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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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worden. Anscheinend haben sie eine Methode entwickelt, mit deren Hilfe ein entsprechendes Linsenfeld augenblicklich ausgemacht werden kann. Wahrscheinlich verursachen wir damit eine ganz gehörige Schockwelle auf fünfdimensionaler Basis. Stoßen Sie in den Raum vor und gehen Sie auf Fächerposition. Die ankommenden Einheiten müssen unter allen Umständen aufgehalten werden. Ich brauche noch genau fünfundzwanzig Minuten Zeit."
    Ich hatte meine Fassung wiedergefunden. Das war eine Situation, die ich genau kannte. Ruhig warf ich ein: „Hör zu, Barbar! Sage deinen Leuten, sie sollten notfalls dicht aufschließen, damit sie die freien Korpuskelwellen der Triebwerke als Waffenstrahlen verwenden können. Wenn die Schutzschirme der Druuf noch nicht verändert worden sind, werden sie auf harte Impulsströme äußerst labil reagieren."
    Rhodan fragte nicht lange. Ich dagegen hatte wieder einmal Gelegenheit, meine vor zehntausend Jahren gewonnenen Erfahrungen zur Verfügung zu stellen. Drei Minuten später standen die terranischen Einheiten schon im Gefecht. Im Hyperfunkgerät dröhnte und krachte es, als wären da zwei mächtige Flotten aneinander geraten. Die Aufnahmemikrophone der Beiboote und Zerstörer übertrugen naturgetreu die entstehenden Geräusche, die in den mitschwingenden Raumschiffszellen fast unerträglich sein mußten. Ich kannte das Hallen und Läuten, das bei geschlossenen Breitseiten und langen Dauerschüssen aufkam. Besonders die Kugelzellen der Kaulquappen waren unangenehm starke Resonanzkörper.
    Wir blickten nach oben, doch war mit den bloßen Augen nichts zu erkennen. Das Gefecht spielte sich tief im Raum ab. Hier und da kamen Meldungen der einzelnen Kommandanten durch. Demnach waren bisher nur sechs gegnerische Einheiten ausgemacht worden. Vier der langen, dünnen Schiffe konnten bereits abgeschossen werden. Überlebende hatte man keine gefunden, aber es wurde vermutet, daß die Besatzungen aus Robotern bestanden. Die beiden Telepathen an Bord der Beiboote K-18 und K-6 hatten keine Geistesimpulse aufnehmen können.
    „Um so besser", meinte Rhodan mit einem Blick auf die Uhr. „Noch vier Minuten, dann haben wir es geschafft."
    Wir warteten ungeduldig. Dabei fragte ich mich immer wieder, was der Mann im Physiotron in diesen Augenblicken empfinden mochte. Wahrscheinlich aber überhaupt nichts. Als die Zeit um war und Homunk die Zelldusche abstellte, schauten wir atemlos zur benachbarten Antigravplattform hinüber. Das Abschirmungsfeld verschwand. Die Konturen wurden klarer.
    Gucky, der dicht vor mir stand und meine linke Hand umklammert hielt, warf plötzlich quiekend die zierlichen Arme nach oben.
    „Er lebt", hörte ich die Riesenmaus hell schreien, „er lebt! Ich empfange seine Gedanken. Er meint, er wäre nur eine Sekunde in dem Gerät gewesen."
    Ich wich vor der flimmernden Leuchterscheinung zurück. Gucky war auf einmal verschwunden, doch schon tauchte er mitten im stillgelegten Physiotron auf, wo er dem breitschultrigen Mann an den Hals sprang.
    Rhodan blickte mich nur an. Wir verstanden uns sehr genau, auch ohne laute Worte. Einen Erfolg hatten wir auf alle Fälle erzielt, denn Reginald Bull schien unversehrt zu sein. Wie sich jedoch die Zelldusche auf den seltsamen Verjüngungsprozeß ausgewirkt hatte, war noch ungewiß.
    Rhodans Augen wurden starr, während er zum Physiotron hinüberblickte. Nach einigen Augenblicken sagte er leicht fassungslos: „Der Mausbiber gibt durch, Bully wäre wieder vollkommen in Ordnung. Das knabenhafte Gesicht sei wieder so geworden, wie es vorher war. Verstehst du das?"
    Mir blieb keine Zeit mehr, mein totales Unverständnis durch eine Antwort auszudrücken. Weit über uns tauchte ein Ungetüm in die dichte Chloratmosphäre des Planeten ein. Im gleichen Augenblick kam die Meldung des Verbandsführers durch.
    Ich sah van Aafens glattes, gepflegtes Gesicht auf dem Bildschirm auftauchen. Der Major war kühl, leicht reserviert und pedantisch wie immer. Er war ein vorzüglicher Kosmonaut, und Nerven schien er überhaupt keine zu besitzen.
    „Vorsicht, Sir", gab er bekannt. „Ein schweres Schiff des Feindes ist durchgebrochen. Ich komme mit acht Kaulquappen hinterher. Sie sollten vielleicht in Deckung gehen."
    Er sagte es so, wie ein anderer Mensch kleinliche Bedenken wegen eines verdorbenen Sonntagskuchens ausgedrückt hätte. Wir gingen in Deckung!
    Etwa einen Kilometer entfernt zuckte ein gleißend helles Etwas durch die grünliche Chlorluft. Ein

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