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0066 - Dämonenrache

0066 - Dämonenrache

Titel: 0066 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Hauseingängen in die Gasse. Drei vor Zamorra und seinen beiden Begleitern, drei hinter ihnen. Zamorra erkannte den hageren Araber, der sie diesen Weg geschickt hatte.
    Er mußte eine Abkürzung genommen haben. Messer und krumme Dolche blitzten im spärlichen Licht.
    »Im Namen Abu Dschafars!« sagte eine Männerstimme. »Sterbt!«
    Die sechs Angreifer trugen dunkle Burnusse. Ihre Augen blitzten fanatisch. Sie rückten näher, die Dolche stoßbereit. Sie würden auch Nicole Duval nicht schonen.
    Nicole klopfte an eine Haustür. Aber niemand antwortete, niemand öffnete. Zamorra und Bill hatten nicht vor, sich einfach abstechen zu lassen. Sie zogen die Jacken aus und wickelten sie um den linken Arm.
    »Machen wir es so wie in Marseille?« fragte Zamorra Bill Fleming.
    »Okay, Zamorra. Nicole, aufgepaßt!«
    Bill Fleming stieß einen urigen Schrei aus und warf sich auf die Gegner. Zamorra bewegte sich so schnell wie ein Schatten. Er war sportlich trainiert, und er beherrschte die effektivsten Kampfstile, hatte sich von jedem das ausgesucht, was er am besten verwenden konnte.
    Zamorra wehrte Dolchstöße mit seinem geschützten linken Arm ab und schlug und trat unbarmherzig um sich. Er durfte keine Rücksicht nehmen, es ging ums nackte Leben. Wenn die Gegner ernsthaft verletzt wurden, hatten sie sich das selbst zuzuschreiben.
    Zamorra teilte Karateschläge und -tritte aus, renkte einem Mann mit einem Aikido-Griff den Arm aus und traf einen anderen mit dem Stoß der gestreckten Fingerspitzen in ein Nervensystem. Bararcuda-Joi nannte sich diese Kampfart, die auf Jamaika aufgekommen war.
    Eine Dolchklinge zerriß Zamorras Hemd. Dann lagen zwei seiner Gegner am Boden, und der dritte, der auch etwas abbekommen hatte, warf den Dolch weg und wollte flüchten. Es war der hagere Araber. Mit zwei Sprüngen war Zamorra bei ihm und schlug ihn nieder.
    Dann eilte er Bill Fleming und Nicole zu Hilfe. Bill hatte einen Gegner zu Boden geschlagen und rang mit dem zweiten. Der dritte hatte Nicoles Handtasche ins Gesicht gekriegt und bemühte sich jetzt, einen unfeinen Kniestoß zu verdauen.
    Nicole trat an ihn heran, packte ihn und setzte einen Hüftwurf an, der einfach, aber effektvoll war. Der Mann segelte durch die Luft und landete unsanft auf dem Pflaster, wo er liegenblieb.
    Der Mann, mit dem Bill Fleming rang, brachte ihm einen Schnitt am Unterarm bei. Er nutzte aber seinen Vorteil nicht aus, als Bill ihn losließ, sondern er rannte weg, da Zamorra kam.
    Zamorra ließ ihn laufen. Er kümmerte sich um den blutenden Bill.
    »Schlimm, alter Junge?«
    »Nur ein Kratzer. Verdammt, der Flug hat mich doch mehr mitgenommen, als ich dachte. Früher konnte ich drei solcher Burschen zum Frühstück erledigen.«
    Professor Zamorra verband Bills Arm mit seinem und des Freundes Taschentuch.
    »Was machen wir jetzt mit den Kerlen?« fragte Nicole und pustete eine Haarsträhne aus der Stirn.
    »Unseren Wegweiser nehmen wir mit«, sagte Zamorra. »Mit dem will ich mich unterhalten.«
    Er durchsuchte den bewußtlosen Beduinen nach verborgenen Waffen, fand aber keine. In einer der Taschen seines Burnus’ entdeckte er eine große Goldmünze. Die arabischen Worte, die darauf standen, konnte Zamorra nicht entziffern.
    Aber das aufgeprägte Gesicht war ohne Zweifel die Fratze des Dschinns Abu Dschafar. Die Münze mußte schon sehr alt sein. Zamorra steckte sie ein. Dann warf er den Bewußtlosen über die Schulter und trug ihn davon.
    Die anderen Kerle, die noch am Boden lagen, regten sich nicht. Zamorra, gefolgt von Bill Fleming und Nicole Duval, bog um ein paar Ecken, und dann stand er tatsächlich auf einem kleinen Platz, wo bei einem gemauerten Brunnen mit einer mitgenommen aussehenden Palme ein Taxi wartete.
    Abdul Aziz trat aus dem Schatten eines Arkadenganges, als er Zamorra, Nicole und Bill sah.
    »Hamdulillah!« rief er. »Ich hatte schon jede Hoffnung aufgegeben, daß ihr zurückkommt.«
    »Dann hättest du den Fahrpreis für das Taxi in den Mond schreiben müssen«, sagte Bill. »Aber Unkraut vergeht eben nicht.«
    Er war aber doch gerührt und sehr erfreut, Abdul Aziz hier zu sehen. Er klopfte ihm auf die Schulter. Der Bewußtlose wurde ins Taxi verfrachtet, Fahrer und Fahrgäste stiegen ein.
    Der Dieselmotor des Taxis röhrte auf und Abdul Aziz fuhr los.
    Nicht nur Nicole Duval, auch Zamorra und Bill Fleming waren heilfroh, die unheimliche Altstadt von Tanger hinter sich zu lassen.
    ***
    Auf der Fahrt zum Hotel Sultan erzählte Abdul Aziz,

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