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0069 - Ich machte meinen größten Fehler

0069 - Ich machte meinen größten Fehler

Titel: 0069 - Ich machte meinen größten Fehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich machte meinen größten Fehler
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aber ich verlangte, dass er noch einige Augenblicke bei uns blieb, um Wesly und die Rackettmitglieder nicht auf dumme Gedanken kommen zu lassen.
    Wir saßen noch keine fünf Minuten, als die Tür sich erneut öffnete und ein Mann eintrat, den ich kannte. Ich drehte ihm sofort den Rücken zu, denn ich wünschte ihn nicht zu sehen, aber leider erkannte er mich, denn ich fühlte nach wenigen Augenblicken eine Hand auf der Schulter und eine bekannte, sehr bekannte Stimme sagte: »Hallo, Jerry!« Hinter mir stand Phil Decker, G-man und mein ehemaliger Freund.
    »Hallo«, antwortete ich mürrisch.
    Er behielt sein Lächeln bei. »Kann ich dich sprechen, Jerry?«
    »Nein, G-man«, sagte ich. »Es sei denn, du hättest dienstlich mit mir zu tun. Dann schicke mir eine Vorladung, und ich komme zum Hauptquartier.« Ich grinste flüchtig. »Den Weg kenne ich ja.«
    »Ich möchte dich jetzt und allein sprachen.«
    »Nichts zu machen, G-man. Ich will nicht bei meinen Freunden hier in schlechten Ruf kommen, und das geschieht, wenn ich mit dir verkehre. Wenn du absolut mit mir reden willst, dann setz dich auf diesen Stuhl, damit alle hören können, was wir miteinander sprechen und dass es zwischen uns keine Geheimnisse und schon gar keine Freundschaft mehr gibt.«
    Phil nahm den Stuhl. Wesly und seine Kumpane fühlten sich augenscheinlich in der Gegenwart eines G-man nicht wohl. Sie rückten unbehaglich auf ihren Stühlen.
    »Hört zu, Jungs«, sagte ich. »Damit keine Missverständnisse aufkommen, sage ich euch gleich, dass ich einmal in dem gleichen Verein war wie dieser Bursche.« Ich zeigte auf Phil. »Sie haben mich hinausgeworfen, und ich habe nichts mehr mit ihnen zu schaffen. Sandey weiß es. Und hier Johnson weiß es auch.«
    »In den Kreisen, in denen du jetzt verkehrst, scheint es keine Empfehlung zu sein, früher einmal dem FBI angehört zu haben«, bemerkte Phil bitter.
    »Lass das Gerede und sag, was du willst«, fauchte ich ihn an.
    Sein Gesicht veränderte sich.
    »Auch gut«, antwortete er scharf. »In letzter Zeit ist es verteufelt unruhig geworden. Wir hörten von einer Schießerei am Hafen. Dann kam es zu Schlägereien in verschiedenen Stadtteilen, Spielhöllen wurden demoliert. Ein Mann, der als Spieler bekannt ist, wurde erschossen. Vorgestern fand man einen gewissen Trazio, der der Anführer eines Racketts war, tot. Einen Tag später wurde der Chef eines zweiten Racketts getötet. Vorher erlitt ein Mann, der im Auftrag eines Unbekannten eine Telefonzentrale betreute, einen tödlichen Autounfall, der nach Mord aussah, denn an der gleichen Stelle wurde ein Gangster, der Rango hieß, erschossen. Heute Mittag nun wurde in einem Feuergefecht ein gewisser Raggin getötet und von der anderen Seite ein Mann, der allgemein als Red Jim bekannt ist. Du müsstest wissen, Jerry, dass das FBI Bandenkriege nicht schätzt.«
    »Ich weiß es, aber es geht mich nichts an.«
    Phil zündete sich eine Zigarette an. »In der Unterwelt kursieren oft Gerüchte, und seltsamerweise dringen solche Gerüchte manchmal auch bis zur Polizei. Eines dieser Gerüchte, von dem wir hörten, besagt, dass ein ehemaliger G-man für Gangsterbanden arbeitet. Bist du der G-man, Jerry?«
    »Da das FBI mir meinen Job genommen hat, muss ich mir schließlich andere Arbeit suchen, nicht wahr? Ob sie gesetzwidrig ist oder nicht, geht dich nichts an, solange du es mir nicht beweisen kannst.«
    Wesly und seine Leute, auch Johnson erstarrten. Sie hätten nie gewagt, mit einem FBI-Mann so zu reden.
    »Soll ich- dich wegen verbotenen Waffenbesitzes verhaften?«, fragte Phil ruhig.
    »Zu diesem Zweck müsstest du dich überzeugen, ob ich überhaupt eine Waffe bei mir trage.« Ich stand auf. »Versuch’s einmal, G-man!«
    Phil blieb sitzen.
    »Kanntest du Raggin?«, fragte er.
    »Nein«, log ich frech. »Ich kannte niemand von den Burschen, die in letzter Zeit ins Gras gebissen haben.«
    Phil öffnete den Mund zu einer Antwort, aber er kam nicht mehr dazu, denn die Tür wurde aufgestoßen, und drei Männer betraten das Lokal: Senlec mit den gleichen Gorillas, mit denen er schon im Hafen aufgetaucht war.
    Die Gorillas hielten die Hände auf eindeutige Art in den Ausschnitten ihrer Jacketts. Nur John Senlec hatte beide Pfoten in die Seitentaschen seines Anzuges gebohrt.
    Sie marschierten sofort auf den Tisch zu, an dem Phil, Johnson, Wesly, noch zwei von seinen Leuten und ich saßen. Die anderen Rackettmitglieder hockten an den Nebentischen, aber durchaus in

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