Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
007 - Das Grauen von Blackwood Castle

007 - Das Grauen von Blackwood Castle

Titel: 007 - Das Grauen von Blackwood Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
drückte sie auf den Knopf, der das Hauslicht einschaltete.
    Das achtstöckige Haus war das modernste in der Straße. Sie bewohnte hier
eine Vierzimmerwohnung und war Luxus gewöhnt.
    Die tizianrote Schönheit hieß Amely Sutter.
    Seit Jahren war sie mit dem Earl of Wellington befreundet. Diese
Freundschaft allein war jedoch nicht so einträglich, dass sich Amely ein derart
luxuriöses und aufwendiges Leben hätte leisten können, wie sie es gewöhnt war.
    Es gab da noch andere Männer, die dafür sorgten.
    In dem kleinen ledergebundenen Büchlein notierte sie die Namen jener, die
sie besuchten oder zu denen sie ging. Umgekehrt kursierte ihr Name in höchsten
Kreisen. Keine Feier ohne Amely! Ein Anruf genügte – und sie kam.
    Sie war ein Callgirl der Spitzenklasse und Spitzen preise . Deshalb hielt sie sich nie mehr als drei, höchstens jedoch
vier »Freundschaften«.
    Amely Sutter fuhr in den fünften Stock hinauf.
    Hier befand sich ihre Wohnung. Im Haus war es erstaunlich still. Die
Engländerin machte einen sehr ernsten und nachdenklichen Eindruck.
    Die Verbindung zum Earl of Wellington bestand seit geraumer Zeit, und er
spielte mit dem ernsthaften Gedanken, Amely für immer an sich zu binden. Das
Leben, das er ihr in Aussicht stellte, schien vielversprechend und sie hatte
begonnen, darüber nachzudenken. Außer wenigen Eingeweihten wusste niemand, wie
sie ihr Leben finanzierte. Sie konnte von einem Tag zum anderen neu beginnen.
Kein anderer Mann, den sie kannte, konnte ihr ein solches Angebot unterbreiten.
Die anderen waren alle verheiratet, der Earl jedoch war verwitwet.
    Nachdenklich stand Amely Sutter am Fenster, starrte hinab auf die stark
befahrene Straße und rauchte eine Zigarette. Bis jetzt wusste keiner der Männer
von dem anderen. Jeder glaubte, er besäße sie für sich allein und hielte sich
eine kostspielige Geliebte.
    Amely hatte eine Entscheidung getroffen.
    Da war es am Abend zu einem Zwischenfall gekommen, der ihre Pläne über den
Haufen warf.
    Sie hatte den Earl für einen ehrenwerten Mann gehalten. Fast für einen
Trottel.
    Nun aber bewies er sich als ein kalt berechnender Schurke.
    Es war der Anruf eines gewissen Dr. Prix, der sie nachdenklich stimmte. Der
Earl of Wellington plante eine üble Sache. Das, was sie mitbekommen hatte,
waren nur Bruchstücke, aber ein schlauer Verstand konnte damit etwas anfangen.
Und sie war nicht auf ihren hübschen Kopf gefallen.
    Sie drückte die halbgerauchte Zigarette aus und kramte in ihrer Handtasche.
Während der Fahrt nach Hause hatte sie sich zwei Namen und eine Telefonnummer
notiert, die im Gespräch zwischen diesem Dr. Prix und Edward Earl of Wellington
gefallen waren: Geoffrey Hatkinson und Larry Brent. Die Telefonnummer, die sich
der Earl aufgeschrieben hatte, war die von Mr. Hatkinson, dem Bankier.
    Amely Sutter biss sich auf die Lippen.
    Sie musste es geschickt anfangen, denn sie wollte mitmischen, aber dazu
musste sie mehr wissen.
    Der Earl of Wellington plante einen Mord! Ein Mann namens Brent, der ihm
irgendwie auf die Schliche gekommen zu sein schien, oder entscheidende Beweise
für ein Verbrechen sammelte, das schon längere Zeit zurücklag, sollte auf Eis
gelegt werden. Dieses Wissen war schon beachtlich. Daraus ließ sich etwas
machen. Entweder sie konnte den Earl damit erpressen, was die weniger vornehme
Art war und ihr manche Unannehmlichkeit bereiten würde, oder sie konnte einen
anderen Weg einschlagen, nämlich diesem Brent einen Tipp geben und ihn sich
teuer bezahlen lassen. Der Bursche würde sich ihr gegenüber bestimmt
erkenntlich zeigen. Wer im Hause Geoffrey Hatkinsons verkehrte, war nicht
schlecht betucht.
    Amely handelte und rief die Nummer an.
    Eine weibliche Stimme meldete sich. Im Hintergrund vernahm sie laute
Stimmen und heitere Musik. Menschen feierten ein Fest, so schien es. Amely
Sutter nannte ihren Namen nicht, sondern fragte sofort, ob sich ein Mann namens
Larry Brent momentan im Hause aufhalte.
    Dies wurde bestätigt.
    »Einen Moment, Madam«, sagte das Hausmädchen. Im Hintergrund blieb die
Musik, das Lachen und Scherzen von Menschen, dann hörte sie eine Männerstimme:
»Sie wollten mich sprechen?«, fragte Larry, nachdem er sich vorgestellt hatte.
»Mit wem hab' ich die Ehre?«
    Amely hob die Augenbrauen. Die Stimme gefiel ihr, auch die Art, die
Frische, mit der dieser fremde Mann zu ihr sprach. »Lassen wir mal den Namen!
Er tut nichts zur Sache. Im Moment jedenfalls nicht«, bemerkte sie.
    Larry pfiff leise

Weitere Kostenlose Bücher