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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rückkehr an Bord der DRUSUS bedeutete das Auftauchen des geheimnisvollen Spions. Die Schotts der DRUSUS hatten sich bis auf die Aus- bzw. Einschleusung der Gazelle nicht geöffnet. Es blieb keine andere Möglichkeit: Sie oder Muzzel mußten der Spion sein! Oder eben: Der unbekannte Spion mußte mit Ihnen und Muzzel an Bord gekommen sein. Mein Verdacht fiel zuerst auf Sie, Kulman. Aber dann stellten wir den Hypnoblock fest, was immer noch nicht ausschloß, daß Sie die winzigen Peilsender verteilten. Jedoch konnten Sie das nicht mehr tun, als Sie einmal in der Obhut der Psychologischen Abteilung waren. Miss Peres konnte uns versichern, daß Sie ihren Operationstisch nicht verließen, während gleichzeitig Peilsender auftauchten und gefunden wurden.
    Damit, Kulman, fielen Sie als Täter aus. Blieb also Muzzel.
    Wie soll man aber einen Possonkal verdächtigen, eine so verräterische Rolle zu spielen? Das Tier ist nicht intelligent genug, um auf einen Hypnoblock so exakt zu reagieren. Das war völlig ausgeschlossen.
    Blieb nur die fast verrückte Vermutung, Muzzel sei ein Roboter. Aber auch dagegen sprach Verschiedenes. Sie selbst hatten Muzzel bluten sehen, wobei jetzt dahingestellt sein mag, ob dieser Tatbestand ihrer echten Erinnerung entspringt oder ebenfalls suggeriert wurde. Wir werden das später noch genau feststellen können. Jedenfalls habe ich ebenso Muzzel bluten sehen und das Blut im Labor untersuchen lassen. Es konnte keinen Zweifel geben: Muzzels Blut war echtes Possonkalblut!
    Hinzu kam die Tatsache, daß Gucky ständig mit Muzzel zusammen war. Wir alle wissen, wie groß die telepathischen Fähigkeiten des Mausbibers sind. Wäre Muzzel ein Roboter gewesen, so hätte Gucky das zweifellos in der ersten Minute entdeckt. So aber dachte Muzzel wie ein organisches, halbintelligentes Wesen. Und zwar dachte Muzzel an Wasser und die darin schwimmenden Kleinstwesen. Ich habe daraus schließen müssen, daß Muzzel in der Tat kein Roboter sein könne, denn ein Roboter hat kein Gehirn, wenigstens keines, nach dem sich ein Telepath orientieren könnte. Muzzel fiel also aus - bis wir den seltsamen Mohrrübenbrei entdeckten.
    An Bord ist Gucky der einzige, der frische Mohrrüben zu essen bekommt. Die übrige Besatzung ißt fast nur Konserven, weil sie billig und raumsparend sind. Gucky hingegen braucht ständig etwas zum Knabbern. Da er Muzzel in sein Herz geschlossen hatte, gab er ihm von den Rüben ab, wenn er auch den Hauptanteil der nun doppelten Ration für sich beanspruchte. Muzzel fraß praktisch alles, so auch die Mohrrüben, von denen Gucky annahm, sie müßten dem Possonkal besonders gut munden.
    Was aber soll ein Roboter mit organischer Nahrung beginnen? Er kann sie nicht verwerten. Er muß sie irgendwie wieder loswerden. Das tat Muzzel dann auch. Er deponierte seinen Mageninhalt in den Luftschächten. Obwohl zum größten Teil organisches Lebewesen, funktionierte bei Muzzel die Verdauung nicht so richtig. Seine - eh - Konstrukteure halfen nach. Sie mußten damit rechnen, daß ihr Robot Muzzel eingenommene Nahrung wieder von sich geben würde, wenn er nicht platzen wollte. Man baute ihm also eine Drüse ein, die den zerkauten Nahrungsbrei mit Arkonidizin-Ferment durchsetzte und so die schnellstmögliche Verdauung der Breimasse bewirkte. Niemand wäre so etwas aufgefallen, wenn Muzzel seine Last an einem anderen Ort abgeladen hätte - am richtigen nämlich. Aber er tat es im Entlüftungssystem, das war sein erster entscheidender Fehler. Ich fand die erste Spur.
    Der entscheidende Hinweis aber wurde in der Registratur gefunden.
    Muzzel hatte sich, während sich die DRUSUS im Alarmzustand befand, hineingeschlichen und die Positionsdaten der Erde gestohlen. Sachkenntnis in der Bedienung positronischer Geräte - besonders solcher terranischer Herkunft - besaß er kaum. Er beschädigte die Maschine. Und noch etwas: Er war ja zu klein, um bis zu den oberen Schalterreihen hinaufzureichen. Er mußte also springen. Die Kralle eines echten Possonkal wäre zu weich gewesen, um eine Metallplastik-Platte zu zerkratzen. Aber Muzzel war ja ein Robot, und nicht alles an ihm war echt. Die Krallen beispielsweise nicht. Sie bestanden ebenfalls aus Metallplastik und waren beweglicher, als es Hundekrallen sind, da sie ja auch diffizile Manipulationen durchzuführen hatten.
    In dem Augenblick, in dem er fertig war, erschien Kommandant Rhodan. Wir wissen nicht, ob Muzzel ohnehin geplant hatte, sich durch das Entlüftungssystem aus

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