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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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so ermittelte Fahrtstufe gewählt. Es ist ein einfaches Fliegen, aber millionenfach schneller, als es die Gesetze des Einsteinraumes zulassen. In der fünfdimensionalen Ebene liegt die erreichbare Endfahrt milliardenfach höher als in unserem Universum. Nein, frag mich nicht, wie die Druuf überhaupt den Hyperraum verlassen. Ich nehme an, daß es mit einem ganz kurzen Sprungschock geschieht, der aber nicht vergleichbar ist mit unseren Transitionen. Sie gehen lediglich hinein, orientieren sich und brausen los. Die steilen Zacken unserer Strukturtaster zeigen eine solche Schockwelle an. Die stabile Wellenlinie ist identisch mit dem Anflugwert. Es wird noch einmal ein kaum bemerkbarer Stoß kommen, aber dann sind sie schon da."
    „Aurin, stimmt das? Haben Sie einen steilen Anfangsausschlag?" erkundigte sich Rhodan über Funk.
    „Genau, Sir, genau das" antwortete der Captain erregt. „Mir geht ein Licht auf, denke ich. Befehle, Sir?"
    Rhodan sah mich nochmals an. Ich war zutiefst aufgewühlt. Die Erinnerungen überfielen mich mehr und mehr. Mein auf Arkon aktiviertes Extragehirn war erbarmungslos. Crest klopfte mitleidig auf meine Schulter. Er, der ebenfalls aus einer großen Familie stammte, hatte natürlich auch den zweifelhaften Vorzug einer staatlich genehmigten Gehirnaktivierung genossen. Normale Arkoniden waren damit niemals in Berührung gekommen. Nur besonders verdienten und hochstehenden Leuten war die Erweckung brachliegender Hirnteile genehmigt worden.
    Rhodan zögerte nicht mehr lange. Wenn die Terraner erst einmal einen Entschluß gefaßt hatten, dann pflegte gemeinhin allerlei zu passieren. Ehe ich mich noch recht gefangen hatte, schossen bereits bläulich glänzende Ungetüme aus dem Linsenfeld hervor. Ich hatte mit den vier startklaren Beibooten gerechnet, aber nun kamen plötzlich alle vierzig Einheiten an, die das Superschlachtschiff DRUSUS an Bord hatte.
    Ich bemerkte, daß Rhodan grinste. Anscheinend hatte er auch nicht gewußt, daß sein tüchtiger Vertreter, Oberstleutnant Sikermann, vorsorglich alle Kaulquappen ausgeschleust hatte. Hinter den starken Sechzigmeter-Booten kam ein Rudel lichtschneller Drei-Mann-Zerstörer durch die Feldöffnung gejagt. Das konnte ja noch heiter werden! Die soeben angekommenen Besatzungen besaßen noch den Vorteil der vollen Eigenzeit. Damit waren sie vierfach schneller als das modernste Druufschiff.
    Ich ging in Deckung, als die anscheinend wahnsinnig gewordenen Piloten mit ungeheuren Beschleunigungswerten auf Zielkurs gingen. Glühendheiße Schockwellen schlugen zu uns herab, und die giftigen Gase des Planeten wurden diesmal von einem wirklichen Orkan erfaßt.
    Es dröhnte und donnerte, als solle diese Welt untergehen. Immer neue Zerstörer huschten mit langsamer Fahrt durch die Feldlinse. Es war unser Pech, daß wir genau unter der zwangsläufigen Anflugschneise lagen. Die tollkühnen Burschen rissen ausgerechnet in jenem Augenblick ihre Maschinen mit den spitzen Schnauzen nach oben, wenn sie unseren Standort erreicht hatten. Es waren wenigstens zwei Einsatzgeschwader, die Rhodan auf den Weg geschickt hatte. Als die wilde Jagd vorbei war, fragte Aurin besorgt an: „Langt das auch, Sir?" Ich holte tief Luft. Rhodans Lachen ging mir auf die Nerven. Er schien die rätselhaften Druuf durchaus nicht für unbesiegbar zu halten. Augenblicke später wendete er sich an mich.
    „Okay, Arkonide, wir haben deinen Rat befolgt. Bully benötigt noch neunundzwanzig Minuten. Bis dahin muß die Front gehalten werden. Wie beurteilst du unsere Chancen?"
    Ich suchte mir erst einmal eine Sitzgelegenheit. Wenn diese terranischen Barbaren munter wurden, dann bekamen Leute von meiner Art zumeist einen Nervenschock.
    Ich schwieg so lange, bis das von drüben angekommene Hyperfunkgerät neben uns aufgestellt war. Der Bildschirm war in vier Sektoren unterteilt. Gleich darauf erschienen die Gesichter der kommandierenden Einsatzoffiziere. Natürlich waren die Leutnants Stepan Potkin, David Stern und Marcel Rous auch dabei. Sie führten anscheinend die Zerstörerverbände.
    „Wir haben sie, Sir", gab Potkin in aller Gemütsruhe durch. „Die Strukturtaster laufen. Wenn sie zu uns wollen, müssen sie ja einmal aus dem Hyperraum kommen. Wenn sie die Nasen sehen lassen, sollten wir etwas tun."
    „Das möchte ich Ihnen geraten haben", sagte Rhodan unwirsch. „Zwischen uns und den Druuf herrscht auf Grund der letzten Vorkommnisse Kriegszustand. Wir sind von den Fremden einwandfrei geortet

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