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0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar

Titel: 0070 - Ich, der Tod und 100 Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der Tod und 100 Dollar Ich
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zu meiner Zeit hat es das jedenfalls nicht gegeben. Hören Sie auf, und sehen Sie lieber zu, dass ich meinen Balkon wieder sauber kriege!«, sagte sie mit ihrer schrillen Stimme voll ungebeugter Kraft.
    Ich musste lächeln.
    »Wir werden Ihnen helfen, Madam«, sagte ich. »Aber Sie sind bestimmt nicht aus New York.«
    »Wenn Sie es wissen wollen, als junges Mädchen habe ich mit meinem Seligen in Albuquerque gesiedelt«, rief sie uns noch voller Selbstbewusstsein zu, während sie in ihrem Zimmer verschwand, um Eimer und Aufnehmer zu holen.
    »Na, wenn sie damals schon diesen Wassertrick beherrscht hat, muss Albuquerque eine ziemlich feuchte Gegend gewesen sein«, meinte der Polizist.
    ***
    »Ich habe gehört, dass Sie einen guten Fang gemacht haben, Jerry!«, begrüßte mich Mr. High.
    Es ging auf den Nachmittag zu. Ich hatte mich in aller Eile zu Hause umgezogen und war dann zum Districtgebäude gefahren. Die bräunliche Farbe haftete mir natürlich noch an, und so sah ich weit besser aus, als ich mich fühlte.
    »Offen gesagt, Mr. High, es war ein bisschen blamabel. Der Mann ist mir entkommen, während ich vor ihm stand, und ohne die tatkräftige Hilfe einer couragierten alten Dame aus Albuquerque würde ich ihn wohl noch jetzt belagern.«
    Mr. High schmunzelte.
    »Merkwürdige Hilfstruppen haben Sie neuerdings«, meinte er. »Sie sind verletzt?«
    »Nicht der Rede wert.«
    Sein Gesicht nahm einen sorgenvollen Ausdruck an.
    »Phil Decker hat anscheinend nicht so viel Glück gehabt. Vielleicht verfolgt er ja noch eine Spur, aber ich denke, dann hätte er sich doch wenigstens inzwischen gemeldet.«
    »Noch keine Nachricht von ihm?«, fragte ich bestürzt.
    »Nein. Gar nichts.«
    »Das sieht böse aus. Hoffentlich hat er unsere Gegner nicht unterschätzt. Ich habe den Eindruck, dass es sich nicht um Gelegenheitsverbrecher handelt, die hier einen Fischzug mit falschen Noten unternehmen. Das scheint mir eher eine gut organisierte Bande zu sein, die überlegt und zugleich rücksichtslos vorgeht. Man setzt jedes Mittel ein, um eine Verhaftung zu verhindern.«
    Mr. High nickte lebhaft.
    »Genau denselben Eindruck habe ich auch. Sie haben sich zu schnell umgestellt, als wir die Banken gewarnt hatten. Das musste in ihren Plänen vorgesehen sein.«
    Wir saßen eine Weile schweigend da.
    »Aber was können wir für Phil tun?«, fragte ich.
    »Haben Sie Ihren Gefangenen schon verhören können?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Er war noch nicht wieder vernehmungsfähig. Wenn Sie nichts dagegen haben, will ich es jetzt einmal versuchen!«
    Mr. High nickte, und ich stand auf und ging hinunter zu den Zellen. Gleich in der ersten hatte man den Burschen eingelagert, aber jetzt war er bei Bewusstsein. Als ich eintrat, blickte er mir, scheinbar unbewegt, entgegen.
    Ich trat neben seine Pritsche, hinter mir unser Sergeant, der für etwaige Gefangene verantwortlich ist. Viel hat er nicht zu tun, denn innerhalb von 24 Stunden müssen die Leute, die wir festgesetzt haben, laut Gesetz einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Deshalb haben wir meist nur vorübergehend Gäste.
    »Name?«, fragte ich.
    Nach kurzem Überlegen öffnete der Mann die Lippen und sagte: »Lowden, Jack.«
    Ich wandte mich an den Sergeant. »Haben Sie schon in der Kartei nachsehen lassen?«
    Er nickte.
    »Die Meldung muss jeden Augenblick kommen.«
    »Schön. In wessen Auftrag haben Sie die falschen Noten eingetauscht, Lowden?«
    Der Gangster schwieg. Der Sergeant machte eine drohende Bewegung. Da sagte er langsam: »Ich habe keine falschen Noten eingetauscht. Wenn unter den Noten eine falsche war, bin ich nicht schuld.«
    »Ach, was Sie nicht sagen!«, erwiderte ich spöttisch.
    Er zuckte die Achseln.
    »Wenn die Blüten sogar von den Banken ausgegeben werden, können Sie schließlich nicht von mir verlangen, dass ich mich noch in echtem und falschem Geld auskenne!«, sagte er frech.
    Mir schwoll die Zornesader, aber ich versuchte, mich zu beherrschen.
    »Schön, mag ja sein«, sagte ich gleichmütig. »Nun zu einem anderen Punkt, warum haben Sie versucht, sich der Verhaftung zu entziehen, und warum haben Sie auf einen Beamten des FBI geschossen?«
    Er sagte nichts.
    »Was darauf steht, dürfte Ihnen bekannt sein, nicht wahr?«
    Er schwieg weiterhin.
    Ich wandte mich an den Sergeanten.
    »Was ist bei der Durchsuchung herausgekommen?«
    »Keine Papiere, eine nette Stange an fremden Währungen, ich habe eine Liste davon angefertigt. Außerdem eine Pistole und

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