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0064 - Der Hexer von Paris

0064 - Der Hexer von Paris

Titel: 0064 - Der Hexer von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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länger dauern«, erwiderte ich. »Wir suchen halt. Und ich bin sicher, daß wir den Einstieg finden.«
    »Ich nicht.«
    »Wollen Sie denn trotzdem noch weiter suchen?« erkundigte sich Suko.
    Le Brac nickte heftig. »Natürlich. Ich springe doch jetzt nicht ab. Obwohl ich eigentlich bei den Kollegen sein müßte, die diesen Mordfall im Hotel untersuchen.«
    »An die Aussagen des Paares glaubt niemand?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Schätze, daß die Arroganz den Gesetzeshütern noch vergehen wird.«
    »Wissen Sie, John, ich werde ja schon als Trottel belächelt, daß ich mit Ihnen gehe.«
    »Dann lassen Sie uns wirklich gehen.«
    Wir falteten die Karte wieder zusammen, und Le Brac klemmte sie sich unter den Arm. Anschließend gingen wir weiter.
    Noch nie im Leben habe ich solch einen gewaltigen Keller gesehen und auch durchsucht.
    Es war schlimm.
    Wir gingen die Gänge ab, trennten uns sogar und suchten nach einem Einstieg in einen anderen Keller.
    Wir fanden nichts.
    Glatt und fugenlos präsentierte sich der Boden. Meine Laune sank immer tiefer, während Le Brac mehr und mehr grinste.
    Noch einmal breiteten wir die Pläne aus. Wir suchten nun danach, wo solch ein Einstieg sein könnte.
    Weiter kamen wir auch nicht.
    Ich faltete die Pläne zusammen. »Tut mir leid«, sagte ich. »Aber das hatte ich nicht gewollt.«
    Der Inspektor schlug mir auf die Schultern. »Ist egal, John, jeder hat mal Pech. Geht mir auch so.«
    Suko sagte nichts. Er starrte dumpf vor sich hin brütend zu Boden und kaute auf seiner Lippe. Pleite auf ganzer Linie. Ich konnte mir denken, wie es in seinem Innern aussah.
    Wir schauten uns an.
    »Hast du noch eine Idee?« wandte ich mich an den Chinesen.
    »Nein, John.«
    »Vielleicht gibt es die Zwerge doch nicht«, sagte Le Brac. »Und alles ist nur Einbildung.«
    »Und die Toten?« fragte ich.
    »Gangsterkrieg.«
    »Nein, daran glaube ich nicht. Es gibt die Zwerge, ich habe selbst mit ihnen gekämpft. Sie sind auch hier in der Nähe. Davon bin ich überzeugt.«
    »Unsinn.« Le Brac winkte ab. »Kommen Sie, meine Verabredung möchte ich noch einhalten.«
    Le Brac machte eine halbe Drehung. Er wollte tatsächlich gehen.
    Keiner von uns vernahm das Pfeifen. Und als wir es hörten, war es bereits zu spät.
    Da steckte der kleine Pfeil bereits in Le Bracs Hals!
    ***
    Sie hatten auf uns gelauert. Jetzt schlugen sie zu.
    Le Brac röchelte. Er riß die Augen weit auf. Seine Hände fuhren hoch, doch mitten in der Bewegung stoppten sie, und der Inspektor brach zusammen.
    Schwer fiel er zu Boden.
    Wir lagen bereits in Deckung, falls man davon überhaupt reden konnte. Uns so flach wie möglich auf den Boden zu pressen, mußte in diesem Keller reichen.
    Diese Zwerge waren verdammt heimtückisch. Wir sahen sie auch nicht, sie mußten irgendwo im Verborgenen lauern.
    Le Brac hatte es getroffen.
    Still lag er auf dem Boden.
    War er tot? Ich wußte es nicht. Traute mich aber nicht, zu ihm zu kriechen, denn dann hätte man mich leicht abschießen können.
    Ich lag in einem Quergang, und zwar so dicht am Ende, daß ich ohne Anstrengung in den Hauptgang schauen konnte, wenn ich den Kopf ein wenig vorschob.
    Aber wo versteckten sich die Zwerge?
    Suko lag in dem Gang gegenüber. Zwischen uns sahen wir den Körper des Inspektors. Le Brac rührte sich nach wie vor nicht. Dieses Gift mußte sofort lähmend wirken, vermutete ich.
    Längst hatte ich meine Beretta gezogen. Es war für mich beruhigend, das kühle Metall der Waffe in der Hand zu spüren.
    Auch Suko hatte gezogen. Er hob jetzt die Hand und winkte mir zu. Gleichzeitig zuckte er mit den Schultern.
    Ich verstand ihn. Suko wußte also auch nicht, wo sich die Zwerge aufhielten. Sie mußten diesen Keller wirklich ausgezeichnet kennen, waren mit jedem Schlupfwinkel und jeder Falle vertraut, während wir praktisch auf dem Präsentierteller lagen.
    Nach wie vor war der Keller hell erleuchtet. Normalerweise hatte ich mich immer in dunklen Kellern und Stollen herumgetrieben, aber jetzt lag ich mitten im kalten Leuchtstoffröhrenlicht wie auf dem Präsentierteller.
    Verdammt auch.
    Ich versuchte, nur durch den Mund zu atmen. Und möglichst lautlos. Staub kitzelte meine Nase, denn der Boden war nicht frisch gebohnert. Was hier unten lagerte und dann nach oben geschafft wurde, mußte wirklich erst entstaubt und gereinigt werden.
    Die Minuten verrannen.
    Kein Laut verriet die Anwesenheit der Zwerge.
    Und doch waren sie da.
    Meine Nackenmuskeln zogen sich schmerzhaft zusammen.

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