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0069 - Ich machte meinen größten Fehler

0069 - Ich machte meinen größten Fehler

Titel: 0069 - Ich machte meinen größten Fehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich machte meinen größten Fehler
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voraus sein, aber bei ihm kann man es nicht genau wissen. Möglich, dass er sich in irgendeinem Loch verkrochen hat und dort, vor Angst zitternd, wartet, bis es hell wird. Sollen wir nach ihm rufen?«
    »Nein«, entschied Sandey. »Er soll sich selbst zurechtfinden. Wir brauchen ihn nicht mehr.«
    »Wenn die Cops ihn finden, ist es unangenehm für dich.«
    »Nicht so sehr«, antwortete er. »Er würde schweigen, weil ich der einzige bin, der ihn vielleicht herausholen könnte.«
    In diesem Augenblick fiel ein Schuss, dem sofort der Schrei eines Menschen folgte, ein jammerndes: »Nein! Nein! Nein!« Dann knallte ein zweiter Schuss, und das Jammern verstummte.
    Die Schüsse und Schreien waren nicht aus weiter Ferne, etwa vom Landhaus erklungen, sondern ganz in unserer Nahe. Ich schätzte die Entfernung auf höchstens zweihundert oder dreihundert Yards.
    »War das nicht Beils Stimme?«, fragte ich flüsternd.
    Ich fühlte, dass Sandey die Schultern zuckte.
    »Möglich. Wenn ja, desto besser. Weiter!«
    »Wer hat ihn umgelegt? Folgt uns jemand?«
    »Einerlei«, zischte Sandey. »Die Schüsse locken die Cops in die Klippen. Wer uns immer folgen mag, jeder ist mir lieber als ein Polizist.«
    »Senlec?«, riet ich.
    »Weiter«, drängte Sandey, aber ich blieb stur.
    »Ich mag es nicht, wenn ich jemanden in meinem Rücken weiß. Geh meinetwegen weiter! Ich untersuche den Fall. Du kannst an der Kreuzung warten, wo der Highway an die Küste stößt.«
    Wortlos verschwand er in der Dunkelheit, während ich langsam zurückzuklettern begann.
    Ich hatte eben eine Art Plateau erreicht, als ich die Schritte und den Atem eines Mannes hörte. Ich legte mich flach auf den Fels. Die Schritte kamen näher und dann sah ich den Mann. Richtiger gesagt, ich sah seinen Schattenriss. Er stand aufrecht, und seine Gestalt hob sich gegen den Nachthimmel ab. Ich konnte sehen, dass er einen länglichen Gegenstand, eine Maschinenpistole, in der Hand trug. Es war John Senlec, und es bestand kein Zweifel, dass er auf der Suche nach uns war.
    Ich hätte ihn abschießen können, aber ich dachte daran, was er wohl für uns wert sei, wenn ich ihn lebendig bekäme.
    Sehr vorsichtig legte ich die MP aus der Hand. Ich zog die Knie an, und als ich sicher war, dass er mir den Rücken zukehrte, schoss ich hoch und fiel ihn an. Ich bekam ihn günstig von hinten zu fassen, schlang einen Arm um seinen Hals, riss ihn rückwärts, packte mit der anderen Hand den Lauf der Maschinenpistole, um sie ihm zu entreißen.
    Instinktiv zog er durch. Ein paar Schüsse bellten in die Nacht hinaus. Ich spürte, wie die Reibungswärme den Lauf erhitzte. Dann hatte ich ihm die Waffe entrissen und schleuderte sie in die Nacht.
    Ich dachte, ich wäre schon fertig mit ihm, aber John Senlec war ein harter Brocken. Seine freie Hand flog nach hinten, packte über seine Schulter hinweg meinen Nacken. Mit aller Kraft zog er meinen Kopf nach vorn.
    Ich stieß ihm mit den Füßen in die Kniekehlen. Er fiel und musste meinen Kopf loslassen. Jetzt hatte ich ihn.
    Ich weiß bis heute nicht, wie er mir ausgekommen ist, aber er kam mir aus. Ich hörte den Stoff seines Anzuges zerreißen und verlor ihn aus dem Griff.
    Sofort stürzte ich mich auf ihn, aber er kam mir entgegen, und dann ging es los. Er war kleiner und leichter als ich, aber sein Angriff war so, als wäre mir eine tollwütige Katze ins Gesicht gesprungen. Ich bekam eine Serie von Hieben ab, die mich durchschüttelten. Ich schoss ein paar wuchtige Sachen ins Dunkle hinein ab. Zweimal traf ich, und das warf ihn zurück.
    Ich ging sofort hinterher. Ich durfte ihm keine Zeit lassen, nach irgendeiner Waffe zu greifen, die er mit Sicherheit noch bei sich trug. Wir standen Fuß bei Fuß, dachten nicht an Deckung und tauschten aus, was wir an Muskeln hatten. Er stand sich schlechter dabei, weil hinter meinen Schlägen mehr Kraft und vielleicht auch etwas mehr Technik steckten.
    Plötzlich tauchte er, duckte sich, hob einen Arm, auf den drei meiner Haken gingen, und drehte ab.
    Ich wusste instinktiv, dass er jetzt mit der freien Hand nach seiner Pistole griff, warf mich nach vorn und schlug, schlug, schlug.
    »Zu spät«, keuchte er. »Zu spät, ich habe sie schon!« Ich versuchte seinen Arm zu fassen und prallte gegen ihn an. Er wich zurück, um freie Schussbahn zu bekommen - und verschwand senkrecht nach unten. Ein Schuss löste sich und hallte rollend von den Klippen. Dann hörte ich das dumpfe Geräusch, mit dem sein Körper auf

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