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0067 - Zwischenspiel auf Siliko V

Titel: 0067 - Zwischenspiel auf Siliko V Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aus. Gleichzeitig begann der Countdown für die Kurz-Transition zu laufen.
    In zwanzig Sekunden sprang die ZYKLOP zu der Stelle im Weltraum, wo der fremde Kleinraumer der Ortung des Leichten Kreuzers III entkommen war. Zwanzig Sekunden lang war es in der Kommandozentrale der ZYKLOP den Verhältnissen entsprechend still. Das dumpfe Dröhnen aus der Tiefe des Schiffes gehörte dazu.
    Julian Tifflor war mit seinen Gedanken und Sorgen bei Thora. Die auffällige Flucht des fremden Kleinraumers, sein unerhörtes Beschleunigungsvermögen, mit dem er sogar den Leichten Kreuzer weit hinter sich gelassen hatte - dieser neuartige, auf der Erde noch unbekannte Ortungsschutz - das alles deutete einwandfrei darauf hin, daß sich Thora an Bord dieses Schiffes befand.
    Unwillkürlich sah Julian Tifflor dabei Thomas Cardif an. Er hatte ihn vorhin mit Absicht in den Sitz des Kopiloten beordert.
    Damals - wie viele Jahre waren doch schon darüber vergangen? - damals war er noch junger Leutnant gewesen, und in einer Katastrophen-Situation hatte der Chef ihn auch einmal zum Kopiloten gemacht, und mit Perry Rhodan zusammen hatten sie die gewaltige TITAN gestartet. Daß er Thomas Cardif heute an seine Seite geholt hatte, war so etwas wie ein wertloser Dank an den Chef für einen Befehl, der ihn so stolz gemacht hatte.
    Aber da riß ihn ein Ausruf aus dem Hintergrund des Kommandoraumers zusammen: „Sieht Cardif nicht aus wie der Chef?"
    Blitzschnell drehte Cardif den Kopf nach dem Sprecher. Seine für einen Menschen ungewöhnlichen Augen - Arkoniden-Augen - blitzten. Von einem Moment zum anderen erhielt sein junges Gesicht markante Züge. Milliarden Intelligenzen der Galaxis kannten dieses Gesicht: Perry Rhodans Gesicht!
    Und während Oberst Julian Tifflor noch mit dem Erschrecken kämpfte, sprang die ZYKLOP durch den Hyperraum dem fremden Kleinraumer nach. Der Transitions-Schock quälte alle, auch Julian Tifflor. Nur einer schien davon nicht getroffen zu sein: Thomas Cardif.
    „Oberst, da ist er!" Wie eine Fanfare klang Cardifs Stimme, und mit ausgestrecktem Arm wies er auf den großen Rundsichtschirm der ZYKLOP.
    Julian Tifflor wuchs über sich hinaus. Vor dem jungen Leutnant wollte er sich keine Blöße geben. „Wo?" stöhnte er, als Cardifs Berichtigung kam - erschreckend laut, zornig: „Ich habe mich geirrt, Oberst! Das ist ein anderes Schiff. Viel größer..."
    Er wollte noch mehr sagen, aber der kleine, winzige blitzende Punkt, der auf das große fremde Schiff zujagte, schien es jetzt zu rammen. Wortlos, nur sich zunickend, blickten Leutnant und Oberst sich an. Sie hatten begriffen. Der Kleinraumer war in dem gewaltigen, unbekannten Kugelschiff gelandet!
    Da bellte es von der Ortung her, auch zornig: „Fremdraumer scheint in Transition zu gehen..."
    Mit der Ankündigung verschwand das unbekannte Schiff blitzartig vom Schirm.
    „Struktur-Ortung?" fragte Tifflor scharf.
    Müde, mutlos auch, klang es zurück: „Die haben auch ihren Struktur-Kompensator, Oberst!"
    Und denselben Fluch, den dieser Offizier seiner Meldung anhing, hatte auch Julian Tifflor gedacht. Er erhob sich und überließ Major Holbein wieder das Kommando über die ZYKLOP. Mit ihm wollte Leutnant Cardif seinen Platz verlassen, doch nun war es der Major, der ihn zum Bleiben zwang.
    „Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Cardif. Und was kurz vor der Transition behauptet wurde - mir lag es auch auf der Zunge ... Sie hatten verblüffende Ähnlichkeit mit dem Chef, doch jetzt ist davon bei Ihnen keine Spur mehr zu sehen. - Na, Schwamm drüber. Ich gehe auf Automatik. Fordern Sie Kurswerte für Heimathafen an, Leutnant!"
    Julian Tifflor schälte sich jetzt erst aus dem Raumanzug. Achtlos ließ er ihn liegen. Major Holbeins Bemerkung über Cardifs Ähnlichkeit mit Perry Rhodan hatte ihm den Rest gegeben.
    Rhodans Frau war von Unbekannten zu unbekanntem Ziel entführt worden, und Thomas Cardif stand durch ein Spiel der Natur kurz vor der Erkenntnis, daß Perry und Thora Rhodan seine Eltern waren!
     
    6.
     
    Das Superschlachtschiff DRUSUS, 1500 Meter als Kugel durchmessend, war in drei Sprüngen im Schutz des Strukturkompensators von der Erde gekommen und hatte erst die vierte und letzte Transition ohne diese Tarnung durchgeführt.
    Wer auch immer hinter Thoras Entführung steckte, der hatte die gewaltige Gefügeerschütterung durch die DRUSUS angemessen und damit zu rechnen, daß Rhodan mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Befreiung seiner Frau betreiben

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