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0069 - Ich machte meinen größten Fehler

0069 - Ich machte meinen größten Fehler

Titel: 0069 - Ich machte meinen größten Fehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich machte meinen größten Fehler
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Gesamtgeschäft auf der Nase liegt und erst mühsam wieder hochgepäppelt werden muss. Dazu brauchen sowohl wir wie auch A. M. Ruhe.«
    »Wie willst du diese Ruhe herbeiführen, wenn A. M. nicht will?«, fragte Browfield.
    »Woher weißt du, dass er nicht will? Ich halte ihn für einen klugen Mann. Man müsste mit ihm verhandeln.«
    »Du kommst an ihn nicht heran«, sagte ich. »Du warst jahrelang sein Bandenführer, Sandey, und trotzdem weißt du nicht einmal seine Telefonnummer.«
    »Man könnte es über Senlec versuchen«, schlug er vor.
    »Aber nicht ich«, sagte ich schnell. »Ein zweites Mal kann ich John Senlec nicht an der Nase herumführen. Bei unserer nächsten Begegnung schießt er sofort. Glaubst du übrigens wirklich, dass du dich tatsächlich mit A. M. einigen könntest? Ich sage dir, er verzeiht dir deine Revolution niemals.«
    Sandey blieb gelassen. »Natürlich verzeiht er sie mir nicht, aber trotzdem will ich Verhandlungen und zeitweilige Ruhe haben.« Er lächelte. »Bei Verhandlungen dürften wir näher an ihn herankommen, vielleicht so nah, dass eine Pistolenkugel trifft.«
    »Schreibe Senlec einen Brief«, schlug Bell vor. »Er soll ihn weitergeben. Schicke den Brief an Cruizers Inn Das ist ein Laden, der zu A. M.’s Organisation gehört. Auf diese Weise wird er in Senlecs und damit auch in A. M.’s Hände geraten.«
    Der Brief wurde geschrieben. Ich selbst nahm ihn am anderen Tag mit nach New York und warf ihn in den Briefkasten. Als Antwortadresse hatten wir das Bahnhofspostamt 4 angegeben.
    Niemand von uns verspürte große Lust, zwei Tage später dort nachzufragen, ob ein Brief angekommen sei. Schließlich blieb die Sache wieder an mir hängen.
    Auch ich ging mit aller Vorsicht vor. Ich fuhr bis in die Nähe des Bahnhofes, rief einen Zeitungsjungen an, gab ihm zehn Dollar und nannte ihm das Stichwort, auf das ihm der Brief ausgehändigt werden würde. Ich riskierte dabei zwar, dass er mit meinen zehn Dollar um die nächste Ecke verschwand, aber das war immer noch vernünftiger, als das Leben zu riskieren.
    Der Zeitungsboy war ein anständiger kleiner Kerl. Zehn Minuten später brachte er mir den Brief in einen Drugstore, in dem ich wartete.
    Ich passte sehr genau auf, ob jemand dem Boy gefolgt war, aber ich konnte nichts feststellen und fuhr ins Landhaus zurück.
    Sandey öffnete den Brief in unserer Gegenwart, überflog den Text, sah uns der Reihe nach an und las dann vor:
    »Einverstanden, dass meine und deine Geschäfte nicht mehr belästigt werden, aber Dir und einigen Leuten besorgen wir es weiter. A. M.«
    Alle schwiegen. Sie schienen die Bedeutung des Textes nicht recht verstanden zu haben, aber ich hatte ihn verstanden.
    »Mr. A. M. stellt seine Kampftaktik um. Es interessiert ihn nicht mehr, ob eine Einnahmequelle in unsere Tasche fließt oder in seine. Seine Garde, die Gorillas und Mörder unter Senlecs Führung, werden nur noch auf wenige Leute Jagd machen.« Ich blickte sie alle der Reihe nach an, so wie ich ihre Namen aussprach: »Auf Greg Sandey und Fedor Bell natürlich, unsere verehrten Chefs. Auf dich, Browfield. Auf dich, Johnson, so gut wie auf Fly und Varra. Gellin nicht zu vergessen und natürlich auch auf Labow.«
    »Und auf dich nicht Cotton?«, fragte Bell heiser nach ein paar Sekunden des Schweigens.
    »Oh, auf mich selbstverständlich auch«, lachte ich. »Vielleicht bin ich sogar als erster an der Reihe, denn John Senlec hat noch eine Privatrechnung mit mir.«
    »Wir sind nicht schlechter bewaffnet als sie«, sagte Sandey. »Ihr alle könnt nicht schlechter schießen als die Senlec-Männer. Es ist nicht heraus, wer bei diesem Kampf den kürzeren zieht.«
    ***
    Beim ersten Zusammenstoß zogen wir den kürzeren. Es ist klar, dass wir nicht ständig im Landhaus bleiben konnten. Unsere Unternehmungen mussten überwacht werden. Wir alle waren ständig unterwegs, meistens in New York. Selbst Sandey machte keine Ausnahme. Bell allerdings drückte sich, wo er konnte.
    Johnson und Fly kassierten an einem Abend, ungefähr vier Tage nachdem A.
    M.’s Brief gekommen war, eine größere Summe bei einem Marihuana-Großverteiler. Als sie das Haus verließen und ihren Wagen, den sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite geparkt hatten, erreichten, wurde aus einer Toreinfahrt ein halbes Dutzend Schüsse auf sie abgegeben. Johnson kam mit einem Kratzer davon, aber Tom Fly brach zusammen.
    Johnson hatte die Geistesgegenwart, den zusammenbrechenden Fly aufzufangen, in den Wagen

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