007 - Die Nacht mit dem Teufel
Professor, ihn unverzüglich aufzusuchen. Sie gingen zu dritt hin. Der Sekretär war keineswegs erbaut von diesem Aufgebot, aber der Professor beschwichtigte ihn. Er stellte Line und Dan als seine Freunde vor, woraufhin der Sekretär zu reden begann.
„Viel ist es nicht, was ich erfahren konnte, besonders wenn man die vorgerückte Stunde berücksichtigt“, sagte er. „Aber mehr konnte ich leider nicht ausfindig machen, ohne Verdacht zu erwecken. Und um ganz ehrlich zu sein, ich schreckte auch vor weiteren Entdeckungen zurück.“ Er machte eine Pause und fuhr dann fort: „Ich habe herausgefunden, dass die Feier irgendwo in den Bergen stattfinden soll. Der Ort liegt ungefähr zweieinhalb Autostunden von hier entfernt.“
„Damit allein können wir gar nichts anfangen. Wie heißt der Mann, von dem du die Angaben hast?“ fragte der Professor.
„Ich weiß nicht …“
„Du lieber Himmel, ich habe dir doch gesagt, worum es geht!“ brauste der Professor auf. „Ein junger Mann wird dem Teufel geopfert, wenn wir es nicht verhindern können.“
„Ich bin machtlos.“
„Aber wir vielleicht nicht“, sagte Line. „Bitte, sagen Sie uns doch, wie der Mann heißt, von dem Sie die Nachricht haben.“
„Na schön.“
Der Sekretär zog ein Notizbuch aus seiner Schreibtischlade und schrieb ihnen Name und Anschrift auf.
„Ich würde Ihnen allerdings dringend empfehlen, die Hände von der Sache zu lassen“, warnte er sie nochmals und reichte ihnen den Zettel.
„Hättest du vielleicht ein Amulett für uns oder irgendein besonders wirksames Zaubermittel?“
„Das euch dort beim Sabbat schützen kann?“ fragte der Sekretär. „Nein.“ Er schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Ich besitze nichts dergleichen. Dort kann euch nur noch die Hand Gottes vor Unheil bewahren.“
„Dann wollen wir hoffen, dass sie es tut“, sagte der Professor.
Die heiße Spur verlief sehr rasch im Sande. Als sie bei der genannten Adresse eintrafen, war niemand zu Hause. Mittlerweile war es beinahe Abend geworden. Der Professor nahm an, dass der Gesuchte wahrscheinlich bereits unterwegs zu dem Treffen war. Eine Nachfrage bei den Nachbarn ergab, dass er tatsächlich vor fünfzehn bis zwanzig Minuten das Haus verlassen hatte. Sie waren zu spät gekommen.
Aber der Professor gab nicht so leicht auf. Er bat Line, ihn zur Kirche zu führen, da er nochmals seinen Freund, den Bischof, befragen wollte.
„Exzellenz“, begann der Professor ohne Umschweife, „ich habe erfahren, dass der Sabbat an einem Ort stattfindet, der etwa zweieinhalb Autostunden von hier entfernt liegt. Vielleicht haben die Leute die gewünschte verlassene Kirche dort gefunden. Ob es eine solche unbenutzte Kirche in der Gegend gibt, wissen Sie bestimmt am besten.“
Der Bischof ließ sie wenig hoffen.
„In der kurzen Zeit und ohne genaue Ortsangabe kann ich das kaum herausfinden.“ Doch da seine Besucher ihn so flehentlich ansahen, versprach er: „Aber ich werde mein möglichstes tun. Sobald ich etwas erfahre, rufe ich Sie in Ihrer Wohnung an.“
Schweigend fuhren sie zum Haus des Professors zurück. Nach dem kurzlebigen Hoffnungsschimmer würde ihnen das Warten doppelt schwer fallen.
Aber das Glück war ihnen hold. Zu Hause fanden sie eine Nachricht des Polizeireviers vor.
Line rief sofort die Dienststelle an und berichtete nach dem Gespräch seinen Freunden erregt: „Die Polizei glaubt, den gestohlenen Wagen in Merton gesichtet zu haben. Das ist eine Ortschaft, die etwa zweieinhalb Autostunden von hier entfernt ist. Der Polizist hat den Wagen allerdings in einer Nebenstraße aus den Augen verloren.“
Der Professor hängte sich sofort ans Telefon und gab dem Bischof den Namen der Stadt durch. Dann hieß es erneut, Geduld zu haben und zu warten.
Obwohl es inzwischen beinahe acht Uhr geworden war, dachte keiner ans Essen. Nervös lauschten sie dem Ticken der alten Pendeluhr und konnten die Zeit doch nicht zurückhalten. Als endlich das grelle Klingeln des Telefons die lastende Stille zerriss, zuckte jeder zusammen.
„Vielleicht habe ich etwas für Sie“, sagte der Bischof. „Knapp drei Meilen hinter Merton liegt ein völlig abgeschiedenes altes Pfarrhaus in den Bergen. Dorthin verirrt sich normalerweise kein Mensch. Wenn ich einen Sabbat plante, würde ich diesen Platz wählen.“
„Hoffen wir, die Bande auch“, antwortete der Professor. „Und nun, teurer Freund, wende ich mich mit einer weiteren Bitte an Sie. Ich habe mich zwar mit Talismanen
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