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007 - Satans Bogenschütze

007 - Satans Bogenschütze

Titel: 007 - Satans Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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noch von Jeremys Faustschlägen. Er war ein Barbar. Ein macht- und geldhungriger Bastard. Jane Jingle haßte ihn so sehr wie niemanden sonst auf der Welt.
    Im Augenblick hätte er neben ihr sterben können, sie hätte keinen Finger für ihn gerührt. Er hatte zuviel in ihr kaputtgemacht.
    Sie war nicht mehr fähig, für ihn etwas anderes als Haß zu empfinden.
    Jane dachte mit Wehmut an Raoul, den sie wohl nie mehr wiedersehen würde. Jeremy Church würde es zu verhindern wissen.
    Schaudernd dachte sie daran, daß Jeremy schon bald Ansprüche stellen würde. Er würde Liebe von ihr fordern, und wenn sie sich weigerte, würde er sie wieder schlagen und sich erzwingen, was er haben wollte.
    Eine schreckliche Zukunft lag vor ihr, und sie sah keinen Ausweg aus dieser Misere, nicht den geringsten Lichtblick.
    David Hillaire und Ray Margolin saßen an einem großen runden Tisch und spielten Karten. Vierschrötige Kerle waren es. Einer häßlich als der andere. Hillaire schielte. Margolin hatte Basedowaugen.
    Es hieß, daß die beiden schon mal einen Mann erschlagen hatten.
    Die Polizei hätte versucht, ihnen die Tat nachzuweisen, aber Jeremy Churchs Anwälte hatten das gesamte Beweismaterial noch vor der Gerichtsverhandlung zerpflückt und entkräftet, und so mußten die Gangster aus der Untersuchungshaft entlassen werden.
    Einmal mehr war der Gangsterboß Jeremy Church der große Triumphator gewesen.
    Wann würde dieser gewissenlose, brutale Schurke endlich einmal auf die Schnauze fallen?
    Jane Jingle erhob sich.
    Margolin richtete seine Basedowaugen auf sie. »Sitzenbleiben!«
    schnarrte er.
    »Ich sitze nun schon seit sechs Stunden in diesem Sessel«, erwiderte das hübsche Mädchen. »Ich muß mich mal bewegen. Meine Beine sind eingeschlafen.«
    »Interessiert mich nicht. Hinsetzen!«
    »Dreckskerl!« sagte Jane wütend und nahm wieder Platz.
    Margolin grinste. »Vorsicht, Puppe. Jeremy hat nicht gesagt, daß ich dir keine kleben darf.«
    Jane starrte ihn aggressiv an. »Tu’s doch! Schlag mich, du feiges Schwein! Es bereitet dir bestimmt großen Spaß, ein wehrloses Mädchen zu schlagen! Das hebt das Selbstbewußtsein, nicht wahr? Muß schon ein tolles Gefühl sein, eine Frau zu schlagen!«
    »Ach komm, halt die Klappe, ich bin nicht scharf auf dein Gelaber.«
    »Irgendwann mal erwischt euch die Polizei. Irgendwann mal geht die gesamte Church-Gang wie eine Bombe hoch, und ich werde danebenstehen, applaudieren und mich vor Begeisterung heiserschreien.«
    »Schon gut, Baby. Ich kann verstehen, daß du sauer bist, aber ich kann’s nicht ändern. Jeremy hat gesagt, wir sollen hier auf dich aufpassen, und das tun wir, ob dir das nun paßt oder nicht. Je eher du dich damit abfindest, desto besser ist das für uns alle. Jeremy möchte nicht, daß ihm sein Schmuckstück noch mal abhanden kommt. Ist doch verständlich, oder?«
    »Ihr Verbrecher tut alles, was Jeremy sagt«, zischte das Mädchen verächtlich.
    »Warum nicht? Jeremy ist der Boß.«
    »Wenn er von dir verlangt, du sollst dich selbst in den Hintern treten, tust du’s auch. Bloß, weil Jeremy der Boß ist, und weil du dafür gut bezahlt kriegst. Ihr kotzt mich alle an, ihr schleimigen Brüder. Ihr seid widerliche Befehlsempfänger, ohne eigene Meinung. Wozu auch? Jeremy denkt sowieso für euch, da braucht ihr doch euer versülztes Gehirn nicht anzustrengen.«
    Ray Margolin holte tief Luft. »Bist du endlich fertig?«
    »Nein!« schrie Jane Jingle wütend. »Ich habe euch noch eine ganze Menge zu sagen.«
    »Am besten tust du’s unter Wasser.«
    David Hillaire verlor die Geduld. Er legte seine Karten auf den Tisch, erhob sich und ging zu Jane. Wortlos holte er aus. Jane Jingle schloß die Augen und wartete auf die Ohrfeige.
    Da läutete jemand an der Tür, und Hillaires Hand blieb in der Luft hängen. Er entspannte sich. Jane öffnete die Augen wieder und war demjenigen, der geläutet hatte, dankbar dafür, daß er ihr die Ohrfeige erspart hatte.
    ***
    Derjenige war ich.
    Mr. Silver und ich hatten Camberwell erreicht, und zur Goldie Street mußten wir uns durchfragen. Als wir das Haus entdeckten, das Jeremy Church gehörte – wie George Gabby verraten hatte –, stoppte ich den Peugeot. Großer, verwilderter Garten, schwarze Büsche, alte Bäume, dazwischen ein Haus aus der viktorianischen Zeit. Eine Kapitalanlage für den Gangsterboß. Vermutlich hatte ihm sein Finanzberater empfohlen, es zu kaufen. Wie sich zeigte, eignete es sich auch hervorragend als

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