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0069 - Der unheimliche Bogenschütze

0069 - Der unheimliche Bogenschütze

Titel: 0069 - Der unheimliche Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vor sich den langen Korridor liegen, der ihn an einen Laufsteg erinnerte.
    Er wußte, daß dieser Korridor in einen der Hauptgänge mündete, der ihn auch zu seinem Ziel bringen würde.
    Ungefähr in der Mitte blieb Bill stehen.
    Etwas hatte sich verändert.
    Bill konnte zwar nicht sagen, was – alles schaute normal aus, aber er spürte die aufkeimende Gefahr wie ein Seismograph die ersten Erdbebenwellen.
    Da lag was in der Luft…
    Jetzt bedauerte Bill Conolly es, seine Waffe nicht mitgenommen zu haben, aber, sich lange darüber Gedanken zu machen, blieb ihm keine Zeit mehr.
    Die Gefahr war da.
    Auch in diesem Gang brannten Kerzen. Sie standen jedoch ziemlich weit voneinander entfernt, so daß es zwischen ihnen regelrechte dunkle Inseln gab: Bill blieb innerhalb einer solchen Insel stehen. Das Papier der Tüte knisterte. Der Reporter verzog wegen des verräterischen Geräusches das Gesicht.
    Er spitzte die Ohren.
    Bill lauschte auf Schritte, auf ungewöhnliche Geräusche, doch da tat sich nichts.
    Und doch war etwas in der Nähe.
    Lauerte…
    Bill Conolly atmete tief ein. Vorsichtig ging er weiter. Dabei berührten nur seine Zehenspitzen den Boden. Er näherte sich wieder dem Rand des nächsten Lichtkreises, schritt an der aufgestellten Kerze vorbei, verursachte durch seine Bewegung einen Luftwirbel, so daß die Flamme anfing zu flackern.
    Gespenstisch waren die Schatten, die über die Wände des Korridors glitten.
    Aber der Bogenschütze zeigte sich nicht.
    Bill atmete auf. Beruhigt wischte er sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Nur noch wenige Yards lagen vor ihm, dann mündete der Korridor in den Hauptgang.
    Bill ging die letzten Schritte vor der Einmündung schneller. Er bog um die Ecke, machte einen Schritt – und blieb wie vom Donner gerührt stehen.
    Vor ihm stand der unheimliche Bogenschütze!
    Bill Conolly brauchte zwei, drei Sekunden, um die Überraschung zu verdauen, doch besser ging es ihm auch nicht.
    Der Bogenschütze hatte ihn in der Hand – oder vor seiner Pfeilspitze.
    Keine Chance für Bill.
    Drei lange Schritte trennten ihn von der Horrorgestalt. Bill sah das rote Wams, dieses mützenähnliche Gebilde auf dem Kopf und darunter das halbverweste Gesicht.
    Wie ein Denkmal stand der Bogenschütze dort. Kerzenschein geisterte flackernd um seine Gestalt.
    Der Pfeil lag auf der Sehne und wurde ebenfalls an der Wand als Schatten vergrößert.
    Der Unheimliche würde schießen.
    Das war Bill klar.
    Aber der Reporter wollte sich nicht einfach kampflos töten lassen. Er wagte den Angriff.
    Aus dem Stand hechtete er vor und wuchtete sich auf den Bogenschützen zu.
    Da ließ die Horrorgestalt die Sehne fahren.
    Kräfte explodierten, wurden frei und setzten den mörderischen Pfeil in Bewegung.
    Bill glaubte noch, ein Surren zu hören, dann bekam er einen ungeheuren Schlag gegen den Kopf…
    ***
    Ich holte tief Luft und hätte mich dabei selbst in den Hintern beißen können.
    Willard war schlauer gewesen als ich.
    Ich hörte sein Kichern. »Laß dich nur nicht von dem Abstieg abhalten, Bulle. Ich freue mich darauf, mit dir in die Unterwelt steigen zu können.«
    Das wurde ja immer besser. Dieser Typ besaß überhaupt keinen Durchblick. Wie wollte er mich in Schach halten, wenn er selbst die Steigeisen hinunterkletterte? Irgendwie überschätzte sich der gute Mr. Willard gewaltig, und ich sah wieder einen dicken Silberstreifen am Horizont auftauchen.
    »Nur zur Information, Sinclair. Was ich in der Hand halte, ist eine Maschinenpistole.«
    »Daß es kein Baumast ist, habe ich bemerkt.«
    »Immer lustig, wie?«
    »Es geht. Aber eine andere Frage brennt mir auf der Zunge. Wie haben Sie es eigentlich geschafft, ungesehen an mich heranzukommen?«
    Willard kicherte. »Vielleicht bin ich ein Geist?«
    »Geister schwitzen nicht.«
    »Scheißer!«
    Jetzt hatte ich ihn doch gekränkt. Natürlich suchte ich fieberhaft nach einem Ausweg, aber wenn der Typ tatsächlich eine Maschinenpistole in der Hand hielt, sah es für mich nicht sehr gut aus. Einen Mann, der eine einfache Waffe besaß, den konnte man leichter überwältigen, aber jemanden mit einer MPi, das war schon schlechter.
    »Und ich soll also trotzdem in den Schacht steigen?« fragte ich.
    »Sicher!«
    »Was geschieht dann?«
    »Das wirst du schon merken.« Seine Stimme klirrte.
    Ich krümmte meinen Rücken und ging etwas hoch. Vielleicht hatte der Kerl nur auf die Bewegung gewartet, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall schlug er zu.
    Ich spürte

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