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0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst
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auf dem Wasser. Ganz kurz nur leuchtete die Positionslampe auf, dann noch einmal und ein drittes Mal.
    Ich sprang auf und hastete hinüber zum Landungssteg. Warum hier durch das Wasser waten, da doch eine viel bequemere Möglichkeit vorhanden war?
    Als ich das Ende der Anlegebrücke erreicht hatte, blitzte es ganz nahe auf, und die unterdrückte Stimme von Sergeant Conroy fragte: »Hallo, Sir?«
    Ich holte mein Feuerzeug aus der Tasche und ließ es ein paarmal schnappen.
    Es war mir ein Wunder, wie Conroy bei dieser Finsternis überhaupt die Insel und dann noch den Steg gefunden hatte.
    Etwas plätscherte heran, wurde von einer Dünungswelle angehoben und sackte gleich darauf wieder tief unter meinen Standort ab. Jetzt hatte der Sergeant wohl sein Taschentuch über die Lampe gezogen, und ein sehr schwacher, grüner Lichtschein zeigte mir, wo sich das Boot bewegte.
    »Springen Sie nur, Sir…«, kam die Stimme. Ich sah nichts als das Licht über dem dunklen Wasser, und es tanzte wie wild hin und her, aber als Conroy jetzt rief, stieß ich mich einfach ab und sprang direkt auf den Sergeant zu.
    Er hatte es wohl kommen sehen und warf sich zur Seite, sodass ich in das Schlauchboot plumpste wie ein Stein. Ein Riemen kam mir zwischen die Beine, und fast wäre ich auf der anderen Seite mit der gleichen Wucht wieder von Bord und in den Atlantik geschossen. Aber ich hielt mich an einer der Leinen, die rings um die prall aufgepumpte Bordwand liefen.
    »Okay?«, fragte der Sergeant.
    »Okay. Bin an Bord. Ab!«
    Ich fühlte, wie er das Boot vom Steg abstieß, dann richtete ich mich auf und ergriff einen der Riemen. Nur an der Strömung konnte ich erkennen, in welche Richtung Conroy ruderte, aber ich tat kräftig mit.
    »Carman wartet mit dem Kutter hinter der nächsten Insel!«, rief Conroy herüber, sobald wir außer Hörweite der Inselbewohner waren.
    Offenbar hatte niemand etwas gemerkt, denn das Licht hinter dem Fenster des einen Hauses brannte noch immer, und nichts hatte sich verändert. Immer, wenn uns eine Welle hochtrug, blickte ich zurück.
    »Wissen Sie die Richtung?«, fragte ich.
    »Ja«, sagte Conroy. »Es ist nicht zu verfehlen. In der ersten Straße rechts das dritte Haus.«
    Ich grinste, aber das konnte er nicht sehen. Immerhin schien er die Richtung wirklich zu wissen, denn nach vielleicht einer halben Stunde blinkte fast genau vor uns ein Licht auf, und als Conroy mit seiner Lampe geantwortet hatte, setzte der Kutter seine Positionslichter, und wir steuerten auf die rote und die grünen Laternen zu.
    »Hallo, Ihr Seefahrer!«, kam Carmans Stimme dann von oben.
    Eine Leine klatschte ins Boot, und zwei Fäuste griffen zu. Der Mann, welcher, von der Positionslaterne angestrahlt, unser Schlauchboot an die Bordwand des Kutters zog, war jedoch nicht Jim Barbour oder der Lieutenant, sondern mein Freund Phil Decker.
    »Mensch«, sagte ich voll Staunen.
    »Komm schon an Bord«, knurrte er, »du Columbus in der Taschenausgabe!«
    Ich ergriff die Leine und schwang mich hoch. Mit etwas Unterstützung kam ich hinüber, als gerade unser Schlauchboot wieder Sehnsucht nach der blauen Ferne bekam und auf eigene Faust davonschwimmen wollte.
    »Seit wann fährst du zur See?«, fragte ich Phil anzüglich, als ich vor ihm stand.
    »Seit ich dich am Hafen abholen wollte und dieser Gentlemen erschien und ohne dich an Land gehen wollte! Was ist denn nur los? Mr. High meinte schon du wolltest dich hier draußen ansiedeln!«
    Ich schlug Carman auf die Schulter, der ebenfalls herangekommen war und mich fragend anblickte.
    »Das Biologieteam auf dem Inselchen hat sich als eine Bande von Menschenräubern entpuppt und führt darüber hinaus noch einiges im Schilde«, berichtete ich, und während Conroy und Barbour das Schlauchboot an Deck hievten, erzählte ich die ganze Munson-Stoiy, wie ich sie in den letzten Stunden erlebt hatte.
    »Was da eigentlich geplant wird«, schloss ich, »müssen wir erst noch herauskriegen. Aber ich habe das unbestimmte Gefühl, dass es eine große Sache wird. Wer sein Geschäft schon mit Flugzeugen und auf einsamen Inseln anfängt, der hat auch noch andere Sachen vor, die das FBI interessieren dürften!«
    Carman nickte beifällig und gab Conroy ein Zeichen. Der ließ den Motor anspringen und griff ins Steuerrad.
    Phil strich sich übers Kinn.
    »Mr. High wird sich freuen. Er hat sowieso schon erhöhte Alarmbereitschaft, weil der Präsident mit dem ganzen Gefolge durch New York gondelt und bewacht werden muss

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