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0068 - Wir holten sie vom Schiff

0068 - Wir holten sie vom Schiff

Titel: 0068 - Wir holten sie vom Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir holten sie vom Schiff
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die Nase. Ich musste grinsen. Es sah wirklich sehr komisch aus, wie Phil bewusstlos die Nase rümpfte.
    »Chrrrrr!«, schnaufte er und bewegte sich. Dann machte er die bekannte verklärte Miene, die Menschen aufsetzen, wenn sie gleich niesen müssen. Und da kam es auch schon, ein lautes »Haaat-schiii«, das die Urgewalt einer Naturkatastrophe hatte.
    Auch er schlug die Augen auf und rieb sich stöhnend über seine Beule, die er fast genau an der gleichen Stelle hatte wie ich.
    »Verdammt, brummt mir der Schädel!«, knurrte er und stierte mich an. »Bist du auf den idiotischen Gedanken gekommen, mir ein Ameisennest in die Nase zu praktizieren?«
    »No, mein Lieber. Das war unser Erwecker, dieser tüchtige Cop, den du hier vor uns siehst.«
    Phil warf dem jungen Polizeibeamten einen ironisch-dankbaren Blick zu.
    »Ich wurde von ein paar älteren Frauen alarmiert, die hier einen Spaziergang machten. Sie sagten, hier lägen zwei Tote. Erst wollte ich es nicht glauben, denn am helllichten Tag…? Na, dann bin ich aber doch mitgegangen und fand Sie. Wurden Sie überfallen und ausgeraubt?«
    Wir sahen uns verdutzt an. Dann fassten wir gleichzeitig in unsere Jacketts und nach den Brieftaschen. Die Pistole war da. Ich blätterte schnell meine Papiere durch. Führerschein, Dienstausweis, Waffenschein, ein paar Rechnungen, die ich noch bezahlen musste, der Rest von meiner letzten Gehaltszahlung - no, es war alles vorhanden.
    »Alles da«, sagte Phil.
    »Bei mir auch«, nickte ich. Wir halfen uns gegenseitig auf die Füße. Es ging ein bisschen schwierig, weil uns bei jeder Bewegung der Kopf brummte, als wenn er bersten wollte.
    »Vielen Dank, mein Lieber, dass Sie uns auf die Erde zurückgeholt haben. Wo sind wir denn hier eigentlich?«
    »Im Central Park, Sir. Wollen Sie bitte mit auf die Wache kommen, damit wir dort Ihre Anzeige aufnehmen können?«
    Phil schüttelte den Kopf. Das heißt, er versuchte es. Nach der ersten Bewegung fuhr er sich hastig mit der Hand über seine bildschöne Beule und unterließ weitere heftige Bewegungen.
    »No, mein Lieber. Wir kommen nicht mit zur Wache. Wir erstatten auch keine Anzeige. Die Sache nehmen wir nämlich selbst in die Hand. Hier, ich denke, das wird genügen.«
    Phil hielt dem Beamten seinen Dienstausweis hin. Kaum hatte der das bekannte Wappen des FBI gesehen, da salutierte er auch schon, als wenn ihm zufällig der Präsident persönlich über den Weg gelaufen wäre.
    »Stehen Sie ruhig bequem«, sagte Phil großzügig, während ich mich bemühte, ein Grinsen zu unterdrücken.
    Die Neugierigen um uns hatten sich inzwischen verzogen, weil wir ja doch nicht tot waren und sich also das Stehenbleiben nicht länger lohnte. Das schien dem Cop Mut zu einer neugierigen Frage zu machen, denn er erkundigte sich mit großen Augen und vorgebeugtem Kopf: »Sie wurden sicher von einer Übermacht zusammengeschlagen, was?«
    Sein biederer Glaube von der Unantastbarkeit eines G-man des FBI durfte nicht enttäuscht werden. Mit todernstem Gesicht erklärte ich deshalb: »Es waren ungefähr zwanzig.«
    Der Cop schauderte. »Kann ich noch irgendetwas für Sie tun?«, fragte er ehrfurchtsvoll.
    Ich nickte.
    »Ja, zwei Dinge. Rufen Sie uns an der Straße ein Taxi! Und zweitens das.«
    Ich nahm ihm die Brandyflasche aus der Hand und ließ einen gehörigen Schluck durch meinen Hals rinnen. Phil tat es mir nach. Aufatmend gaben wir den Rest zurück. Der scharfe Schnaps brannte in unseren Eingeweiden und verscheuchte das Gefühl der Übelkeit, das sich immer bei leichten Gehirnerschütterungen im Magen ausbreitet.
    Gute zwanzig Minuten später hielt das Taxi vor dem Haus 1264 in der 98. Straße West. Wir bezahlten und stiegen aus. Unser Jaguar stand noch am Straßenrand. Der halbwüchsige Flegel hockte nicht mehr auf der Vortreppe.
    Nur ein paar Kinder tobten umher, beobachteten uns aber nicht.
    Wir kletterten in den Jaguar, und ich steuerte zurück zum Distriktgebäude. Es war mittags gegen halb zwei, als wir dort ankamen. Unser Doc war gerade zum Essen gegangen, und so pinselten wir uns gegenseitig Jod auf unsere Beulen. Es brannte höllisch, wie üblich, aber wir kannten dieses Gefühl nun schon so ausgiebig, dass wir dabei grinsten.
    In der Kantine ließen wir uns etwas Essbares servieren und machten uns darüber her, obgleich wir eigentlich keinen Appetit hatten. Aber mit jedem Bissen schmeckte es uns besser, und als wir uns zum Abschluss einen Mokka einverleibten, fühlten wir uns schon wieder

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