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0064 - Der Hexer von Paris

0064 - Der Hexer von Paris

Titel: 0064 - Der Hexer von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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legte auf. Sein Gesicht war sehr ernst, und er ließ sich sofort mit einer anderen Nummer verbinden.
    Der Anschluß gehörte einer Frau. Sie war von Beruf Privatdetektivin und hieß Jane Collins…
    ***
    Der Fahrstuhl ratterte nach unten. Jemand hatte auf die Taste gedrückt.
    Roger Dolain drängte sich an Colette vorbei und lief auf die Treppe zu.
    »Nicht!« schrie das Mädchen ihm nach. »Bleib hier, Roger!«
    Dolain drehte sich um. Die Augen hinter den Brillengläsern schauten irritiert.
    Der Fahrstuhl war inzwischen verschwunden. Aber die gellenden Schreie übertönten selbst sein Rattern.
    Zwei Stockwerke tiefer mußte die Hölle toben.
    Colette rannte auf Roger zu. In ihren Augen flackerte wahnsinnige Angst. Colette klammerte sich an den jungen Mann. Schwer ging ihr Atem. »Wir müssen hierbleiben und fliehen!« rief sie. »Wer weiß, was dort unten…«
    »Aaahhhh…!« Wieder drang ein markerschütternder Schrei an ihre Ohren, dem ein Poltern folgte. Dann klirrte etwas. Im nächsten Moment eine weibliche Stimme.
    »Nicht! Bitte nicht! Hil…!«
    Die Stimme erstarb.
    Schritte. Dazwischen ein Keuchen und Lachen. Ein letzter, verzweifelter Aufschrei eines Menschen.
    Stille…
    Roger und Colette standen oben an der Treppe. Ihre Gesichter waren grau vor Angst. Niemand von ihnen wagte, in den Treppenschacht zu schauen.
    Was war dort unten vorgefallen?
    »Sollen wir nicht doch hinuntergehen?« fragte Roger Dolain nach einer Weile.
    Heftig schüttelte Colette den Kopf.
    Roger fuhr über seine schweißnasse Stirn. Er zitterte ebenso wie das Mädchen. Trotzdem faßte er sich ein Herz und schaute hinunter in den Treppenschacht.
    Er zuckte zurück.
    Zwei Beine waren in sein Blickfeld geraten, über die ein Schatten huschte.
    Ein kleiner Schatten.
    Wie bei einem Zwerg…
    Die beiden jungen Menschen hörten flüsternde Stimmen. Die anderen waren also noch da.
    Und sie lauerten.
    Schritte. Das Huschen von Füßen.
    »Was sollen wir tun?« hauchte Colette. »Sie sind dort unten. Und die Gäste, die Mädchen…«
    »Ich weiß nicht, ob sie tot sind«, antwortete der junge Mann düster. »Es ist aber anzunehmen.«
    »Alle?« Colettes Augen füllten sich mit Tränen.
    Roger hob die Schultern. Er fragte: »Kennst du einen Fluchtweg? Den normalen Ausgang können wir ja nicht nehmen.«
    »Wir müßten über die Dächer.«
    »Ist das gefährlich?«
    »Einigermaßen.«
    »Gut, dann nichts wie weg!«
    Im gleichen Augenblick hörten sie wieder das Rattern und Ächzen. Der Aufzug kam.
    Und mit ihm die Mörder?
    Roger Dolain riskierte nochmals einen Blick in den Treppenschacht und sah die schmalen Hände, die das Geländer umklammerten und immer höher wanderten.
    Über die Treppe kamen sie also auch.
    »Wir dürfen keine Sekunde mehr verlieren!« sagte Roger hastig und faßte Colette an der Schulter, zog sie herum und hastete mit ihr auf das Zimmer zu.
    Colette lief schon zum Fenster, während Roger die Tür hinter sich zudrosch.
    »Klettere hinaus!« rief der junge Mann, als er sah, daß Colette vor dem Fenster stand und ihm entgegenblickte.
    »Ja, ja.« Colette überließ die Führung ganz dem jungen Mann aus dem Elsaß. Plötzlich zeigte er sich gar nicht mehr so tölpelhaft, er war ein richtiger Mann geworden. In der Stunde der Gefahr wuchs er über sich selbst hinaus.
    Mit drei Schritten war er bei Colette, faßte sie an den Hüften und hob sie hoch.
    Das Mädchen kletterte durch das schmale Fenster. Dahinter lag ein Flachdach. Bis zum Rand waren es ungefähr noch zwei Meter, es konnte nichts passieren.
    Colette ließ sich nach vorn fallen. Roger schob ihre Beine nach. Dann war sie auf dem Dach.
    Roger Dolain atmete auf.
    Er folgte seiner Freundin. Roger war etwas breiter gebaut und hatte mehr Mühe durch die Öffnung zu gelangen. Zusätzlich saß ihm die Angst im Nacken, aber sie beflügelte ihn auch. Bis die Unheimlichen im Zimmer waren, mußte er es geschafft haben.
    Eine letzte Drehung, und Roger konnte sich auf das Dach fallen lassen.
    Geschafft!
    Colette wartete schon. Sie stand gebückt da, traute sich jedoch nicht, über den Dachrand zu schauen.
    Roger winkte ihr zu. »Geh nach rechts«, sagte er und erhob sich ebenfalls.
    Da flog die Zimmertür auf.
    Die Zwerge waren da!
    ***
    Ich hatte Jane Collins von unserem Abenteuer in der Jenseitswelt berichtet. Sie wußte also auch, was mit Shao geschehen war und kannte Caroline Potter dem Namen nach.
    Als Powells Anruf die Privatdetektivin erreichte, saß Jane gerade über ihrer

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