007 - Satans Bogenschütze
war schon einmalig, der Hüne mit den Silberhaaren.
Bloom und Sullivan begriffen nichts. Mr. Silver trat ihnen entgegen und entschärfte auch sie mittels Hypnose. Danach brauchte George Gabby seine Komplizen nicht mehr mit den Waffen in Schach zu halten.
»Herhören!« sagte der Ex-Dämon mit schneidender Stimme. »Ihr werdet jetzt das nächste Polizeirevier aufsuchen und euch freiwillig stellen. Ihr werdet ein lückenloses Geständnis ablegen und das Protokoll unterschreiben, und ihr werdet auch danach, wenn die Hypnose nicht mehr wirkt, zu eurer Aussage stehen und das Urteil des Gerichts nicht anfechten. Habt ihr verstanden?«
Bloom, Sullivan und Gabby nickten.
Ich grinste. »So artig sollten alle Gangster sein, das wäre schön.«
Wir verließen mit den Verbrechern die Wohnung. Vor dem Haus trennten sich unsere Wege. Es war nicht weit bis zur nächsten Polizeistation. Bloom, Sullivan und Gabby begaben sich zu Fuß dorthin.
Es war nicht nötig, daß wir sie begleiteten. Mr. Silvers Hypnose würde noch lange anhalten. Von nun an standen Jeremy Church drei Männer weniger zur Verfügung. Das war zwar noch kein Grund zum Jubeln, aber der Anfang von Churchs Untergang war gemacht.
»Und wir beide kümmern uns um Jane Jingle«, sagte der Ex-Dämon.
»Ich wüßte nicht, was ich lieber täte«, gab ich zurück. Wir stiegen in meinen Wagen, und Mr. Silver sagte mir, wohin ich fahren sollte.
***
Jeremy Church grinste zufrieden. Rufus hatte ihm einen zuverlässigen Helfer geschickt. Satans Bogenschütze arbeitete mit einer unüberbietbaren Präzision. Zwei große Probleme waren im Handumdrehen keine mehr. Craig Hogan würde ihm das Geld verschaffen, das er brauchte, und Woody Hyde würde kein böses Wort mehr über ihn schreiben.
Beide Zombies waren zu ihm gekommen.
Sie verbargen ihre toten Augen hinter dunklen Sonnenbrillen.
Er konnte über sie verfügen. Sie erwarteten seine Befehle. Er konnte alles von ihnen verlangen. Sie würden es ohne Widerrede tun, waren nur noch willenlose Hampelmänner, derer er sich jederzeit bedienen konnte.
Gefährliche Werkzeuge in der Hand eines gefährlichen Mannes!
Eine so prompte Unterstützung hatte sich Jeremy Church vom violetten Bogenschützen nicht erwartet. Yercell war ein großartiger Verbündeter, der noch viel für Jeremy Church tun konnte.
Der Gangsterboß erfuhr von Craig Hogan, was dieser getan hatte.
Ungerührt und kalt schilderte er die Morde an Jacqueline Skerritt und Joel Walsh.
Church wandte sich an Woody Hyde: »Und du? Hast du auch jemanden umgebracht?«
»Nein. Mir kam niemand in die Quere«, antwortete der Zombie.
Der Gangsterboß zündete sich eine Zigarette an. »Heute war ein Schnüffler namens Tony Ballard hier. Er suchte Jane. Ich denke, Yercell sollte sich auch um ihn kümmern. Doch zuerst soll er sich noch Dale Kellys annehmen. Ich halte Tony Ballard für einen gefährlich cleveren Burschen. Es könnte ihm gelingen, herauszubekommen, wo Jane ist. Im Moment wird das Mädchen von David Hillaire und Ray Margolin bewacht. Es wäre mir lieber, wenn ihr die beiden ablösen würdet.«
»Okay«, sagte Craig Hogan.
»Wir fahren gleich los«, bemerkte Woody Hyde.
»Paßt gut auf das Mädchen auf. Sie gehört mir, und sie soll so lange mein Eigentum bleiben, wie ich es will.«
»Du kannst dich auf uns verlassen«, versicherte der Bankier.
»Angenommen, Tony Ballard kreuzt auf, was sollen wir dann mit ihm tun?« wollte der Journalist wissen.
Jeremy Church lächelte wölfisch. »Ganz einfach, ihr schnappt ihn euch und legt ihn um.«
***
Jane Jingle saß in einem Sessel und rührte sich nicht. Das brünette Mädchen hatte viel Zeit, über seine Situation nachzudenken. Es war der größte Fehler ihres Lebens gewesen, sich mit Jeremy Church einzulassen. Er akzeptierte sie nicht als Partnerin. Er ergriff von ihr Besitz wie von einem Gegenstand. Sie gehörte ihm mit Haut und Haaren, so lange, wie es ihm Spaß machte. Hinterher konnte sie mit einem Tritt rechnen.
Sie hatte gespürt, daß dieser Tritt kurz bevorstand, und sie hatte geglaubt, Jeremy Church würde nichts unternehmen, wenn sie zu Raoul Kellerman zog und die Brücken hinter sich abbrach.
Doch in dem Moment, wo sich ein anderer Mann für sie interessierte, war sie für Jeremy Church auch wieder interessant geworden.
Wer Church sein Eigentum wegnehmen wollte, wurde hart bestraft.
Kellerman hatte seine Prügel bezogen, und auch Jane war nicht leer ausgegangen. Ihre Rippen schmerzten jetzt
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