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0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

Titel: 0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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gekauft und wollte euch einladen, mein Eigenheim zu besichtigen. Außerdem hättet ihr die Gelegenheit, wieder einmal New York unsicher zu machen!«
    »Von mir aus schon! Ich muß nur noch Nicole fragen!« erwiderte der Parapsychologe. Er brauchte Nicole nicht zu rufen, denn sie stand bereits dicht hinter ihm und versuchte das Gespräch zu belauschen.
    »Bill ist dran und fragt, ob wir nach New York kommen wollen, um sein neues Haus zu besichtigen. Hast du Lust?«
    »Natürlich, gib mir mal Bill!«
    »Hier!« Der Professor reichte seiner Sekretärin den Hörer.
    »Bill, wie geht es dir«, wollte Nicole aufgeregt wissen.
    »Gut! Ich freue mich, wenn ihr beide mich besuchen kommt. Kannst du mir den genauen Zeitpunkt sagen?«
    Nicole beriet sich einige Augenblicke lang mit ihrem Chef.
    »Wir nehmen die Nachtmaschine, kannst dir ja selbst ausrechnen, wann wir am Flughafen landen. Übrigens wieder am Kennedy-Airport?« fragte sie dann.
    »Ja, genau dort, also bis später!« Bill nahm einen Schluck aus dem Glas, das neben ihm stand.
    »Was trinkst du?« wollte Nicole sofort wissen.
    »Bourbon mit Eis, aber behalt’s für dich, sonst ist der Geisterjäger wieder sauer auf mich!« kam es aus der Muschel.
    Nicole lachte. Sie verabschiedete sich von Bill und reichte den Hörer nochmals Zamorra. Dieser hörte seinen Freund genußvoll schlucken.
    »Wenn du wüßtest, womit ich mir die Gurgel wasche…«, tat Bill geheimnisvoll.
    »Na, was wirst du wohl trinken! Ich kann’s dir sagen! Du verwässerst gerade wunderbaren Bourbon mit Eis!« sagte ihm Zamorra auf den Kopf zu, der es für eine Todsünde hielt, reifen Bourbon zu verpantschen.
    »Wunderbar! Und noch etwas, es schmeckt mir!«
    Es klickte in der Leitung, Bill hatte aufgelegt. Ein hintergründiges Lächeln umspielte Zamorras Mund.
    »Woran denkst du?«
    »An Bourbon mit Eis! Wenn Bill nicht aus dem ›Land der unbegrenzten Möglichkeiten‹ stammen würde, würde ich es ihm direkt übelnehmen.«
    Sie lachten und beschlossen das Tennisspiel für heute aufzugeben.
    Zamorra mahnte seine Sekretärin, nur rechtzeitig mit dem Kofferpacken zu beginnen, da er wußte, wie lange das bei ihr dauerte.
    Er selbst buchte zwei Flüge nach New York.
    Die Maschine flog um neunzehn Uhr ab.
    Sicherheitshalber beschloß der schlanke Gelehrte, sein Amulett mitzunehmen. Er wußte nicht, wie gut er daran tat.
    ***
    Robert Warner griff nach dem Startschlüssel, der im Zündschloß steckte, um den Motor abzustellen. Er fand, daß er sich jetzt weit genug draußen befand, um nicht gestört zu werden. Er sollte sich irren…
    Der Millionär blickte sich um. Obwohl ihm die Landschaft vertraut war, konnte er sich an diesem eigenwilligen Stück Natur nicht sattsehen. Seine Blicke glitten zu den Mangroven hoch. Diese Pflanzenwälder gediehen prächtig an der schlammigen Küste dieser tropischen Meeresbuchten. Die Standortanpassung dieser Pflanzen war und ist wirklich mehr als eigenwillig. Stelzwurzeln, dicken Spinnenbeinen gleich, die von Stämmen und Ästen abwärts wachsen, dienen als Stütze. Über den Stamm empordringende Luftwurzeln sorgen für eine ausreichende Sauerstoffzufuhr. Aus den noch am Baum hängenden Früchten wachsen die jungen Keimpflanzen hervor und bohren sich herabfallend in den Schlamm ein.
    Robert Warner kannte alle Gefahren des Dschungels. Er war mit ihnen längst vertraut. Deshalb nahm er stets ein Jagdgewehr mit, wenn er hierher fuhr.
    Er beobachtete fasziniert eine etwa einen Yard lange schwarze Mamba, die sich von einer Mangrove zur anderen schlängelte.
    Knapp unter der Giftschlange lag ein Kaiman auf der Lauer, der sichtlich darauf wartete, daß die Mamba abglitt.
    Plötzlich geschah das!
    In den starren Kaiman kam Leben. Unglaublich wendig schoß sein gepanzerter Schädel vor, der Schwanz peitschte wild hin und her. Er riß sein Maul mit der angewachsenen Zunge auf! Eine Reihe brauner Zähne wurden sichtbar, die gierig nach dem Reptil schnappten.
    Er bekam es zu fassen. Obwohl sich die Schlange verzweifelt wehrte, würgte sie die Panzerechse nach mehreren Versuchen mühelos hinab.
    Warner nahm das Paddel, um damit eine schwimmende Schildkröte unter Wasser zu tauchen, die sich seinem Boot genähert hatte.
    Diese Tätigkeit lenkte ihn ab. Er war ausschließlich mit dem gepanzerten Tier beschäftigt, das sich nicht so leicht unterkriegen ließ.
    Schließlich sah es ein, daß es den Kürzeren zog und tauchte unter.
    Am Wasser zogen schwimmende Inseln vorbei, auf denen es

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