Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vorherrschende Nervosität zu unterdrücken.
    Bully mußte etwa neunzig Minuten in der Dusche bleiben. Es war seine einzige Chance. Als sich drüben die Konturen verzerrten, hörte ich Rhodans Atemzüge lauter und hastiger aus dem Lautsprecher dringen. Homunk überwachte die Schaltanlagen des Physiotrons.
    Nach dreißig Minuten hatten wir den Eindruck, als bestünde die massive Zelldusche nur noch aus einem pfahldünnen Gewebe. Von der anderen Seite aus betrachtet schien sich das Gerät ganz erheblich verbreitert zu haben. Das war fraglos der Halbraumzustand, den wir wenige Tage zuvor so offenkundig am eigenen Leib erfahren hatten.
    Crest kam aufgeregt zu uns herüber. Sein schmales Gesicht wirkte abgespannt. Wir vernahmen seine Stimme in unseren Druckhelmen, auf deren Klarsichtscheiben sich laufend kristallisierende Dämpfe niederschlugen. Ich betastete besorgt die aus Metall gefertigten Stücke meines Raumanzuges. Es war kein Vergnügen, sich in einer Chloratmosphäre aufzuhalten.
    Crest las das Diagramm des transportablen Rechners ab. Danach betrug die Eigenzeitverschiebung nur 1 zu 4,26374. Das war ein Wert, der mich noch besorgter machte. Wir bewegten uns nur vierfach schneller als der eventuell auftauchende Gegner.
    Nachdem die Daten feststanden, ahnten wir auch, welcher Sturm hier in Wirklichkeit herrschte! Die gemessene Windgeschwindigkeit von knapp einundsiebzig Kilometern pro Stunde mußte nach einer Eigenzeit-Angleichung zirka zweihundertfünfundachtzig km/h betragen. Erfahrungsgemäß neigte unser Organismus zum Ausgleich. Weshalb das so war, konnte noch nicht genau gesagt werden. Noch verblüffender war aber die unumstößliche Tatsache, daß auf einem Planeten der Druufebene nur ein Verhältnis von eins zu vier zu finden war. Das mochte wieder schwerwiegende mathematische Probleme mit sich bringen, die wir aber zur Zeit nicht in Angriff nehmen konnten.
    Nachdem auch Rhodan das von Crest angefertigte Diagramm studiert hatte, kam plötzlich der Alarm. Es geschah genau sechsundfünfzig Minuten, nachdem Bully das Physiotron betreten hatte.
    Rhodans Haltung versteifte sich. Wir sahen uns einen Augenblick starr in die Augen, bis er fragte: „Was hältst du davon, Admiral? Bist du jemals in die gleiche Lage gekommen?"
    Mein Extrahirn, praktisch identisch mit meinem fotografischen Gedächtnisteil, meldete sich mit schmerzhafter Stärke. In mir kam wieder der krankhafte, anomale Drang zum Erzählen auf. Ich unterdrückte die Regung mit aller Willenskraft. Hastig teilte ich mit, was ich zehntausend Jahre zuvor in einer ganz ähnlichen Situation unternommen hatte.
    Rodes Aurin meldete sich. Sein Gesicht erschien auf den winzigen Bildschirmen der Armbandgeräte, deren Lautsprecherausgänge wir mit den Helmen verbunden hatten.
    „Strukturtaster-Ortung. Sir", gab der Erste Waffenoffizier der DRUSUS durch. „Fünf Schockwellen auf einmal, jedoch keine veränderlichen Amplituden wie bei einem normalen Eintauchmanöver in den Einstein-Raum, sondern ziemlich konstant bleibende Restenergie-Einheiten. Sieht so aus, als würde da ununterbrochen jemand aus dem Hyperraum kommen, aber nicht sprunghaft, sondern ganz gemächlich und gleichmäßig. Das ist keine gewöhnliche Strukturerschütterung. Sir."
    Perry Rhodan sah mich hilflos an. Ich dagegen erinnerte mich nur allzu deutlich an einen Vorgang, mit dem damals unser Ende begonnen hatte.
    „Angreifen, sofort angreifen", sagte ich hastig. „Nur nicht warten. Die Tastermeldungen sind richtig, auch wenn sie seltsam erscheinen. Jene Lebewesen, die ihr Druuf genannt habt, beherrschen die überlichtschnelle Raumfahrt in anderer Form. Sie transistieren nicht wie wir durch die fünfte Dimension, sondern sie fliegen hindurch. Verstehst du, wie ich das meine?"
    „Nicht ganz! Inwiefern fliegen?"
    „Weil sie nicht im Sinne des Wortes springen", regte ich mich auf. „Für mich war es damals auch rätselhaft, bis es ganz plötzlich knallte. Sie überwinden den Überraum in einem gestreckten, millionenfach überlichtschnellen Flug, der infolge der veränderten physikalischen Gesetze im Pararaum und in der dortigen Bezugspunkt-Ebene völlig alltäglich erscheint. Bei diesem Überlichtsystem bleibt der Zielstern immer sichtbar. Man wird dabei auch nicht entmaterialisiert, wie bei der von uns angewendeten gewaltsamen Form einer Sprungüberwindung. Die Druuf kennen zum Beispiel eine bestimmte Entfernung.
    Danach wird der fünfdimensionale Geschwindigkeitsüberschuß berechnet und die

Weitere Kostenlose Bücher