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0065 - Schräge Töne - falsche Noten

0065 - Schräge Töne - falsche Noten

Titel: 0065 - Schräge Töne - falsche Noten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: falsche Noten
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und ich schaltete den nächsten Gang ein.
    »Wenn wir Sie einmal richtig ansehen, Ponchos, stehen Sie sofort vor dem Richter, direkt neben Roc Tanio.«
    Rums! Das saß! Der Name Tanio traf ihn wie ein Faustschlag.
    Er stoppte mitten in seinem Marsch durch das Zimmer und taumelte zur Wand zurück, an der er kleben blieb wie eine Fliege. Ich stand aus meinem Sessel auf und ging auf ihn zu.
    »Wenn Sie einen Mörder für den Mord mit Falschgeld bezahlen, Ponchos, und wenn dieser Mörder aufgrund des Falschgeldes dann gefasst wird, dann brauchen Sie sich nicht zu wundern, wenn er seinen Auftraggeber verrät. Sie hätten die Noten in echtes Geld umwandeln sollen, bevor Sie sie Tanio schickten. Da sehen Sie, was für ein miserabler Gangster Sie sind.« Ich drehte mich zu Phil um.
    »Kümmere dich bitte um den Diener! Vielleicht kann er mit einer Pistole umgehen.«
    Phil stand auf und schlenderte hinaus.
    »Setzen Sie sich!«, befahl ich Ponchos und stieß ihm mit dem Fuß einen Sessel hin. Er sank hinein. Sein Kopf baumelte, als wäre er schwer betrunken.
    »Raus mit Ihrer Geschichte!«
    Seine Augen begannen zu flackern. Ich stand noch. Und plötzlich sauste er aus dem Sessel hoch und fiel mich an.
    »Oh, Al«, sagte ich und holte aus. Eine Sekunde später saß er wieder im Sessel, nur dass seine Augen jetzt ein wenig glasig waren und eine Stelle in seinem Gesicht unter seinem linken Backenknochen zu schwellen begann.
    »Die Geschichte, Al«, mahnte ich.
    Ich war nett genug, ihm mit einem Schluck Whisky aus seiner Hausbar auf die Beine zu helfen. Na ja, er kam langsam wieder zu sich, und dann erzählte er stockend eine Geschichte, die erst halb aus Wahrheit und Lüge, und schließlich, als er sich voll erholt hatte, nur aus Lüge bestand.
    ***
    Ein Mann wäre zu ihm gekommen, dessen Namen er nicht kenne, und habe ihn um die Adresse eines zuverlässigen Burschen in Frisco gebeten. Es wäre eine Vertrauenssache, und er habe ihm schließlich den Namen Roc Tanios genannt. Aber natürlich hätte er nicht die geringste Ahnung gehabt, dass es sich um einen Mord gehandelt hätte.
    Der Mann, dessen Namen er nicht kannte, habe ihn schließlich platt geschlagen, doch selbst Tanio anzurufen und gewissermaßen Bürgschaft zu leisten. Na ja, er habe dem Mann den Gefallen getan, und dann sei er, wie sich das für einen höflichen Menschen gehöre, hinausgegangen, und habe den Mann während des Gespräches allein gelassen.
    »Glauben Sie mir, G-man, so war es«, versicherte er eifrig. »Nur durch meine Gutmütigkeit bin ich in diese widerliche Geschichte verstrickt.«
    »Nun gut, Ponchos«, sagte ich freundlich. »Ich verhafte Sie also wegen Beihilfe und Anstiftung zum Mord.«
    Ich fischte ein Papier aus dem Anzug und hielt es ihm unter die Nase. »Haftbefehl und Haussuchungserlaubnis. Fangen wir gleich mit Ihrer Brieftasche an!«
    Ich brachte ihn in die Küche, wo Phil sich mit dem etwas fahl gewordenen Diener unterhielt, dem er inzwischen eine Pistole aus der Hosentasche gefischt hatte, und der auch schon sein Vorstrafenregister gebeichtet hatte.
    Wir sperrten Herrn und Knecht in die Küche ein, schlossen gut ab und durchsuchten die Wohnung mit einem gewissen Genuss.
    Den entscheidenden Fund machten wir in Ponchos Schlafzimmer.
    In seinem Kleiderschrank, verdeckt von Mänteln und Anzügen, fanden wir den großen Koffer, dessen Deckel sich wölbte. Er war bleischwer. Phil sprengte mit einem Brieföffner die Schlösser, und wir sahen auf einen Berg von Geldscheinen.
    Phil hielt sich rasch die Augen zu und rief: »Ich wette, dass es nur Fünfdollar-Noten sind!«
    »Ich nehme die Wette nicht an. Es sind nur Fünfer. Und jetzt wollen wir einmal sehen, was Ponchos zu den Millionen zu sagen hat. Hol ihn aus der Küche!«
    Als Phil ihn hereinführte und er den offenen Koffer erblickte, zuckte kein Muskel in seinem Gesicht. Er hatte wohl damit gerechnet, dass wir seinen Schatz fanden.
    »Das ist Falschgeld, Al. Darüber brauchen wir uns wohl nicht zu unterhalten. Uns interessiert nur, ob du es für die Organisierung des Mordes an Awall bekommen hast, oder ob du uns eine vernünftige Erklärung dafür geben kannst, wie du in den Besitz dieser Blüten gekommen bist.«
    Er hatte sich in der Küche offenbar seine Taktik zurechtgelegt. Den Mord und die Beihilfe zur Tat wollte er nicht zugeben, aber an den falschen Noten konnte er sich ohnedies nicht mehr vorbeidrücken. Ein paar Jahre Zuchthaus schienen ihm offenbar angesichts der Möglichkeit, dass

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