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007 - Die Nacht mit dem Teufel

007 - Die Nacht mit dem Teufel

Titel: 007 - Die Nacht mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Jay
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auf Probleme wie meine spezialisiert sei, erklärte er und versicherte mir, dass ich alle finanziellen Sorgen vergessen könnte, wenn wir handelseinig würden.
    Ich wurde hellhörig und konnte mir allmählich vorstellen, worauf er hinauswollte. Natürlich hielt ich ihn für verrückt. Der Vorschlag war lächerlich, und ich hatte keine Lust, meine Zeit mit diesem Irren zu verschwenden. So erklärte ich ihm geradeheraus, ich würde nicht daran glauben, dass er mir helfen könnte und er möchte doch bitte so freundlich sein und gehen, da ich zu tun hätte.
    Meine Worte machten jedoch nicht den geringsten Eindruck auf ihn. Er würde mir mit dem größten Vergnügen beweisen, dass seiner Firma nichts unmöglich sei, sagte er. Ich nahm ihn noch immer nicht ernst, deshalb ließ ich es auf diesen Beweis ankommen. Ich sei zum Abschluss eines Paktes mit ihm bereit, versprach ich, wenn er meine Zweifel mit unwiderlegbaren Tatsachen zerstreuen könnte.
    Er erwähnte gewisse Wertpapiere, von denen auch ich einige besaß. Der Kurs dieser Aktien hatte einen einmaligen Tiefstand erreicht, und ich hatte ein Vermögen dadurch verloren. Noch vor Ablauf des Tages würden diese Papiere zu steigen beginnen, prophezeite er und sagte mir die Höhe voraus, die sie erreichen würden. Für diesen Betrag sollte ich sie unverzüglich abstoßen, riet er mir und verabschiedete sich.“
    Wieder legte der Sprecher eine Pause ein, in der er an seinem Glas nippte. Seine Erzählung klang wie ein Selbstgespräch. Seine Zuhörer schien er kaum noch wahrzunehmen.
    „Diese verdammten Aktien hatten seit Monaten kein Lebenszeichen von sich gegeben, aber als ich an jenem Abend meinen Makler anrief, waren sie schon im Steigen. Es war kaum zu fassen.
    Natürlich begannen die Leute am nächsten Tag sofort zu kaufen. Ich selbst geriet ebenfalls in Versuchung, denn alles deutete darauf hin, dass die Papiere Spitzenhöhen erklettern würden, aber ich dachte an den Rat dieses Walton.
    Die Papiere erreichten tatsächlich den vorhergesagten Kurswert. Alle meine Bekannten kauften wie besessen. Ich wartete und wartete. Dann rief Walton mich an. Er schärfte mir neuerlich ein, unverzüglich zu verkaufen.
    Ich folgte seinem Rat. Gott sei Dank, kann ich nur sagen. Die Aktien fielen binnen kurzem ins Bodenlose und waren plötzlich nicht mal mehr das Papier wert, auf das sie gedruckt waren. Ich jedoch hatte nicht nur meine ehemaligen Verluste zurück gewonnen, sondern sogar noch ein kleines Vermögen verdient, während fast alle anderen um etliches ärmer geworden waren. Nur war es eben leider nicht Gott, dem ich zu danken hatte, soviel wusste ich damals schon.
    Am nächsten Tag kam Walton wieder und wollte seinen Vertrag mit mir abschließen. Ich nahm an, er hatte es auf meine Seele abgesehen. Sie halten mich jetzt vielleicht für verrückt, aber ich war bereit, sie ihm zu überlassen, wenn ich dafür nur das gesamte Familienvermögen zurückbekam. Meiner Frau hatte ich von allem natürlich nichts erzählt, denn sie war für solche Geschäfte viel zu moralisch. Aber er wollte gar nicht meine Seele. Seelen wie meine seien wertlos, sagte er. Er verlangte mehr. Er wollte etwas Reines und Unverdorbenes haben: meinen ungeborenen Sohn.“
    Forrest war in ungeheure Erregung geraten. Seine Augen glänzten wie im Fieber.
    „Ich weigerte mich natürlich. Ich flehte ihn an, etwas anderes zu verlangen, und sagte, ich sei voreilig gewesen und hätte es mir anders überlegt und sei nicht mehr bereit, einen Pakt mit ihm einzugehen. Doch wieder entkräftete er alle meine Argumente mit seiner unwiderstehlichen Überredungskunst und Ruhe. Und schließlich schlug er mir folgenden Kompromiss vor: Der Junge sollte ganz normal aufwachsen wie jeder andere auch. Seine Firma, so versprach er, würde nicht versuchen, das Leben meines Kindes irgendwie zu beeinflussen – bis er herangewachsen sei. Sobald er sein einundzwanzigstes Lebensjahr erreicht hätte, müsste er allerdings entsprechend getauft werden, und von da an würde er für den Rest seines Lebens Waltons Firma angehören.“
    Forrest vergrub das Gesicht in beiden Händen und begann haltlos zu weinen.
    „Mögen Sie mir verzeihen, aber ich gab meine Einwilligung“, schluchzte er. „Ich hielt alles nur für einen Spuk und dachte, er würde zum gegebenen Zeitpunkt unsere Abmachung längst vergessen haben, oder ich würde inzwischen Mittel und Wege finden, aus dem Vertrag auszusteigen. Einundzwanzig Jahre erschienen mir unendlich lang.

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