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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sprung setzte er über seinen Spielgefährten hinweg und entging so der zuschlagenden Pfote.
    Niemand außer Rhodan achtete in diesem Augenblick auf Atlan, der seine Waffe, einen kleinen, leistungsfähigen Thermostrahler, zur Hand genommen hatte.
    Als der Possonkal wieder auf den Boden kam, schoß der Unsterbliche.
    Die scharfgebündelte Energieladung fuhr Muzzel in den Schädel und löste ihn auf zu Qualm und Dampf.
    Häßlicher Gestank verbreitete sich in der Zentrale, in deren Mitte der Leichnam des possierlichen Dackels liegenblieb.
    Im gleichen Augenblick verschwand Gucky. Er hatte genau getan, was Atlan von ihm verlangte. Blind hatte er der Behauptung des Unsterblichen vertraut, wenn es auch fast über seine Kräfte gegangen war.
    Nun, da er den Körper seines kleinen Dackelfreundes so entstellt sah, zog er es vor zu teleportieren.
    Wahrscheinlich in seine Kabine.
    Kulman war mit einem entsetzten Schrei aufgesprungen. Mit aufgerissenen Augen starrte er auf das, was von Muzzel geblieben war. Sein Mund öffnete sich zu einem undeutlichen Gestammel, aber dann verstanden alle, was er sagte: „Muzzel ...! Mein geliebter Muzzel! Atlan hat ihn getötet... was tue ich hier? Dreimal Glockenschlag! Ja, die Erde ist in Gefahr! Rhodan! Ich muß sofort Rhodan sprechen!"
    Atlan nickte Rhodan zu und schob die Waffe in den Gürtel.
    „Kulman hat einen Schock erlitten. Ich glaube, ein richtiger Schreck vermag oft mehr als beste Psycho-Behandlung. Ich wette, Kulman hat seine Erinnerung zurückerhalten. Kulman, wissen Sie jetzt, warum Sie Dreimal Glockenschlag gaben?" Der Agent nickte zögernd. „Ja... habe ich es denn vorher nicht gewußt?
    Übrigens: Warum haben Sie Muzzel erschossen? Was hat er Ihnen getan?"
    Atlan sagte zu Rhodan: „Sorge dafür, daß Kulman sich ausruht. Wenn er einige Stunden geschlafen hat, wird er uns berichten können." Er wartete, bis das medizinische Personal kam und Kulman wegbrachte. Dann fuhr er fort, indem er sich bückte und die Überreste Muzzels betrachtete: „Schade um alles, was in dem Schädel drin gewesen ist. Ich glaube nicht, daß wir im Körper etwas finden werden.
    Sköldson hat ihn unbemerkt geröntgt. Muzzel hat ein echtes Knochengerüst, Nerven, Blut - eben alles, was ein natürliches Lebewesen besitzt. Nur im Schädel saß eine kleine Kapsel. Da Muzzel von Swoofon kam, nehme ich an, daß diese winzige Kapsel der eigentliche Roboter war. Alles andere war echte Biozüchtung. Man kann also Muzzel weder als Roboter noch als Tier bezeichnen. Er war eigentlich beides." Er richtete sich wieder auf. „Weißt du eigentlich, Rhodan, wodurch er sich endgültig verraten hat?"
    „Nein."
    „Ich habe in früheren Jahren, ich war damals zwar schon reich, aber noch nicht mit Amt und Würde belastet, oft mit Possonkals gejagt. Sie sind die besten Spürhunde der Galaxis. Sie finden jede Spur - und wenn sie zehn Tage alt ist. Sie können praktisch alles, nur eines können sie nicht: springen! Ein richtiger Possonkal kommt bei normaler Schwerkraft nicht höher als dreißig Zentimeter. Dieser hier ist aber bis unter die Decke gesprungen, ich habe Gucky gebeten, ihn dazu zu veranlassen. So also wurde Gucky zum Verräter an seinem besten Freund, der die Erde bald in größte Gefahr gebracht hätte. Du siehst, auch Roboter machen Fehler."
    In diesem Augenblick meldete sich Farrington.
    „Hallo, Zentrale! Peilsender aufgefunden und unschädlich gemacht" Rhodan nickte Atlan zu.
    „Er hat ihn also vorher untergebracht. Zeit genug war ja vorhanden, und ich weiß jetzt auch, warum er unbedingt noch spielen wollte." Er sagte ins Interkomgerät zu Farrington: „Wo wurde der Sender gefunden?"
    Die Antwort beseitigte auch die letzten Zweifel: „Im Hangar K-37, Sir."
    Atlan schritt langsam zur anderen Seite der Zentrale und setzte sich.
    „Ich glaube", sagte er, „ich bin Ihnen allen noch einige Erklärungen schuldig." Die anderen nickten.
     
    *
     
    Da Rhodan der Meinung war, jeder an Bord der DRUSUS habe ein Recht darauf, vom Lauf der Dinge zu erfahren, wurde die Hauptanlage eingeschaltet. Es war wie gestern, als Atlan seine Geschichte über Atlantis erzählt hatte.
    Jeder konnte mitsehen und mithören, was in der Zentrale geschah.
    Atlan nickte in Richtung der verborgenen Kameras und Rillenmikrofone.
    „Sie werden ja noch nicht eingeschlafen sein, Mister Kulman, und so möchte ich Sie bitten, auf diesem Wege an der Aufklärung des Falles teilzuhaben. Er geht in erster Linie ja auch Sie an, denn Ihre

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