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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fürchterliches Donnern erreichte uns zusammen mit einer starken Druckwelle, die mich einige Meter weit über den glatten Bodenbelag der Plattform wirbelte. Ein infernalisches Dröhnen wurde hörbar. Gleich darauf entstand ein neuer Orkan, der mich diesmal heftig nach oben riß. Wir waren vom Vakuumsog eines anscheinend schnellfliegenden Raumschiffes noch am Rande erfaßt worden. Es ging schneller, als es das Gehirn erfassen konnte. Einige nur schemenhaft erkennbare Körper zogen in großer Höhe vorbei. Helle Leuchterscheinungen verdrängten das Halbdunkel, und dann blähte sich weit entfernt eine Atomsonne auf.
    Ich schloß geblendet die Augen und wartete auf das Kommando. Jemand umklammerte haltsuchend meine Fußgelenke. So lagen wir flach auf der Plattform, als die glühendheiße Druckfront der Explosion ankam. Ein Weltuntergang konnte nicht schlimmer sein. Wie ich das Inferno überstanden hatte, hätte ich Minuten später nicht mehr sagen können. Ich richtete mich benommen auf und half Rhodan auf die Beine. Unsere Antigravgleiter waren beinahe umgestürzt. Der Atomsturm hatte sie von unten erfaßt und mehr als fünfzig Meter weit über das flache Gelände gewirbelt.
    „Das waren wenigstens hundert Megatonnen", ächzte Rhodan. Er schien sich das linke Armgelenk empfindlich angeschlagen zu haben. „Ob die Dinger noch fliegen?"
    „Um Gottes willen, Sir", sagte ein Mann der Besatzung, „die Geräte müssen zurück, besonders aber das Physiotron."
    Wir sahen uns nach Bully um. Er winkte von dem anderen Gleiter herüber. Also schien dort auch alles in Ordnung zu sein.
    Ich kümmerte mich bereits um die Triebwerke, als endlich die Meldung vom Major einlief. Erst hörte ich Rhodan schimpfen, dann vernahm ich van Aafens Worte.
    „Tut mir sehr leid, Sir, das war anscheinend etwas nahe. Das Robotschiff explodierte dummerweise. Dürfte ich um weitere Anweisungen bitten?"
    „Der Teufel soll Sie stückweise holen", entgegnete Rhodan. „Den Druuf hätten Sie ja auch zwei Minuten später unter Feuer nehmen können. Da wäre er nämlich um einige tausend Kilometer weiter entfernt gewesen. Okay, vergessen Sie es. Warten Sie ab, bis wir die beiden Lastenträger in Sicherheit haben. Anschließend folgen Sie mit dem gesamten Verband. Stellen Sie die Zerstörer als Rückendeckung ab. Die kleinen Maschinen kommen notfalls schneller durch die Linse als Sie mit Ihren großen Kaulquappen. Alles klar?"
    „Vollkommen, Sir. Darf ich mir erlauben, zu fragen, wie es Mr. Bull geht?"
    „Sie dürfen", antwortete Rhodan erheitert. „Er freut sich kolossal über die von Ihnen erzeugte Druckwelle. Sonst geht es ihm gut. Geben Sie das den einzelnen Besatzungen bekannt."
    „Ich bitte um die Übermittlung meines Glückwunsches, Sir", meinte van Aafen in seiner steifen Art.
    Rhodan lachte nur noch. Dagegen stellte ich erneut fest, daß er wunderbare Männer und Freunde an Bord seiner Schiffe hatte. Zehn Minuten später hob unsere Lastenplattform vom Boden ab. Ich ließ sie mit voller Fahrt durch das Linsenfeld fliegen und schaltete die Zusatztriebwerke erst dann ab, als dicht vor uns die gewaltige Rundung der DRUSUS aus dem Boden wuchs.
    Kurz darauf kam Rhodan mit den anderen Gleiter an. Sein Funkspruch hatte das Einsatzgeschwader noch erreicht. Die ersten Kaulquappen kehrten in das Normaluniversum zurück, als ich bereits aufatmend den Druckhelm auf die Schultern klappte. Es war nicht schön gewesen, auf diesem Chlorplaneten!
     
    3.
     
    Teldje van Aafen hatte sich bei mir in sehr höflicher Form erkundigt, wie die alten Kreuzerkommandanten der Arkonidenflotte ihre Erfahrungsstudien abgefaßt hätten.
    Erst war ich etwas verblüfft gewesen, doch dann hatte ich die entsprechenden Auskünfte gegeben.
    Auch Perry Rhodan schien nicht auf den Papierkrieg verzichten zu können, obwohl er erfahrungsgemäß alles tat, um dieses leidigste Problem eines jeden Staatsmannes oder Kommandeurs so weit wie möglich abzuschwächen. Der Zweite Offizier der DRUSUS schien jedenfalls etwas unglücklich gewesen zu sein, seine Gefechtserfahrungen in allen Einzelheiten niederlegen zu müssen.
    Wir hatten keine Verluste erlitten, was mir bewies, wie präzise die terranischen Piloten angegriffen hatten. Natürlich war der Vorteil einer besseren Eigenzeit auf ihrer Seite gewesen.
    Augenblicklich war ich dabei, die von Crest ermittelten Daten auszuwerten. Rhodan hatte den Heimflug des Superschlachtschiffes verzögert, da wir uns verpflichtet fühlten, die in der

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