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007 - Die Nacht mit dem Teufel

007 - Die Nacht mit dem Teufel

Titel: 007 - Die Nacht mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victor Jay
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Gefühl habe, das alles selbst erlebt zu haben. Wenn ich dir so zuhöre, glaube ich, dass wir über einen Film oder etwas Ähnliches sprechen. Mein Gott, Line, wenn ich daran denke, welche Gefahr du meinetwegen auf dich genommen hast!“
    Um die gleiche Zeit fiel es Bonita Devlon äußerst schwer, Ruhe zu bewahren. Sie war Zurechtweisungen nicht gewöhnt. Wehe, wenn jemand es wagte, ihr Vorhaltungen zu machen oder sie gar anzuschreien! Aber da Walton es war, der sie ausschimpfte, hielt sie wohlweislich den Mund. Sie durfte nicht wagen, ihn durch Widerspruch noch mehr zu reizen. Dazu war Walton zu einflussreich.
    „Mit dem Anbrüllen ist auch nichts gewonnen“, sagte sie indessen kühl. „Natürlich hätte so etwas nicht geschehen dürfen, aber wie hätte ich denn ahnen sollen, dass dieses Gesindel so frech ist, hier ins Haus einzudringen und ihn vor unserer Nase wegzuschleppen? Und damit nicht genug, muss uns der alte Narr auch noch verraten! Das war beim besten Willen nicht vorauszusehen. Schuld an allem ist nur er.“
    „Aber du bist dazu da, dass du alle Eventualitäten einkalkulierst!“ brüllte Walton.
    Sein bleiches Gesicht war noch weißer als sonst.
    „Deine Aufgabe war es, den dummen Jüngling zu überwachen und dafür zu sorgen, dass er bis zum Sabbat keine Eigenmächtigkeiten begeht. Kannst du dir ausmalen, was uns erwartet, wenn wir ohne ihn bei der Walpurgisfeier erscheinen?“
    Bonita zitterte am ganzen Körper und schloss entsetzt die Augen. Sie fürchtete sich nicht so leicht, aber diese Vorstellung hätte jeden in Angst und Schrecken versetzt. Andrew Forrest war ihrem Herrn seit seiner Geburt versprochen, und ihr Herr würde unnachgiebig den Preis fordern, der. ihm zustand. Wehe, wenn er darum geprellt werden sollte! Sein Rachedurst würde unstillbar sein. Und sie alle, die ausgesandt worden waren, ihm sein Eigentum zuzuführen, würden unaussprechliche Qualen erwarten, wenn sie mit leeren Händen erschienen.
    „Wir werden ihn vorführen“, sagte sie fest. „Darauf gebe ich dir mein Wort. Noch vor Tagesanbruch wird er wieder hier sein.“
    „Das würde ich dir auch dringend empfehlen!“ grollte Walton.
     

     

Zufrieden und entspannt schlief Line ein. Bald aber plagten ihn quälende Träume. Riesengroß tauchte Bonita Devlons Gesicht vor ihm auf. Sie grinste ihn hämisch an und wirkte so lebensecht, und ihre Bosheit war so beängstigend, dass er versuchte, aufzuwachen, aber das gelang ihm nicht.
    Nach einiger Zeit störte ihn die Erscheinung jedoch nicht mehr. Er badete plötzlich geradezu in Wohlbehagen. Seine Träume wurden lasziv und lüstern. Er befand sich in einem prächtigen Palast. Scharen anmutiger Sklavinnen umgaben ihn, die Tafel bog sich unter der Last köstlicher Speisen und erlesener Weine, schwüle Düfte hingen in der Luft, und er schwebte schwerelos über Gärten voll funkelnder Granatäpfel. In den Büschen schaukelten bunte Papageien, und aus den Springbrunnen floss Milch und Honig.
    Aber auch dieses Bild verflog rasch. Auf einmal war ihm dumpf so, als hätte er noch eine dringende Aufgabe zu erledigen. Doch ihm fiel beim besten Willen nicht ein, was von ihm erwartet wurde. Seine Ratlosigkeit verwandelte sich in maßlose Unruhe, bis er schließlich erwachte.
    Er lag auf dem Rücken und starrte zur Zimmerdecke empor. Rasch drehte er den Kopf zur Seite. Andy lag unverändert neben ihm. Er schlief und atmete tief und regelmäßig.
    Line wusste nicht, was ihn geweckt hatte, aber in seinem Kopf hatte sich der quälende Gedanke festgesetzt, dass er eine Pflicht vernachlässigt hatte. Angestrengt dachte er nach. Die Ereignisse des Abends zogen an seinem geistigen Auge vorüber und erschienen ihm auf einmal lächerlich und kindisch. Er staunte, dass er sich gefürchtet und an eine Gefahr geglaubt hatte, und verstand sich selbst nicht mehr. Wie hatten sie nur alle das Gerede von Dämonen und Teufeln ernst nehmen können? Sie waren doch moderne Menschen des zwanzigsten Jahrhunderts!
    Er grinste vor sich hin. Wirklich, sie hatten sich gegenseitig ganz schön hysterisch gemacht mit ihren übertriebenen Ängsten.
    Kurz bevor er wieder einschlief, fiel ihm seine Unterlassungssünde ein. Der Professor hatte ihm einen Eisenstab gegeben und ihm streng aufgetragen, diesen Stab auf die Schwelle zu legen, und das hatte er vergessen.
    Wird wohl nicht so tragisch sein, dachte er und drehte sich auf die andere Seite, aber er schlief nicht sofort ein. Der Gedanke an das Versäumnis ließ ihm

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