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0066 - Dämonenrache

0066 - Dämonenrache

Titel: 0066 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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Zimmermädchen. Es stellte den Staubsauger ab und antwortete in gebrochenem Französisch.
    »Ich saubermachen. Nichts wissen. Wenn kommen, Zimmertür nicht abgeschlossen. Mademoiselle nicht mehr da.«
    Zamorra und Bill Fleming starrten sich an. Ein unheimliches Gefühl beschlich sie. Das Zimmermädchen saugte weiter. Zamorra sah sich im Zimmer um, konnte aber keine Spur entdecken, die ihm weitergeholfen hätte.
    »Wir gehen wieder zu mir«, sagte er zu Bill Fleming.
    Die beiden Männer wollten das Zimmer von Professor Zamorra aufsuchen. Da kam eine schluchzende Frau den Hotelkorridor entlang, einen großen Karton unter dem Arm. Sie trug schwarze Kleider und war völlig verstört. Vor Zamorras Zimmertür blieb sie stehen und wollte klopfen.
    »Wollen Sie zu mir?« fragte Zamorra.
    Die rotgeweinten Augen schauten ihn an.
    »Sind Sie Professor Zamorra?« fragte die Frau in recht gutem Französisch.
    »Der bin ich. Und wer sind Sie? Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    Professor Zamorra sprach mitfühlend, denn er spürte den Kummer und die Trauer dieser jungen Frau.
    »Ich bin Sulima Aziz. Ich habe nur etwas abzugeben.«
    »Abdul Aziz Frau? Kommen Sie herein.«
    Zamorra ließ Sulima Aziz ein. Er ahnte, was er gleich erfahren würde. Auch Bill Fleming verstand. Sulima Aziz stellte den großen Karton auf den Tisch. Sie brachte kein Wort hervor. Die Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    Zamorra öffnete den Karton. Er prallte zurück, schaute wieder hinein. Bill Fleming warf einen Blick über seine Schulter.
    »Mein Gott«, sagte er und wurde fahl im Gesicht.
    Der Karton enthielt einen braun und schwarz verbrannten Totenschädel und ein wenig Asche. Das gleiche, was auch von Dr. Pierre Briand übriggeblieben war.
    Zamorra mußte sich räuspern, um sprechen zu können.
    »Sind das die sterblichen Überreste von Abdul Aziz?«
    Die Frau nickte.
    »Ich habe Ihnen noch etwas auszurichten«, brachte sie mühsam hervor. »Sie sollen nichts unternehmen und im Hotel bleiben, Ihr Freund auch. Sonst kommen die Überreste von Nicole Duval genauso wie diese.«
    Zamorra war tief erschüttert.
    »Es ist entsetzlich, daß es so gekommen ist«, sagte er. »Sie haben mein tiefstes Mitgefühl, Frau Aziz.«
    Sulima Aziz sah Professor Zamorra an.
    »Ich hasse Sie!« sagte sie. »Sie haben Abdul in diese Sache mit hineingezogen. Nie hätte er sich von sich aus gegen den Vater des Grauens gestellt. Jetzt stehe ich da mit zwei kleinen Kindern. Der Sheitan soll Sie holen, Professor Zamorra.«
    Sie wandte sich um und ging weg. Zamorra und Bill Fleming sahen auf die Tür, die sich hinter ihr schloß.
    »Im Moment können wir nichts tun«, sagte Professor Zamorra.
    »Aber wenn ich diese Sache lebend überstehe, werde ich Sulima Aziz finanziell unterstützen. Sie ist jetzt verwirrt und außer sich vor Schmerz.«
    »Geld kann ihr ihren Mann nicht ersetzen«, sagte Bill Fleming.
    »Aber sie braucht sich zumindest keine materiellen Sorgen zu machen. Abdul Aziz war ein netter Kerl. Das sind wir ihm schuldig. Und natürlich werden wir seinen Tod sühnen.«
    Bill Fleming nickte.
    »Was mag mit Nicole sein?«, fragte er. »Ich mache mir große Sorgen um sie.«
    »Ich auch«, gestand Zamorra. »Aber im Moment bleibt mir nichts zu tun, als abzuwarten, bis sich ihre Entführer melden.«
    ***
    Abu Dschafar hatte zugeschlagen, grausam und unbarmherzig. Professor Zamorra machte sich schwere Vorwürfe, daß er nicht mehr unternommen hatte, um seine Freunde und Verbündeten zu schützen. Aber was hätte er tun können?
    Zamorra und Bill Fleming erfuhren im Hotel von den beiden Mädchen und den Bahrenträgern. Sie bekamen nicht direkt gesagt, daß diese Nicole Duval mitgenommen hatten. Abu Dschafar wurde zu sehr gefürchtet.
    Aber die Leute vom Hotelpersonal, mit denen Zamorra sprach, ließen es durchblicken. Unter dem Hotelpersonal hatte sich natürlich herumgesprochen, was vorgefallen war.
    Zamorra und Bill Fleming aßen im Speisesaal des Hotels, Sie machten sich beide Sorgen, aber der Körper forderte sein Recht. Um drei Uhr nachmittags kam ein Anruf. Professor Zamorra, der mit Bill Fleming auf seinem Hotelbalkon saß, stürzte zum Telefon und nahm den Hörer ab.
    »Zamorra.«
    Am anderen Ende sprach wieder die Flüsterstimme.
    »Professor Zamorra, wenn Sie Nicole Duval zurückhaben wollen, heil und unversehrt, dann liefern Sie uns Ihr Amulett ab. Schwören Sie außerdem, daß Sie den Kampf gegen die Dämonen aufgeben werden. Kommen Sie um siebzehn Uhr in Sidi Nefuds

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