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007 - Die Nacht mit dem Teufel

007 - Die Nacht mit dem Teufel

Titel: 007 - Die Nacht mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Jay
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jetzt jedoch konnten sie unversehens den grauenhaften Mächten des Bösen gegenüberstehen, und deshalb war ihm bange. Sein Plan stützte sich auf die Hoffnung, ins Haus zu gelangen und Andy entführen zu können, ohne den Teufeln, die von ihm Besitz ergriffen hatten, zu begegnen. Aber er wusste genau, dass die Erfolgsaussichten gering waren.
    Die Tür war nur angelehnt, genau wie Forrest es ihnen versprochen hatte. Der Professor blieb vor der Tür stehen und legte seinen jungen Begleitern die Hände auf.
    „Nicht vergessen: wir müssen immer dicht beieinander bleiben“, flüsterte er. „Sollten wir auf Widerstand stoßen, dann schlagt fest zu, aber seht ihnen um keinen Preis in die Augen, besonders nicht Walton oder dieser Devlon. Und ihr müsst jedem meiner Befehle gehorchen – und wenn sie euch noch so unvernünftig erscheinen. Wenige Sekunden können über unser Leben entscheiden.“
    Er gab Line ein Zeichen, das Haus als erster zu betreten.
    Sie gelangten in einen unbeleuchteten Flur und blieben kurz stehen, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Line war nur wenige Male im Haus gewesen, deshalb kannte auch er sich nicht sehr gut aus, aber wenigstens wusste er ungefähr, wie die Räume angeordnet waren. Sie standen jetzt in einem Seitenflur, den eine Tür mit der großen Diele verband, aber sie konnten die Diele vermeiden, weil auch eine Hintertreppe zum dritten Stock hinaufführte, wo Andys Zimmer lagen.
    „Ich werde mal nachsehen, wo sie stecken“, flüsterte Line.
    Er trennte sich von den anderen und schlich durch den finsteren Flur zur Verbindungstür, kehrte aber gleich wieder zurück.
    „Im Salon brennt Licht, und ich habe Stimmen gehört“, berichtete er.
    „Was tun wir, wenn sich Andy im Salon aufhält?“ fragte Dan.
    „Das nehme ich nicht an“, sagte der Professor. „Sie werden ihm bestimmt geraten haben, sich hinzulegen. Wenigstens wollen wir das hoffen.“
    Sie fanden die Hintertreppe und schlichen lautlos nach oben. Im zweiten Stock gab es sehr viele Schlafzimmer; außerdem lag auch das Arbeitszimmer von Andys Vater dort oben. Den meisten Platz nahm aber ein großer Raum ein, der früher bei festlichen Anlässen als Balisaal gedient hatte. Direkt hinter diesem Festsaal – völlig vom übrigen Haus abgetrennt – lagen Andys Privaträume. Ein kurzer Korridor führte zu ihnen.
    „Augenblick!“ raunte der Professor, als sie an reich geschnitzten Flügeltüren vorbei kamen.
    Er drückte eine Klinke nieder und öffnete die Tür zum Ballsaal. Durch hohe Fenster fiel Mondschein. Es war ein pompöser Saal mit zwei Galerien. Man konnte sich gut vorstellen, dass er einst einen prächtigen Rahmen für rauschende Feste abgegeben hatte. Aber das war nun vorbei. Jetzt war er offensichtlich für andere Zwecke vorgesehen.
    „Du lieber Himmel, der ist ja total verändert!“ rief Line überrascht.
    Auf den Boden des Saales war ein merkwürdiges Muster gezeichnet. Es waren zwei verschieden große ineinander geschobene Kreise. Der kleinere Kreis umspannte ein Pentagramm, auch Drudenfuß genannt. Zwischen die beiden Kreise waren griechische und hebräische Schriftzeichen gesetzt. Ansonsten standen überall im Raum Geräte herum, die auf astronomische oder astrologische Betätigung schließen ließen: Sextanten, Himmelskugeln und sogar ein Teleskop entdeckte er. An den Wänden hingen Horoskopzeichnungen und Darstellungen der astrologischen Häuser, daneben Diagramme und Nachbildungen der Planetenbahnen und Galaxien.
    Am aufschlussreichsten war das andere Ende des Saales, wo ein kleiner Tempel errichtet worden war, in dem schwarze Messen zelebriert werden sollten. Die Wände waren mit schwarzem Brokat verhangen, den man nur vor die Fenster ziehen musste, um jedes Tageslicht auszuschließen. An der Breitwand war ein riesiger Mann mit einem Widderkopf abgebildet, darunter stand ein Altar. Die schwarzen Kerzen und das Kruzifix hingen auf dem Kopf in der Luft.
    Man fühlte sich ins Mittelalter zurückversetzt. Im zwanzigsten Jahrhundert wirkte das alles wie ein böser Spuk.
    „Mein Gott“, flüsterte Dan und sah sich entsetzt um. „Sie haben den Saal in einen Tempel der Teufelsverehrung verwandelt.“
    Der Professor eilte zu einem Käfig neben dem Altar. Ein schwarzer Hahn und eine weiße Henne hockten verschreckt hinter den Gitterstäben. Auf einem Tisch daneben lagen die verschiedenen Opfergeräte. Alles war für das Ritual vorbereitet, das in der Nacht stattfinden sollte.
    „Wir müssen

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