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0069 - Ich machte meinen größten Fehler

0069 - Ich machte meinen größten Fehler

Titel: 0069 - Ich machte meinen größten Fehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich machte meinen größten Fehler
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zu ziehen, selbst hinter das Steuer zu springen und abzufahren, ohne erst zu versuchen, einen Schuss auf den Gegner loszuwerden. Da er damit rechnete, dass die Schützen sofort ihrerseits fliehen würden, nahm er ohne große Vorsichtsmaßnahmen den Weg zum Landhaus. Als er bei uns eintraf, war Tom Fly tot.
    Das nächste Zusammentreffen mit den Gangstern des großen Chefs passierte zwei Tage später, und es passierte mir. Ich kam am hellen Mittag von der Unterredung mit einem Spielhöllenbesitzer, dessen Laden zweimal von A. M.’s Leuten und einmal von uns in einen Trümmerhaufen verwandelt worden war und der ihn jetzt langsam wieder so hochgepäppelt hatte, dass wir ihn an die erste Zahlung mahnen konnten.
    Als ich das Unternehmen, das zu dieser frühen Mittagsstunde noch dem Tarnbetrieb als Imbissstube nachging, verließ, standen auf der anderen Straßenseite drei Männer. Zwei von ihnen kannte ich. Es waren die beiden Gangster, die bei dem Zusammenstoß in Phils Gegenwart die Tür bewacht hatten.
    Die Straße war außerordentlich belebt. Genau vor zwei Minuten hatten die Fabriksirenen zur Mittagspause geheult, und nun strömten die Arbeiter und Arbeiterinnen, die Büroangestellten und Stenotypistinnen zu den Schnellspeiserestaurants, um ihr Mittagessen hinunterzuschlingen. Ich war für meine Feinde im unpassendsten Augenblick auf die Straße gekommen.
    Rasch tauchte ich in das Menschengewühl, um die Jungs abzuhängen. Ich drängte mich vorwärts, nahm selbst auf junge und hübsche Damen keine Rücksicht und stürmte, als ich genügend Vorsprung zu haben glaubte, in den Eingang eines großen Kaufhauses.
    Ich pflanzte mich neben eine Säule, auf deren anderer Seite ein junges Mädchen Krawatten verkaufte, und beobachtete die Hereinkommenden.
    Nach etwa einer Minute erschien ein etwas atemloser Gentleman, der sich suchend umsah. Er entdeckte mich und steuerte mich an. Ich behielt weiter die Tür im Auge, während ich mich zurückzog. Keiner der beiden anderen folgte ihm. Offenbar hatten sie sich im Gewühl verloren.
    Ich ging zur Rolltreppe, schlich an der Treppe entlang und drückte mich in den toten Raum darunter.
    Wenig später tauchte Senlecs Mann in meinem Gesichtsfeld auf. Er sah sich suchend um. Ich trat von der Seite her einen Schritt näher an ihn heran, hob die Arme, packte zu, und bevor er noch richtig erschrecken konnte, zog ich ihn mit einem Ruck in den Winkel unter der Rolltreppe.
    Es ging ganz schnell, und in einem Warenhaus ist so viel Lärm, dass zwei trockene Hiebe auf die Kinnspitze nicht gehört werden. Ich fing ihn auf, nahm seine Pistolen an mich. Er war bewaffnet wie ein arabischer Wüstenräuber: unter jeder Achsel je eine Pistole und in der Hosentasche noch einen kurzläufigen Colt. Ich wusste gar nicht, wo ich das Zeug verstauen sollte.
    Als ich ihn entmilitarisiert hatte, ließ ich ihn sanft zu Boden gleiten. Eine unbenutzte Theke verdeckte in dieser Haltung seinen Kopf. Lediglich seine Beine sahen hervor.
    Fröhlich pfeifend verließ ich das Warenhaus. Von den beiden anderen war nichts zu sehen. Ich fuhr in das Hauptquartier zurück, aber ich erzählte nichts von diesem Abenteuer. Sandey hätte mir Vorwürfe gemacht, dass ich den Mann nicht umgebracht hatte, und ich verstand mich noch immer nicht auf das Morden.
    Fünf Tage nach dem Warenhausabenteuer erlitt die Sandey-Bell-Gruppe einen schweren, einen fast vernichtenden Schlag, der auch dadurch nicht wettgemacht wurde, dass Varra am Tage vorher einen Mann Senlecs erdolchte, als dieser aus einer Bar kam.
    Browfield und Labow fuhren am Abend nach New York. Sie hatten verschiedene Dinge zu erledigen. Sie waren sehr vorsichtig, aber sie sahen nichts Verdächtiges.
    Als sie die letzte Angelegenheit erledigt hatten, es handelte sich um die Besorgung einer bestimmten Zigarettensorte, die Bell bevorzugte, stiegen sie in ihren Wagen.
    Browfield saß am Steuer, Labow neben ihm. In dem Augenblick, in dem Browfield langsam anfuhr, krachte eine Explosion, die den Wagen zertrümmerte und die beiden Gangster auf der Stelle tötete.
    Erst durch den offiziellen Polizeibericht in der Zeitung erfuhren wir, auf welche verteufelte Art, die beiden Männer zu Tode gekommen war. Ihre Gegner hatten eine gebündelte Ladung Handgranaten unter dem Wagen befestigt, hatten die Abreißschnüre mit einem dünnen, fast unsichtbaren Nylonfaden zusammengebunden und das ander Ende des Fadens Um einen Feuerlöschhydranten gebunden. Als der Wagen anfuhr, riss der Nylonfaden

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