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0064 - Im Zeit-Gefängnis

Titel: 0064 - Im Zeit-Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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    „Ich weiß, Leutnant. Ich weiß. Wie wollen wir sie befreien?"
    „Mit der gleichen Methode, mit der wir auch die Druuf in unsere Ebene holten." Harras deutete zur Tür.
    „Müssen wir uns da nicht beeilen? Wenn der Bursche dort die Tür geschlossen hat, sitzen wir hier gefangen. Wüßten Sie einen Ausweg aus dieser Falle? Ich nicht!"
    Rous wurde unwillkürlich blaß. Harras hatte nur zu recht. Wenn sich die Tür zur Zentrale erst einmal geschlossen hatte, gab es kein Entrinnen mehr. Der Erste Offizier konnte zehn Minuten sprechen, das würde genügen, um in Wirklichkeit fast zwei Jahre vergehen zu lassen.
    Ihm wurde plötzlich trotz der normalen Temperatur siedend heiß. Wie lange weilten sie eigentlich schon in der fremden Zeitebene? Wieviel Zeit war draußen inzwischen vergangen...? Rous riß sich zusammen.
    „Sie haben recht, Harras. Wir müssen uns beeilen. Ich schätze, es wird noch einige Stunden dauern, ehe die Tür geschlossen ist. Rufen Sie Ragow, Noir und Josua herbei. Sie müssen uns helfen. Nehmen Sie aber gleich einen Mann von hier mit. Ich kümmere mich um Becker."
    Er schaltete das Antigravfeld seines Anzuges ein, faßte Becker um den Leib und manövrierte ihn vorsichtig auf den Gang hinaus. Becker war starr und steif wie aus Glas, aber in der Schwerelosigkeit ließ er sich leicht bewegen. Draußen klärte er Steiner auf, der herbeigekommen war und seine Schiffstrümmer vergessen hatte. Die neue Aufgabe war dringlicher und außerdem interessanter. Auch der Physiker eilte ins Schiff, um sich ein Besatzungsmitglied zu holen.
    Rous schaltete seinen Schutzschirm ein und stieg zusammen mit Becker auf. In einer Höhe von zehn Kilometern ging er auf Geschwindigkeit und erlebte das „Erwachen" seines Kadetten. Zuerst bewegte sich der Mann nur unmerklich, aber dann wurden die Anzeichen deutlicher, daß sich die beiden Eigenzeiten einander näherten, bis sie synchron verliefen.
    Die aufgerissenen Augen Beckers verrieten nur zu deutlich, was geschah. Rous winkte ihm zu und sagte: „Warten Sie, Becker! Ich werde Ihnen alles erklären. Reden Sie nicht!"
    Becker starrte in die Tiefe, wo die Oberfläche des Planeten unter ihm dahinglitt, als Rous auf fünf Sekundenkilometer ging und dann, nach einer weiten Kurve, in die alte Richtung zurückflog und dabei die Geschwindigkeit verringerte. Schließlich landeten sie wieder auf dem Planeten bei der K-7. Rous schaltete Schutzschirm und Schwerkraftfeld ab.
    „Willkommen, Kadett Becker", sagte er und lächelte verzerrt. „Nun können Sie fragen. Meine Leute werden inzwischen Ihre Kameraden befreien. Sie sind sich ja wohl hoffentlich klar darüber, daß Sie Gefangene waren. Gefangene einer anderen Zeit."
    Becker nickte langsam, sah sich um und flüsterte scheu: „Wie kommen Sie hierher? Was sagt Sikermann?"
    Rous wurde blaß und sah seine seltsamen Vermutungen bestätigt.
    „Sikermann... eh... ich meine, Sikermann hat den Vorfall bereits vergessen. Seien Sie ganz ruhig, Becker. Können Sie sich genau an das erinnern, was geschehen ist? Wissen Sie noch, wie alles kam?"
    Befremdet nickte Kadett Becker. „Natürlich kann ich das. Sie schickten mich in das Haus - es ist mit allen anderen Häusern und der Stadt verschwunden. Dann war mir, als zerre mich etwas aus der Welt des Sichtbaren - es muß eine Art gewaltsame Teleportation gewesen sein - denn als ich Sekunden später die Augen wieder aufschlug, war ich hier. Nur einen Augenblick stand ich mit Horrahk und Jeffers allein auf dem Plateau, da materialisierte dicht bei uns die K-7 mit ihrer gesamten Mannschaft. Wir begriffen nicht, was geschah, aber der Erste Offizier, Leutnant Hiller, befahl uns in die Zentrale. Er glaubte, eine Erklärung gefunden zu haben. Er hatte kaum einige Sätze gesprochen, da geschah etwas Merkwürdiges."
    Rous Gedanken begannen zu wirbeln. Er ahnte bereits die ganze Wahrheit und fürchtete sich davor, die Konsequenzen zu ziehen. Denn was für Becker und seine Gefährten zutraf, hatte auch für ihn und seine Leute Gültigkeit. Oder nicht...? Schließlich hatten sie ihre Eigenzeit nicht eingebüßt, wenn sie sich auch in der fremden Dimension aufhielten.
    „Was geschah?"
    „Es war so ähnlich wie zuvor. Ich sah Leutnant Hiller vor meinen Augen allmählich verschwinden, als schöbe sich eine Wolke zwischen ihn und mich. Etwas zog mich davon, aber ich bemerkte die Veränderung nicht so schnell. Ich sah überhaupt nichts mehr - und dann sah ich Sie."
    Rous verstand. Ehe Beckers

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