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0066 - Ich folgte dem roten Wagen

0066 - Ich folgte dem roten Wagen

Titel: 0066 - Ich folgte dem roten Wagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich folgte dem roten Wagen
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Verstanden?«
    »Ja, ja, natürlich.«
    »Also: Wie heißen die anderen Mitglieder der Bande?«
    Er schluckte. Erst nach einer Weile bequemte er sich zu der Antwort: »Ich kenne nur einen.«
    »Und der heißt?«
    »Ben Hawkins.«
    »Wo wohnt Hawkins?«
    »In Nashville, soviel ich weiß, aber sicher ist das nicht.«
    Ich stand auf, schaltete das Tonbandgerät aus und sagte: »Wir werden uns später unterhalten. Einstweilen kommen Sie in eine Zelle hier im Haus, denn wir brauchen Sie zu weiteren Verhören.«
    Ich ließ ihn abführen. Er tobte wieder und verlangte, freigelassen zu werden, aber wir störten uns nicht daran. Gangster sind nie damit einverstanden, wenn sie die Quittung für ihre Verbrechen bekommen.
    Ich suchte Billy auf und fragte: »Wie weit ist Nashville von hier entfernt?«
    »Warum?«, erwiderte Billy. »Eilt es?«
    Ich nickte.
    »Dort soll das nächste Bandenmitglied sitzen.«
    Billy griff zum Telefon.
    »Hallo, Chap«, sagte er. »Hier ist Billy. Ich brauche sofort unseren Hubschrauber. Kannst du ihn klarmachen?«
    »Gut, danke.«
    Billy legte den Hörer auf.
    »In zehn Minuten können wir starten.«
    Ich rieb mir die Hände. »Fein. Dieses Tempo kann einem Spaß machen. Übrigens ist hier noch ein Erpresserbrief. Ich habe ihn nicht berührt, nur Averson.«
    Billy wandte sich an den Mann, der in sich zusammengesunken in einem Stuhl saß.
    »Haben Sie etwas dagegen, Mr. Averson, wenn wir Ihnen die Fingerabdrücke abnehmen, damit wir Ihre Prints von den anderen aussondern können, die wir hoffentlich auf diesem Brief finden?«
    Averson schüttelte stumm den Kopf. Billy rief über das Haustelefon zwei Leute aus der Bereitschaft der daktyloskopischen Abteilung und bat sie, alles Erforderliche mitzubringen. Nachdem er das erledigt hatte, sagte ich ihm kurz das Ergebnis meines Verhörs. Er notierte sich, dass ein Kollege nachprüfen sollte, ob Bill Marshall tatsächlich nicht mit den Marshalls verwandt sei, denen man die Tochter entführt hatte.
    Mister Averson wurde entlassen, nachdem wir ihm zugesichert hatten, dass die Leiche seines Kindes nach einer gründlichen Untersuchung zur Beerdigung freigegeben würde.
    Als gebrochener Mann verließ er Billys Dienstzimmer. Wir sahen ihm ernst nach. Dann fuhr Billy plötzlich in seine Jacke, holte sich die Kanone aus einer Schreibtischschublade und schob sie ins Schulterhalfter.
    »Los, kaufen wir uns den nächsten!«, sagte er.
    Ich stand schon in der Tür.
    ***
    Bevor wir in den Hubschrauber kletterten, gaben wir noch beim Bereitschaftsdienst einen Zettel mit dem Kennzeichen des roten Sportwagens ab. Während wir nach Nashville flogen, sollte man inzwischen versuchen, den Eigentümer des Fahrzeuges aufzutreiben.
    Es war kurz vor acht Uhr morgens, als wir Nashville erreichten. Als wir mitten auf dem Marktplatz landeten, gab es einiges Aufsehen.
    Wir störten uns nicht daran, sondern marschierten quer über den Platz zu einem Haus, wo eine große Holztafel verkündete, dass sich das Office des Sheriffs hier befinde.
    Trotz der frühen Morgenstunde war der Sheriff bereits auf den Beinen. An seiner knapp sitzenden Lederweste leuchtete wie in alten Zeiten der fünfzackige Sheriffstern.
    »Morgen, Sheriff«, sagten wir.
    Er sah von dem Tauchsieder hoch, mit dem er sich Kaffeewasser kochte.
    »Morning, Gents«, brummte er. »Augenblick, es kocht gleich.«
    Seelenruhig wandte er sich wieder seinem Tauchsieder zu. Billy schmunzelte und ließ sich mit vertraulicher Selbstverständlichkeit in einen Drehstuhl fallen, wobei er für mich einen anderen Stuhl heranzog. Ich setzte mich ebenfalls.
    Mit der gewissenhaften Sorgfalt eines Mannes, der alles, was er tut, auch gründlich tut, braute sich der Sheriff seinen Kaffee. Dann stellte er drei blecherne Becher auf einen Tisch und schüttete ein.'
    »Ich hoffe, dass er euch schmeckt, G-men«, brummte er.
    Jetzt war die Reihe des Überraschtseins an uns.
    »Sie wissen, dass wir FBI-Beamte sind?«, fragte Billy verdattert.
    »Sieht man doch«, meinte der Sheriff und deutete zum Fenster, durch das man unseren Hubschrauber erkennen konnte, der von halbwüchsigen Kindern umlagert wurde. »Die State Police hat ihr Wappen an ihren Hubschraubern. Der da hat nur eine rote Nummer, also kommt er vom FBI. Zivile Flugzeuge haben schwarze Nummern.«
    Billy schob anerkennend die Unterlippe vor und nickte mir zu. Ich grinste.
    »Also, Gents was führt euch zu mir?«
    »Wir suchen einen gewissen Ben Hawkins«, sagte ich. »Er soll angeblich

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