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0066 - Wächter der Verbannten

Titel: 0066 - Wächter der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geworden. „Das ... das werde ich Ihnen eintränken", zischte er, „Sie ... Sie ..."
    „Fort!" brüllte Chellish, ohne sich zu bewegen.
    Pashen zuckte zurück, stolperte, wandte sich um und lief davon. Als er merkte, daß er sich hatte ins Bockshorn jagen lassen, war es schon zu spät, um die Blamage wieder wettzumachen. Er schüttelte noch einmal drohend die Faust, und sein Gesicht war eine wütende Grimasse. Dann kletterte er in die Kanzel des Helikopters und ließ die Maschine steigen.
    Chellish fing an zu lachen, als das Geräusch des Hubschraubers in der Ferne verschwand. Mullon dagegen machte ein ziemlich unglückliches Gesicht.
    „War das nicht ziemlich unvorsichtig von Ihnen?" fragte er.
    „War ein Risiko, das gebe ich zu", sagte Chellish leichthin. „Aber kein allzu großes. Pashen hat Angst vor seiner eigenen Courage. Ich glaube nicht, daß die Peepsies ihn mit großen Vollmachten ausgestattet haben." Mullon setzte die Maschine wieder in Gang und fuhr weiter ostwärts.
     
    *
     
    Sie arbeiteten den ganzen Tag. Zur Mittagspause holte Mullons Maschine die übrigen wieder ein. Sie hatten jetzt sechsmal auf und ab gepflügt, und die Breite des Feldes war auf hundertundachtzig Meter angewachsen. Aber der Schädel dröhnte ihnen vom Lärm der Motoren, und die Hände, die das Steuerrad gehalten hatten, zitterten immer noch im Takt der Erschütterungen.
    Sie rasteten im Schatten der Maschinen und brachen nach zweistündiger Pause wieder auf. Chellish hatte nichts dagegen, daß Mullon den Männern von seinem Plan erzählte. Sie waren sofort Feuer und Flamme. Chellish machte sie darauf aufmerksam, daß selbst eine winzige Bemerkung, am falschen Platz ausgesprochen, sein Vorhaben vereiteln könne, und sie versprachen ihm, sie würden nicht einmal ihren Frauen etwas davon erzählen.
    Dann arbeiteten sie mit nur einer einzigen, einstündigen Unterbrechung weiter bis zum Einbruch der Dunkelheit. Mullon hatte sich ein wenig verkalkuliert; er hatte, als die Sonne noch ziemlich hoch am Himmel stand, darauf bestanden, daß sie noch einen Doppelstreifen pflügten, bevor sie nach Hause fuhren. Und als sie das getan hatten, war es finster, und sie brauchten eine Ruhepause.
    Sie lehnten sich gegen die mächtigen Raupenräder und rauchten Zigaretten. Ein paar von denen, die bis zuletzt am Steuer gesessen hatten und auf der Heimfahrt nichts mehr zu tun brauchten, lagen schlafend auf dem Boden.
    Chellish stand auf und entfernte sich unter dem Vorwand, er wollte einmal nachsehen, wie man am leichtesten an den Motorkasten der Maschinen herankam. Daß er sich dazu ausgerechnet die Maschine aussuchte, die am weitesten weg stand, schien niemandem aufzufallen.
    Chellish kletterte in den Fahrersitz, bewegte sich ein paarmal auf und ab, als suche er wirklich etwas, und schob dann für das Gespräch mit Captain Blailey seine Armbanduhr so zurecht, wie er sie brauchte. Er meldete sich unter dem Kodewort, das an diesem Tag „Prince of Wales" hieß, und berichtete Blailey, was sich ereignet hatte.
    „Ich weiß auch etwas Neues", sagte Blailey schließlich. „Wir wissen, woher die Peepsies kommen!"
    „Was Sie nicht sagen!" staunte Chellish. „Woher?"
    „Diese Sonne - wir haben Sie Myrtha genannt - hat neunundvierzig Planten aller Größen. Gray Beast ist, von innen nach außen gerechnet, der siebte. Die Peepsies kommen von Myrtha XII, und wir waren auch schon da und haben uns das Ding angeguckt. Es ist eine ziemlich kleine Welt. Oberflächengravitation 0,7 g, und, das wird Sie interessieren, der Luftdruck beträgt an der Oberfläche nur vierhundert Torr. Hier auf Gray Beast haben wir im Mittel neunhundert Torr, also rund 1,2 Atmosphären. Ich denke, das wird es sein, was den Dürren den Aufenthalt so unangenehm macht. Sie müssen sich vorkommen wie wir in zehn Meter Wassertiefe ohne Ohrenschutz."
    Chellish pfiff zwischen den Zähnen hindurch.
    „Ja, das kann es sein", gab er zu. „Haben Sie sonst noch etwas erfahren können?"
    „Man hat uns geortet", antwortete Blailey. „Mit ganz gewöhnlichem Radar. Flogen in etwa hundert Kilometern Höhe. Aber entweder haben sie keine tüchtigen Abfangjäger und keine Raketen, oder sie bekommen sie nicht so schnell startklar. Auf jeden Fall kümmerte sich niemand mehr um uns. Haben ein paar große Städte gesehen. Das Land scheint über alle Maßen dicht bevölkert zu sein."
    „Das dachten wir uns schon."
    „Und was macht Ihre Getreidefarmerei?" wollte Blailey wissen.
    „Langweilig, wie

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