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0064 - Sieben standen gegen uns

0064 - Sieben standen gegen uns

Titel: 0064 - Sieben standen gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sieben standen gegen uns
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gewisser Tonio Prucci bekannt sei. Falls ja, wo er zu erreichen wäre.
    Als dies alles veranlasst war und die zwanzig G-men sich bereits auf die Socken gemacht hatten, taten wir das, was man vielleicht für einen Witz halten wird, was aber aus Gründen der Vorsicht immer getan wird, selbst bei einem steckbrieflich gesuchten Schwerverbrecher: Wir sahen die neueste Ausgabe des Adressbuches von New York durch.
    ***
    Wir fanden vier Männer, die sich Tonio Prucci oder Tonio Pruci nannten.
    Da die letzte Ausgabe des Adressbuches noch keine vierzehn Tage alt war, enthielt sie auch einen gewissen Tonio Prucci, der eine Gebrauchtwagenhandlung in der 62. Straße betrieb.
    Auf diesen Tatbestand stießen wir abends zehn Uhr. Inzwischen waren schon an die neunzig negativen Meldungen von unseren ausgesandten G-men eingegangen.
    Wir ließen einen anderen Kollegen aus dem Bereitschaftsdienst in unserem Office den Telefondienst übernehmen, nachdem wir ihm auseinandergesetzt hatten, um was es überhaupt ging, und fuhren selbst in die 62. Straße.
    »Natürlich ist das nicht der gesuchte Mann«, sagte Phil, während er zu mir in den Jaguar stieg.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wahrscheinlich hast du recht, Phil«, meinte ich, indem ich startete und den Jaguar vorsichtig aus der Ausfahrt hinaus und auf die Straße gleiten ließ. »Aber manchmal passieren in der Welt die tollsten Dinge.«
    »Du willst doch wohl nicht im Ernst behaupten, ein steckbrieflich gesuchter Mörder könnte so unglaublich frech sein, hier ein Geschäft unter dem Namen aufzumachen, unter dem er gesucht wird!«
    »Warum eigentlich nicht?«, entgegnete ich. »Vergiss nicht, Phil, dass der Mann ja noch gar nicht wissen kann, dass er gesucht wird. Das Verbrechen liegt elf Monate zurück. Bisher hat keine Zeitung etwas davon bringen können, dass als Täter ein gewisser Prucci infrage kommen könnte, weil der Generalstaatsanwalt ja selbst erst heute Morgen diesen entscheidenden Hinweis bekam. Prucci könnte sich also nach elf Monaten durchaus so sicher fühlen, dass er seinen richtigen Namen weiterführt.«
    »Na, ich weiß nicht«, brummte Phil.
    Wir fuhren schweigend durch das nächtliche New York. Als wir die Gebrauchtwagenhandlung erreicht hatten, parkten wir unseren Wagen auf dem nächsten Parkplatz, stiegen aus und gingen das kurze Stück zurück.
    Das große Tor der Einfahrt stand offen. Wir gingen hinein.
    Rechts und links standen in langen Reihen die gebrauchten Fahrzeuge. Sie waren alle auf Hochglanz gebracht.
    Man hatte die Wagen nach Preisklassen sortiert, und so konnte man denn eine Unmenge Chevys nebeneinander sehen. Weiter hinten standen sechs Cadillacs aus dem Vorjahr.
    In einem flachen Bau sahen wir Licht. Wir gingen darauf zu und warfen einen vorsichtigen Blick durch das Fenster. Eine Sekretärin war trotz der späten Stunde noch dabei, irgendwelche Briefe zu tippen.
    Wir suchten die Tür und traten ein. Ich überließ Phil das Reden.
    »Hallo, schöne Frau!«, sagte er, während er sich lässig im Raum umsah. »Ist Ihr ehrenwerter Boss nicht im Lande?«
    Die Sekretärin schob sich die modische Brille, die sie trug, auf die Nasenspitze, musterte uns kühl über die Gläser hinweg und schüttelte den Kopf.
    »No. Mister Prucci ist mit einem Angestellten weggefahren. Er wird wahrscheinlich erst nach Mitternacht zurück sein.«
    »So«, brummte Phil gemütlich. »Das ist aber schade. Wir hätten uns nämlich gern ein bisschen mit ihm unterhalten.«
    Die Sekretärin sah auf ihre Briefe.
    »Es tut mir leid«, erwiderte sie kühl. »Ich muss noch dringend sechs Briefe tippen und Mister Prucci ist nicht da, wie ich Ihnen schon sagte, also…«
    Phil seufzte.
    »Okay. Wir werden Sie nicht länger stören! Gute Nacht, Miss Fleiß!«
    Wir verließen das Office und gingen zwischen den Wagenreihen so weit zurück, dass uns die Sekretärin von ihrem Fenster nicht mehr sehen konnte. Dann drückten wir uns zwischen zwei Wagen hindurch und pirschten uns im Schutz der Dunkelheit wieder so weit zur Tür zurück, bis wir einen Standort erreicht hatten, wo wir selbst nicht gesehen, aber die Tür im Auge behalten konnten.
    Kurz vor Mitternacht verließ die Sekretärin den flachen Bau. Sie schloss die Tür ab und stöckelte auf ihren hohen Absätzen davon. Wir brannten uns Zigaretten an und warteten.
    »Hoffentlich kommt er bald«, brummte Phil.
    »Hoffentlich ist es der Richtige, damit wir uns wenigstens nicht umsonst die Nacht um die Ohren schlagen.«
    ***
    Es mochte gegen

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