ganz bewußt auf Gucky und Muzzel. Der Kratzer mit dem Taschenmesser soll unsere Aufmerksamkeit auf den Entlüfter und damit automatisch auf die beiden kleinsten Passagiere der DRUSUS lenken. Leider habe ich noch keine Gelegenheit gefunden, Gucky wegen des Mohrrübenbreis zu interviewen. Ich bin überzeugt, er war der Übeltäter und scheute sich, es zuzugeben."
    „Hm", machte Atlan und verzichtete auf einen Kommentar.
    Rhodan starrte einige

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