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0066 - Dämonenrache

0066 - Dämonenrache

Titel: 0066 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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was er von Abu Dschafar, Abd el Bekim und ihren Anhängern wußte. Abu Dschafar war ein berüchtigter böser Dschinn, dessen Wirken vor ein paar Wochen begonnen hatte. Der alte Abd el Bekim war eigentlich ein Korangelehrter gewesen, ein Mann, der sich mit dem Studium des Koran beschäftigte und ihn auszulegen versuchte.
    In späteren Jahren war er auf andere, unheilvolle Studien verfallen, war im Laufe der Zeit immer berüchtigter geworden und galt jetzt als Prophet des Abu Dschafar. Abu Dschafar, der Dschinn, und Abd el Bekim hatten in wenigen Wochen einen großen Kreis von bedingungslos ergebenen, fanatischen Anhängern gewonnen.
    Diese Leute stammten aus allen Schichten und Altersklassen. Sie benahmen sich merkwürdig. Das normale Leben, Familie, Geschäfte, Liebe und Vergnügungen interessierten sie nicht mehr. Sie kannten nur noch Abu Dschafar und Abd el Bekim.
    Ihnen war ohne weiteres zuzutrauen, daß sie auf Geheiß des Dschinn oder Abd el Bekims sogar einen Mord begingen.
    Aber ihre Anhänger, die ihnen fanatisch ergeben waren, waren nicht die einzige Waffe des Dschinns und seines Propheten. Da gab es noch die Töchter des Abu Dschafar, ausgewählt schöne Mädchen, die keine Menschen mehr sein sollten und über die furchtbare Dinge erzählt wurden.
    »Fuad, die Bauchtänzerin, war eine Tochter des Abu Dschafar«, sagte Abdul Aziz, der Taxifahrer. »Ich weiß es genau.«
    Zamorra begriff. Die Töchter des Abu Dschafar waren also Mädchen, die die dämonische Fratze des Dschinns auf den Körper tätowiert hatten. Der Araber, den Professor Zamorra niedergeschlagen hatte, erwachte aus seiner Ohnmacht. Zamorra hatte ihm ein böses Ding verpaßt.
    Er war schon besorgt gewesen um den Mann. Der Araber lag halb auf dem Rücksitz, den Kopf nach hinten zur Sitzlehne gedreht, damit er Abdul Aziz nicht erkennen sollte. Er stöhnte. Als er sich umdrehen wollte, packte ihn Bill bei den Ohren und bedeutete ihm unmißverständlich, er solle ruhig liegenbleiben.
    Der Araber verstand es, auch wenn Bill kein Arabisch sprach. Das Taxi hielt in der Nähe des Hotel Sultan. Bill und Nicole stiegen mit dem Araber aus und führten ihn vom Wagen weg, nach hinten, wobei Bill darauf achtete, daß er den Kopf nicht drehte.
    Er hielt den dürren Mann am Arm gepackt. Der Araber wußte, was ihm und seinen Freunden passiert war, und er wagte keinen Widerstand mehr.
    Zamorra zahlte Abdul Aziz im Wagen aus. Er gab ihm ein paar große Banknoten, mit denen der Taxifahrer zufrieden sein konnte.
    Abdul Aziz bedankte sich.
    »Sie sind ein großer Mann«, sagte er. »Sie haben Abu Dschafar besiegt. Nie hätte ich es für möglich gehalten, daß ein Mensch gegen den Dämon bestehen könnte. Wer sind Sie wirklich, Professor Zamorra? Ein Mensch, ein Magier oder ein übernatürliches Wesen?«
    Zamorra war soviel Bewunderung schon beinahe peinlich.
    »Natürlich bin ich ein Mensch«, brummte er. »Aber ich verfüge über einige Mittel, um Dämonen und böse übernatürliche Kräfte zu bekämpfen. Und ich habe mir einige Erfahrungen auf diesem Gebiet erworben. Gegen Abu Dschafar habe ich nur einen kleinen Anfangserfolg errungen, der nichts zu bedeuten hat.«
    Abdul Aziz beschwor Zamorra, den Kampf gegen den Dämon fortzusetzen, seine Macht zu brechen und ihn und seinen Propheten dorthin zu schicken, wohin sie gehörten.
    »In die Dschehenna, in die Hölle. Allah soll sie verfluchen! Terror herrscht in Tanger. Die Altstadt wird vollständig von den Anhängern Abu Dschafars beherrscht. Niemand wagt es, sich gegen ihn aufzulehnen. Mit Leuten, die in der Vergangenheit etwas versuchten, sind furchtbare Dinge geschehen. Man fand nur noch…«
    »… ein Häufchen Asche und einen angesengten Totenschädel von ihnen«, ergänzte Professor Zamorra. »Unsere Wege müssen sich jetzt trennen, Abdul. Du gerätst sonst in Gefahr.«
    Aber davon wollte Abdul Aziz nichts wissen. Er hatte neuen Mut geschöpft und er wollte Zamorra weiter unterstützen. Er bestand darauf. Er schwor, er würde vorsichtig sein, würde klug und umsichtig handeln und sich, sollte wirklich ein Verdacht auf ihn fallen, bei den Anhängern Abu Dschafars herausreden.
    Professor Zamorra hatte ein paar Bedenken. Aber Abdul Aziz ließ sich nicht davon abbringen, am Nachmittag wieder zum Hotel zu kommen. Endlich fuhr er davon. Professor Zamorra ging zu Bill und Nicole, die schon ungeduldig warteten.
    »Du kommst jetzt mit ins Hotel«, sagte er auf Spanisch zu dem hageren Araber. »Wir haben ein paar

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