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0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst
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und seinen Genossen auf den Leib zu rücken. Wann wird hier eigentlich immer gefunkt?«
    »Unregelmäßig. Sie haben einen Draht gezogen bis zum Haus, und ich nehme an, dass der Empfänger immer eingeschaltet ist.«
    »Wir werden das überwachen. Wie viele Leute sind zurzeit auf der Insel, außer uns?«
    »John Kennedy, Larry Fench und der Pilot der Maschine. Wenn nicht noch jemand mitgekommen ist.«
    Meine Hände spielten mit den spärlichen Grashalmen.
    »Sie gehen jetzt am besten wieder zurück, Mr. Munson. Können Sie uns irgendwie ein Zeichen geben, aus Ihrem Gefängnis heraus?«
    Munson überlegte. »Sie meinen, wenn ich etwas herausgefunden habe?«
    »Ja.«
    »Hm - ich habe einen Ölofen der bei mir steht und kann mir manchmal, wenn es zu kalt wird, Feuer machen. Wie wäre es, wenn ich den Brenner so verstellte, dass es eine dicke Rauchwolke gibt?«
    »Wunderbar.«
    »Allerdings dürfen Sie nicht lange warten, denn Kennedy wird die Wolke ebenso schnell wie Sie bemerken.«
    »Wir werden tagsüber stets in der Nähe sein. Oder wollen wir uns auf eine Zeit festlegen? Morgens von 10.00-11.00 Uhr und nachmittags von 15.00-18.00 Uhr?«
    »Mir ist es recht. Aber wenn es qualmt, müssen Sie auch spätestens in der folgenden Nacht hier sein!«
    »Okay. Sie können sich darauf verlassen, Mr. Munson!« Er blickte mir in die Augen, so weit das bei dieser nächtlichen Finsternis möglich war. Dann stand er auf.
    »Hoffentlich geht alles gut. Ich verschwinde jetzt. Bye, bye, Mr. Cotton!«
    »Bye, bye, Mr. Munson!«, antwortete ich. Er nickte noch einmal und ging dann in seiner gebückten Haltung den leicht geschwungenen Hang zu den Häusern hinauf.
    ***
    Bis Lieutenant Carman wieder erscheinen musste, blieb mir noch eine knappe Stunde. Ich stand auf und schlich mich auf Munsons Fährte zu dem silbrig glänzenden Vogel hinüber, der festgezurrt auf der Wiese stand.
    Als ich näherkam, erkannte ich den Typ: es war eine ganz normale Piper II, viersitzig mit zwei Motoren. Man hatte eine Plane darüber gedeckt und das ganze Flugzeug mit mehreren Leinen gesichert. Offenbar hatte man üble Erfahrungen mit dem Sturm gemacht, der hier zuweilen über Nacht auf kam und recht kräftig wehen konnte.
    Ich kroch unter die Tragfläche und versuchte, das Kennzeichen auszumachen. Aber hier, unter der Plane, war zu wenig Licht. Versuchsweise ließ ich ein Feuerzeug aufschnappen, aber der Lichtschein genügte nicht, und zum Brennen bekam ich das Ding ebenfalls kaum, denn der Wind wehte hier oben stärker als unten am Strand. Ich musste es eben damit bewenden lassen, das ich den Typ erkannt hatte und wusste, wo man die Maschine notfalls finden konnte.
    Ob ich mich noch einmal an die Häuser anschleichen sollte? Es hatte seine Gefahren, aber das störe mich weniger als die Tatsache, dass ich vermutlich nichts sehen würde, denn alle Fenster waren verhängt. Und ich durfte unter keinen Umständen gesehen werden, um nicht den ganzen Plan zu gefährden.
    So schlich ich, wo es ging, in Deckung, hinunter zum Strand, und ich beschloss, hier auf Lieutenant Carman zu warten.
    Wie er es bewerkstelligen wollte, ungesehen und ungehört mit dem Kutter heranzukommen, konnte ich mir nicht vorstellen. Aber das war Carmans Job, und ich brauchte mir eigentlich keine Sorgen darum zu machen.
    Ich setzte mich auf einen Stein, im Rücken durch einen noch größeren gedeckt, und starrte hinaus auf die See. Der Mond hatte sich wieder hinter die Wolken und in den Dunst zurückgezogen. Es konnte mir nur recht sein, denn es machte Carmans Landungsunternehmen ungefährlicher. Nur hinter einem Fenster brannte noch Licht. Mochte der Teufel wissen, was sie dahinter trieben!
    Ich wandte mich wieder der weiten, offenen See zu, und nach einer Weile meinte ich, draußen ein Licht aufblitzen zu sehen. Ob das Carman mit seinen Leuten war, der sich im Kutter anschlich?
    Eine lange Zeit verging, ohne dass ich etwas erkennen konnte. Dann schien mir, als der Mond wieder einmal für kurze Zeit die Szene mit einem fahlen, unwirklichen Licht beleuchtete, etwas Dunkles auf dem Wasser zu treiben - aber das konnte doch der Kutter nicht sein? Der war doch viel größer - oder veränderte die Nacht die Größenverhältnisse so?
    Ich lauschte in den Wind, der sich in den Ohren fing, aber Motorengeräusch war nicht zu vernehmen. Stattdessen drang ein rhythmisches Klatschen zu mir, als würden Ruder eingetaucht, und auf einmal blitzte ein schwacher, grüner Schein wenige Meter von mir entfernt

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