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0070 - Die letzten Tage von Atlantis

Titel: 0070 - Die letzten Tage von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwarten. Also galt es, rechtzeitig etwas zu unternehmen. Meine kampferfahrenen Offiziere warteten auf Befehle.
    Mein Blick fiel auf Kosol, den neuen Chef der mathematischen Abteilung. Neben ihm gewahrte ich Captain Feltif, den Kolonisationsplaner. Er hatte die acht Abwehrstellungen auf Atlantis geschaffen. Die aus den abgewrackten Kreuzern TITSINA und VOLOP stammenden Triebwerke waren als fünfdimensionale Impulswaffen-Strahler stationär eingebaut worden.
    Auf den großen Kontinenten östlich und westlich von Atlantis waren von erfahrenen Spezialisten steinerne Burgen, pyramidenförmige Silos und sonstige Notquartiere erstellt worden. Wir hatten vor, die intelligenten Eingeborenen der äquatorialen Zone bei einem Angriff zu evakuieren.
    Luftfahrzeuge standen bereit, um die Besatzungen der Geschützstellungen notfalls aus dem erwarteten Überlappungsgebiet bringen zu können. Für die arkonidischen Siedler auf Atlantis war eine unterseeische Kuppel errichtet worden. Notfalls konnten wir darin zehntausend Kolonisten kurzfristig unterbringen. Auf dem zweiten Planeten von Larsafs Stern hatte es sich gezeigt, daß Fische und andere Wasserbewohner nicht von der Relativfront erfaßt worden waren, sofern sie sich in größeren Tiefen aufgehalten hatten. Für uns war es eine wertvolle Entdeckung gewesen.
    Alle Vorbereitungen waren jedoch für den Fall eines normalen Durchgangs der Wellenfront getroffen worden. Wenn es dem unbekannten Gegner nunmehr gelingen sollte, einfach in unseren Raum einzudringen, sah die Situation wesentlich schlechter aus. Dann ging es hart auf hart.
    Ich schaute nochmals an der blasig aufgewellten und teilweise angeschmolzenen Bordwand des Beibootes hinauf. Dann wendete ich mich an die Wartenden.
    „Alarmbereitschaft für TOSOMA und PAITO, Kommandanten an Bord. Wir fliegen bewaffnete Aufklärung nahe der Larsa-Bahn. Feltif, deine Bodenkommandos in die Feuerstellungen schicken, Impulskanonen auf Leerlaufwerte schalten. Tarts, einen Funkspruch an Seine Erhabenheit absetzen. Wortlaut folgt noch. Die Eingeborenen sind zu evakuieren. Die Familien müssen leider getrennt werden, sofern die arkonidischen Ehegatten zu den Schiffs- oder Geschützbesatzungen gehören."
    Ich musterte Inkar aus den Augenwinkeln. Er sollte glücklich verheiratet sein. Der junge Kommandant sah starr geradeaus. Ich wußte, daß meine Befehle hart waren.
    „Die Arkon-Kolonisten sind anzuweisen, alle Vorbereitungen für eine Flucht in abgelegene Landgebiete zu treffen. Das Hauptquartier wird ab sofort in die unterseeische Druckkuppel verlegt, die vom Ingenieurteam klarzumachen ist."
    Ich sah auf die Uhr. Es war kurz nach der Mittagsstunde. Über dem weiten Raumhafen stand die gelbweiße Sonne des Systems im Zenit. Es war eine schöne, arkonähnliche Welt mit allen Aussichten auf eine prächtige Entwicklung. Ich war in diesen Augenblicken entschlossen, den dritten Planeten mit allen Mitteln zu verteidigen.
    „Start in einer Stunde", ordnete ich an. „Die Meßergebnisse von der TO-4 sind mir sofort vorzulegen."
    Ich erhob grüßend die Hand. Die Offiziere neigten schweigend die Köpfe. Es war alles gesagt worden, was in diesen Augenblicken überhaupt zu sagen war.
    Tarts, gleichzeitig Chef des Stabes, schritt neben mir auf den Wagen zu. Die hohe Gestalt des alten Mannes wirkte wie ein Symbol der Festigkeit und Stärke. Seitdem er eine biologische Verjüngungskur erhalten hatte, war sein Gang wieder frischer und elastischer geworden.
    Als ich das Fahrzeug besteigen wollte, sagte er unvermittelt: „Unsere Chance liegt in einem sehr schnellen und mit aller Härte geführten Angriff, Atlan! Wenn wir warten, bis sie aus dem Überlappungstrichter hervorkommen, sind wir verloren. Normalen Zeitwellenfronten hätten wir infolge deren geringfügiger Geschwindigkeit leicht ausweichen können."
    „Ich weiß!" bestätigte ich leise. „Deshalb der Startbefehl. Ich befürchte nur, daß beide Effekte zusammentreffen. Auf alle Fälle müssen die unersetzlichen Schiffe tief im Raum stehen, wenn es bei der Opposition zum zweiten Planeten zur Überlappung kommen sollte. Mich interessieren vorerst die Meßergebnisse vom Beiboot. Warten wir ab."
    Als wir losfuhren, wußten wir, daß wir der Entscheidung entgegengingen. Ich war entschlossen, auf Biegen oder Brechen durch den Stabilisierungs-Trichter vorzustoßen, um drüben mit vernichtender Wucht anzugreifen.
    Vor uns wuchsen die prächtigen Gebäude der atlantischen Hauptstadt Atlopolis auf. Sie

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