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0062 - Wir fanden die geballte Ladung

0062 - Wir fanden die geballte Ladung

Titel: 0062 - Wir fanden die geballte Ladung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir fanden die geballte Ladung
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Anstecknadeln.
    »Wenn man so etwas vom Gehalt eines Marine-Offiziers kaufen kann, werde ich jetzt Erster Offizier auf einem Kahn«, sagte Phil tonlos.
    »Mein lieber Ferrerez«, sagte ich. »Das hätte ich auch versteckt.«
    ***
    Wir schnürten es wieder zusammen und brachten es an das alte Versteck zurück. Das Glück war uns hold und niemand sah uns. Danach kletterten wir hinauf zur Kommandobrücke, um zu sehen, ob die Durchsuchungen in den Kabinen der Passagiere schon abgeschlossen waren. Der Kapitän war jedoch noch nicht zurück.
    Wir gingen wieder und stiegen hinab in das Deck, wo die Kabinen lagen. Schon als wir den Korridor betraten, hörten wir aufgeregte Stimmen lebhaft durcheinander rufen.
    Wir bogen um eine Ecke und fanden bis auf Lady Lesfor alle Passagiere im Flur. Mitten unter ihnen befand sich der Kapitän und versuchte vergeblich, sich verständlich zu machen.
    Mit einem Blick übersahen wir die Situation. Die hochroten Köpfe der Männer, die blasse Miene von Mrs. Holsday -das alles konnte nur eine Ursache haben.
    »Eine Höllenmaschine!«, schrie Holsday. »An Bord eines Schiffes! Es ist unglaublich!«
    »Meine Herrschaften…« Ferrerez schrie vergeblich gegen den Lärm an. Seine Worte gingen in einem Trubel von Stimmen unter, die alle gleichzeitig redeten.
    Phil stieß mich an.
    »Jetzt hat es sich bis zu den Passagieren rumgesprochen«, raunte er mir ins Ohr. »Wenn es nur keine Panik gibt!«
    Er sprach meinen Gedanken aus. Im Falle einer Panik war alles verloren, was man durch Umsicht und Kaltblütigkeit vielleicht retten konnte.
    »Zum Teufel!«, brüllte ich so laut, wie ich es nur konnte.
    Alle erschraken. Sie drehten sich zu uns um. Ich grinste sie an: »Hier ist ein Lärm wie in einem Gänsestall. Man sollte fast daran zweifeln, dass es noch erwachsene Menschen gibt. Um was geht es denn?«
    Wieder wollten alle gleichzeitig reden, aber ich brüllte sie nieder, bevor sie auch nur zwei Worte sprechen konnten.
    »Mr. Holsday«, sagte ich dann. »Erklären Sie uns bitte, um was es geht!«
    Er schob sich wichtigtuerisch an uns heran.
    »Eine Höllenmaschine ist an Bord!«
    Ich grinste spöttisch: »Na und?«
    Er klappte den Unterkiefer herab und wusste vor Überraschung für eine Weile nichts zu sagen. Schließlich stammelte er: »Na und? Na, überlegen Sie doch! Eine Höllenmaschine!«
    »Das sagen Sie jetzt schon zum zweiten Mal«, murmelte ich kopfschüttelnd. »Ich verstehe die Aufregung nicht! Na gut, nehmen wir an, es wäre wirklich eine an Bord! Weshalb die Aufregung? Man wird sie suchen, man wird sie finden und man ward sie ins Meer werfen. Wozu das Gebrüll? Oder glauben Sie vielleicht, dass eine Höllenmaschine aus Angst vor Ihrem Geschrei nicht explodieren wird?«
    Die Passagiere sahen mich verdattert an. Juan Verez hatte wohl meine Absicht erraten, denn er grinste mich verständnisvoll an.
    »Gott sei Dank, dass es wenigstens noch einen vernünftigen Menschen gibt«, knurrte Conder. Er kam zu mir und schüttelte mir die Hand: »Vielen Dank, Mister Cotton. Es war einfach nicht gegen die Aufregung anzukommen.«
    »Oh, nichts zu danken«, erwiderte ich. »Purer Egoismus. Ich mag keinen Lärm. Und nun, meine Herrschaften, wäre es am vernünftigsten, wenn sie die weitere Durchsuchung unserer Kabinen aus Leibeskräften unterstützen würden. Sie wissen ja inzwischen, um was es geht.«
    Holsday hatte noch nicht genug.
    »Und wenn das verdammte Ding jetzt in die Luft geht, bevor man es finden kann?«
    Ich beruhigte ihn sofort.
    »Damit Sie alle genau Bescheid wissen«, sagte ich, »will ich Ihnen den Sachverhalt erklären. Sie werden dann selbst einsehen, dass jede Aufregung überflüssig ist!«
    Ich beugte mich hinüber zu Conder und raunte ihm etwas ins Ohr. Er nickte und griff in seine Tasche. Ich nahm ihm den Zettel ab und las den Text vor. Dann sagte ich: »Sie sehen, dass die Explosion erst heute Nacht um fünf Uhr erfolgen soll. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür, warum wir uns also jetzt schon aufregen sollten. Bis fünf Uhr kann man die Höllenmaschine finden und unschädlich machen, wenn wir alle ein wenig vernünftig sind.«
    Conder atmete erleichtert auf, als er sah, dass die Passagiere ruhiger wurden. Ich gab ihm den Zettel wieder und wollte mit Phil in meine Kabine gehen. Wir hatten die aufgeregten Gemüter ein bisschen beruhigt, und das war im Augenblick das wichtigste.
    Gerade als wir die Tür öffneten, knallte eine andere Tür auf und jemand walzte breit und

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